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0482 - ... dann jagten wir ihn 30 Stunden

0482 - ... dann jagten wir ihn 30 Stunden

Titel: 0482 - ... dann jagten wir ihn 30 Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
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vermeiden, dass Sie in irgendeine Gefahr geraten. Ich betone, dass es sich um keinen Verdacht gegen Major Winnaccer oder gegen Sie handelt.«
    Sie gab keine Antwort, sondern weinte haltlos in ihr Taschentuch.
    ***
    »Ich Rindvieh!«, sagte Captain Archibald Thyr und schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn.
    »So schlimm wird es nicht sein«, sagte ich lachend.
    »Doch«, sagte er. »Doch, Mr. Cotton. Als ich vorhin die Vorrangmeldung des FBI auf meinen Tisch bekam, hatte ich gerade einen meiner Streifenbeamten von heute Nacht bei mir. Er hatte noch eine Meldung wegen eines von ihm aufgeklärten Autodiebstahls zu schreiben, deshalb war er gegen neun Uhr noch hier. Er bekam das mit der Meldung noch mit. Dabei fiel ihm ein, dass er ganz kurz nach vier Uhr heute Nacht am Cross County Parkway einen Air-Force-General, der im Dienstwagen an ihm vorbeifuhr, grüßte. Und ich…«
    »Sie haben gesagt, das hätte wohl nichts damit zu tun«, vermutete ich. Trotz des Ernstes der Situation musste ich wieder lachen.
    »Genau das habe ich gesagt«, bekannte er zerknirscht.
    »Ich kann Mountry, den Streifenbeamten, sofort holen lassen«, beeilte er sich anzubieten.
    »Wenn es Ihr Dienst erlaubt, ist es mir lieber, wenn Sie mit mir zu ihm fahren. Dann sparen wir Zeit und brauchen ihn jetzt nicht durch die Gegend zu jagen…«
    Captain Thyr stand schon vor seinem Schrank und holte die Dienstmütze heraus. »Selbstverständlich!«
    Dann riss er eine Tür auf. »Lieutenant«, brüllte er irgendwohin, »übernehmen Sie das Kommando. Ich muss mit dem FBI fort.«
    »Okay, Captain«, klang es von irgendwoher zurück.
    »Der Laden klappt wohl?«, fragte ich anerkennend.
    Captain Thyr warf sich stolz in die Brust. »Und ob. Schließlich war ich fünfzehn Jahre bei der Militärpolizei. Nur der Blödsinn von heute Morgen - das ärgert mich…«
    Er ärgerte sich auch noch, als wir schon längst im Jaguar saßen und mit Rotlicht und Sirene quer durch das gegenüber New York direkt erholsam stille Mt. Vernon brausten.
    »Links«, wies mich der Captain ein und legte sich in die Kurve, als sei er Zeit seines Lebens nur im rasenden Jaguar unterwegs gewesen.
    »Sie verstehen etwas von schnellen Wagen?«, fragte ich ihn.
    »Rechts«, sagte er. »Ja. Ich sagte Ihnen, 15 Jahre MP. Davon sechs Jahre in England. Da bekommt man ein Gefühl für so was. Ich habe selbst einmal einen Jaguar gefahren. 47er Modell, allerdings ziemlich klapprig. Kein flotter Schlitten wie dieser. Rechts - drittes Haus.«
    Wir waren da. Wir wollten klingeln, da stieß Captain Thyr einen erstaunten Ruf aus. »Teddy - ich denke, Sie schlafen?«
    Im Garten hinter dem Haus stand ein schlammverkrustetes Individuum.
    »Schlafen Sie mal, Captain, wenn Ihnen der Dauerregen alle Mühen des letzten Herbstes zunichte macht. Hier - alle Wurzeln frei gespült. Da kann ich nicht an schlafen denken.«
    Der Mann im Schlamm kam näher.
    »Das ist Corporal Mountry«, sagte der Captain grinsend. »Teddy, das ist Special Agent Jerry Cotton vom FBI.«
    Erschrocken fuhr sich der Policeman, der jetzt allerdings einen geradezu polizeiwidrigen Overall trug, mit der schlammigen Hand über das schlammige Gesicht, als könne er irgendwo den Schlamm wegwischen.
    Doch weder die dienstlich durchwachte Nacht noch die anstrengende Arbeit im verregneten Garten hatten des alten Polizisten Instinkt beeinträchtigen können. »Der Air-Force-General - habe ich recht?«
    »Ja, Teddy…«, sagte der Captain zerknirscht.
    »Ja, Mr. Mountry«, sagte ich ebenfalls. »Ich glaube, Sie sind ein wichtiger Zeuge in einer bösen Sache.«
    Mountry stützte sich auf seinen Spaten, dachte einen Moment nach, wischte sich erneut die Regentropfen aus dem Gesicht und erzählte dann. »Wissen Sie, ich bin 30 Jahre Streifenpolizist. Früher gingen wir nur Fußstreifen. Heute haben wir Funkwagen. Das ist ja eine feine Sache, besonders bei diesem Wetter. Aber man hört so wenig. Wenn einer um Hilfe ruft, wenn eine Scheibe klirrt - alles das ist im Wagen nicht zu hören. Deshalb steige ich immer mal aus, lasse den Wagen stehen und lausche in die Nacht. Heute Nacht also stand ich so am Cross County Parkway, an der Columbus Avenue. Ich wollte gerade wieder einsteigen. Da kam er. Ich sah den blauen Wagen und im Licht der Kreuzungslampen das rote Schild mit den drei Sternen. Iöh habe gegrüßt, und er hat zurückgegrüßt, der General…«
    »Haben Sie ihn erkannt?«
    Wieder wischte er sich den Regen aus dem Gesicht und machte sich

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