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0483 - Das Girl, das zuviel wußte

0483 - Das Girl, das zuviel wußte

Titel: 0483 - Das Girl, das zuviel wußte Kostenlos Bücher Online Lesen
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gut, und sie müssen selbst etwa tausend Dollar wert sein. Aber es ist nicht der richtige Schmuck!«
    Ray sah ihn prüfend an. Raganto knallte die Faust auf die Tischplatte, daß die Wände der Vitrine klirrten und schrie:
    »Aber so kapieren Sie doch endlich! Es ist kein Trick! Es ist mein Emst! Ich bin bestohlen worden! Und für mich ist das eine verteufelte Angelegenheit, denn der Werbefilm hat mich eine Riesensumme gekostet, und wenn ich nicht die gleichen Sachen anzubieten habe, wie ich sie verspreche, dann kann ich meinen Laden zumachen! Verstehen Sie doch endlich, um Himmels willen, es waren einzelne handgefertigte Stücke, die nie wieder genauso ausfallen, und jeder Fachmann kann die Imitationen oder auch die zweiten Stücke von den Originalen unterscheiden!«
    Raganto brach plötzlich ab und stürzte sich auf die beiden Männer der Transportgesellschaft, die noch auf ihre Bestätigung warteten. Aber Ray hielt ihn fest. Blitzschnell hatte er die Situation erfaßt. Er sagte leise:
    »Raganto, bleiben Sie hier! Die Boys haben nichts damit zu tun, wir waren die ganze Zeit hinter ihnen. Keiner von ihnen könnte die Zeit gefunden haben, die Steine auszutauschen!«
    Ray sah mich an. Ich nickte und ging auf Raganto zu:
    »Kommen Sie, es ist nicht nötig, daß alle Leute Bescheid wissen, vielleicht können wir noch etwas retten, wenn die Zeit für uns arbeitet!«
    Raganto sah mich aus schmalen Augenschlitzen an. Ich zeigte ihm meinen Ausweis, sein Gesicht verfärbte sich weiß. Ich schüttelte den Kopf und grinste:
    »Keine Angst, ich bin nur hier, um die Steine zu überwachen, als Unterstützung für Ray Sheridan. Sind Sie sicher, daß in dem Kasten Imitationen sind?«
    Raganto ging mit steifen Schritten zu der Vitrine zurück und nahm den Einsatz aus der Kassette. Schweigend kontrollierte er jedes einzelne Stück, dann nickte er zu uns herüber.
    »Schön«, sagte ich. »Jemand hat einen dicken Fischzug getan. Er hat damit gerechnet, daß er durch die Imitationen mehr Zeit gewinnt. Wir werden ihn vorläufig in dem Glauben lassen. Geben Sie den Boys von der Transportgesellschaft die Quittung und schicken Sie sie weg. Sie haben nichts damit zu tun. Unser Mann hat die Sachen schon bei der Carson Advertising Film vertauscht. Wir haben bereits die falsche Kassette mitgebracht.«
    Raganto nickte langsam.
    »Ja, es sind gute Imitationen. Nur ein Fachmann kann sie sofort erkennen. Ich habe lange an den Stücken gearbeitet, ich kenne jede einzelne Linie, ich…« Er brach ab und starrte auf den Kasten hinunter. Dann gab er sich einen Ruck und ging zu den Männern der Gesellschaft hinüber.
    »Glaubst du ihm?« fragte mich Ray.
    Ich nickte.
    »Ja. Durch einen wirklichen Diebstahl würde er einen bösen Verlust erleiden, denn sein Werbefilm wäre wertlos. Diese Art von Publicity verträgt nicht einmal ein Laden wie seiner. Nein, er wußte von dem Raub nichts.«
    »Also einer von Carsons Leuten?« kombinierte Ray. Und ich mußte ihm recht geben, denn der Safe in Carsons Privatbüro war unverletzt gewesen.
    »Oh, verdammt!« war alles, was Ray hervorbrachte.
    Raganto kam zurück. Seine Schritte waren schleppend, und sein Auftreten hatte alle Glätte und Sicherheit verloren.
    »Beschaffen Sie mir die Steine!« sagte er leise. »Unversehrt, in den Fassungen, die ich für sie gearbeitet habe!«
    »Mr. Raganto…« begann Ray, aber Raganto unterbrach ihn:
    »Mich interessiert das Geld Ihrer Versicherung nicht. Und mich interessieren auch die aus den Fassungen gebrochenen Steine nicht. Wenn ich nicht in kürzester Zeit die Schmucksachen unversehrt zurückbekomme, dann bin ich ruiniert. Ich habe zuviel Geld investiert, und es fehlt mir auch die Zeit, noch einmal von vorn anzufangen. Mein Gott!« er fuhr sich mit einer theatralischen Geste über die Stirn und sank auf einen rotgepolsterten Kundensessel.
    Eine halbe Stunde später parkten Ray und ich wieder vor dem Gebäude der Carson Advertising Film Corp. Ich hatte mit Mr. High telefoniert und die -Erlaubnis erhalten, da es mein freier Tag war, mich, vorläufig noch um den Fall zu kümmern, bis wir mehr Klarheit hatten.
    »Die Sache scheint ja recht einfach zu sein«, murmelte Ray, als er ausstieg. »Einer von der ehrenwerten Firma Carson hat den Safe geöffnet und die Sternchen ausgetauscht. Die Imitationen wurden vermutlich nach Fotos angefertigt, für einen Mann mit richtigen Verbindungen kein Problem.«
    »Ich weiß nicht, irgend etwas gefällt mir hier nicht. Mir scheint da mehr

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