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0482 - ... dann jagten wir ihn 30 Stunden

0482 - ... dann jagten wir ihn 30 Stunden

Titel: 0482 - ... dann jagten wir ihn 30 Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
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was wir mit deinem verfluchten Ei fertigbringen.«
    »Aber…«
    Mit einer energischen Handbewegung schnitt Picky Nero dem dicken Busato das Wort ab. »Nichts aber. Dein Plan, diesen Winnaccer zu holen, war gut. Es war nur schlecht ausgeführt. Ich gebe zu, dass auch meine Leute da nicht aufgepasst haben. Wir haben den Major, aber wir haben nicht seine Frau. Wir haben kein Druckmittel gegen ihn in der Hand. Du hast es ja selbst gehört, dass er auch vor einer Pistole keine Angst hat. Dieser Kerl ist Soldat, er ist tapfer und ist deshalb in unseren Augen ein Idiot. Für uns bedeutet das aber, dass wir unser Ziel nicht mehr erreichen können. Wir können drohen, sonst nichts. Wir kündigen einen Knall an, der niemals kommen wird. Ist dir das endlich klar geworden?«
    Während der letzten Worte war Picky Nero zum Fenster gegangen und schaute nun wieder hinaus in den nassen Park. Er beobachtete die Wachposten, die frierend zwischen den nassen Büschen patrouillierten. Doch dann riss es ihn wieder herum. Zuerst hatte er das Geräusch gehört, er hatte es nicht glauben können. Nun starrte er Busato an.
    Es stimmte tatsächlich.
    ***
    Der Regen wurde immer dichter, und vom Long Island Sound herunter blies ein steifer Nordwestwind, der mit den Regenschnüren Haschen spielte. Die Nässe peitschte durch die Landschaft, und die Scheibenwischer schafften es kaum noch, mir klare Sicht zu verschaffen.
    Neben mir stöhnte Captain-Thyr. »Wenn das Wetter so bleibt, gibt es Arbeit für mich. Was meinen Sie, wie viel kleine Unfälle ich heute Nachmittag wieder in meinem Revier habe. Gerade bei dem Wetter…«
    Das Wetter war es auch, das mich auf eine Idee brachte. Ich blickte schnell mal zu meinen Schuhen. Die sahen aus wie ein paar Kartoffeln, die gerade aus nasser Erde geerntet worden waren. Schließlich war ich ja in dem Garten des Polizisten herumgestiefelt.
    »Hören Sie, Captain«, sagte ich, »können Sie wirklich den Jaguar fahren?«
    »Klar«, sagte er. »Haben Sie schon mal etwas vom Derby Cross gehört?«
    »Nein. Was ist denn das? Ein Antialkoholikerverein?«
    Er prustete vor Lachen. »Nein, Cotton. Das ist eine Rallye in England. Verdammt schweres Zuverlässigkeitsrennen. Ich habe Ihnen ja gesagt, dass ich bei der MP war. Da habe ich mit einem englischen Polizeiinspektor Freundschaft geschlossen. Er hat mich mal eingeladen, das Derby Cross mitzufahren. Ich hab’s auch getan, mit meinem Jaguar, diesem alten Schlitten. In England hat’s fast eine Revolution gegeben…«
    »Wieso?«, fragte ich.
    Er grinste wie ein kleiner Junge, der Äpfel geklaut hat und nicht entdeckt wurde. »Ich habe die Rallye gewonnen. Stellen Sie sich vor - ein Ami gewinnt eine Rallye in England.«
    Diese Referenz war besser als ein Führerschein.
    »Okay, Thyr«, sagte ich. »Wir fahren jetzt gemeinsam bis etwa ’ne halbe Meile vor diesem Fitch-Bauladen. Dann steige ich aus und gehe zu Fuß weiter.«
    »Bei diesem Wetter?«, fragte er.
    »Gerade bei diesem Wetter. Das brauche ich. Hinten drin habe ich einen Overall liegen. Den ziehe ich an. Dann gehe ich hin und sage, ich suche einen Job als Bauarbeiter. Vielleicht nehmen sie mich. Vielleicht auch nicht. Ist ja egal. Auf jeden Fäll werden sie mich aber bei diesem Wetter nicht schon am Tor abfertigen, sondern reinlassen. Und das will ich.«
    »Teufel auch…«, knurrte er achtungsvoll.
    »Ja, und der Teufel holt Sie auch, wenn meinem Jaguar etwas passiert. Sie fahren in Deckung und warten auf mich. Natürlich müssen Sie aufpassen und die Ohren spitzen. Wenn was los ist, kommen Sie.«
    »Mit dem Jaguar?«, fragte er.
    »Natürlich. Meinen Sie, ich will bei diesem Wetter auch zu Fuß zurücklaufen?«
    »Okay«, sagte er.
    Ich griff zum Funksprechgerät und rief unsere Zentrale. Sie war zwar zu hören, aber es war nicht besser, als eine Verbindung zum Kongo. Ich unterbrach und versuchte es noch einmal. Zwecklos, ich war zu weit von zu Hause weg, und die atmosphärischen Bedingungen waren einfach miserabel.
    »Ihre Frequenz?«, fragte ich Thyr.
    Er nannte sie mir, und ich fummelte am Kanalwähler herum. Dann meldete ich mich zurück. »Ihr Captain sitzt hier bei mir im Wagen. Moment…«
    Er sprach mit seinem Mitarbeiter und legitimierte mich sozusagen. Ich nahm wieder das Mikrofon: »Rufen Sie das FBI in New York, LE 5-7700, und verlangen Sie Phil Decker. Richten Sie ihm aus, ich sei unterwegs, um mich mal bei der Fitch-Bauu nternehmung in North Pelham umzusehen. Das sei ein Busato-Laden. Er soll

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