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0483 - Das Girl, das zuviel wußte

0483 - Das Girl, das zuviel wußte

Titel: 0483 - Das Girl, das zuviel wußte Kostenlos Bücher Online Lesen
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wollen ja auch dazugehören. Jedenfalls saß ich schon nach kurzer Zeit auf dem trockenen. Und jetzt konnte ich nicht mehr einfach untertauchen, denn ich hatte mich zu sehr in die Öffentlichkeit gedrängt, und die Steuerbehörde war mir auf den Fersen. D§ kam ich auf die Idee mit dem Werbefilm.«
    »Also doch!« sagte Ray leise.
    »Ja.« Raganto fuhr kaum hörbar fort. »Das Geld der Versicherung hätte mir bis über den großen Teich hinüber geholfen. Ich wollte nach Amsterdam…« Raganto brach ab.
    »Sie wollten das Geld und die Steine?« Raganto schüttelte den Kopf.
    »Nein, die Steine sollten Don und den Männern bleiben. Ich wollte mich auf diese Weise von ihnen loskaufen. Aber es ging schief. Irgend jemand hatte den Schmuck schon gestohlen, genau in der Nacht, in der auch meine Männer hinkamen. Und er hatte einen Mann dabei getötet. Jones und Bertie legten die mitgebrachten Imitationen in den Safe und verwischten die Spuren. Sie dachten, Hank Davis wäre es gewesen!«
    »Wozu brauchten Sie überhaupt Davis?« fragte ich.
    »Um die Safekombination zu bekommen und den Verdacht von mir abzulenken. Dazu sollten die Standfotos dienen. Ich vermute, Ihre Experten haben herausgefunden, daß die Fotos nicht ausgereicht hätten, um so gute Imitationen zu machen!«
    »Das stimmt. Was ist jetzt mit dem Girl?«
    »Don und Eag, die vor dem Haus Wache hielten, sahen sie hineingehen, aber nicht wieder herauskommen. Wir hatten den Verdacht, daß sie entweder etwas von dem Raub wußte oder es sogar selbst getan batte.«
    »Sie hat es nicht getan. Wo ist sie?«
    »Jones und Eag sollten ihr folgen. Inzwischen sind auch noch Bertie und Don dabei. Sie sollten ihr überall hin folgen. Denn in der Wohnung hatte sie nichts versteckt.«
    »Wohin sind sie ihr gefolgt?« Ich brüllte es fast. Raganto schreckte auf. Sein Gesicht wirkte plötzlich verfallen.
    »Ach, ich vergaß, Eag ist ja gar nicht mehr dabei. Oh, nein, davon wußte ich nichts. Ich glaubte zwar, der Boß zu sein, aber Don und Jones machten alles. Ich war nur eine Puppe!« Er starrte auf seine Hände.
    »Sie wissen nicht, wo das Girl ist?« fragte ich. »Hat Jones Ihnen nicht mitgeteilt, wo sie ist?«
    Raganto schien mich nicht mehr zu hören. Er starrte auf seine Hände und murmelte:
    »Mein Gott, was hätte ich mit diesen Händen alles tun können, wenn ich nicht so auf Geld versessen gewesen wäre. Ich war der begabteste in meiner ganzen Schule. Aber vielleicht…« Er lächelte plötzlich sanft. »Vielleicht kann ich noch einmal von vorn anfangen, wenn ich wieder aus dem Gefängnis herauskomme. Ich kann dann wieder arbeiten!«
    ***
    Keine halbe Stunde später waren Wohnung und Werkstatt versiegelt, und Raganto war in unser Office gefahren worden, und einer unserer Kollegen war an seinem Telefon postiert, falls Bertie oder Jones anrufen sollten. Phil, Ray und ich saßen im Jaguar und warteten, als das Funkgerät zu zirpen begann. Ich riß den Hörer aus der Halterung.
    Es war unsere Zentrale.
    »Cotton? Hier ist eben ein Anruf für Sie eingegangen. Es war eine Männerstimme.«
    »Kein Name?«
    »Nein, aber es schien ein junger Mann zu seih. Vielleicht nicht ganz nüchtern, ich konnte es nicht richtig verstehen, das Gespräch dauerte nicht lange genug.«
    »Was sagte er?«
    »Nur: Sagt eurem verdammten Jerry Cotton, daß das Girl vor fünf Jahren mal im Bellavista Hotel in der 72. East gewohnt hat!«
    »Sonst nichts?« Ich wollte den Hörer schon wieder auflegen, als unser Kollege weitersprach.
    »Halt, eben kommt noch eine Meldung herein. Ein Streifenwagen hat Ecke 72. East und Fifth Avenue einen Wagen gesehen, an dessen Steuer ein Mann saß, dessen Beschreibung auf diesen Mann mit dem karierten Hütchen zuzutreffen scheint. Er fiel unseren Leuten auf, weil er mit dem Wagen nicht ganz zurechtkam!«
    »Was hat der Streifenwagen getan?«
    »Er fragt eben an, was er tun soll!«
    »Er soll sich zurückhalten und auf einem Umweg zu dem Bellavista Hotel fahren. Wir fahren auch hin. Schicken Sie außerdem eine Besatzung zu Hüfe!« Wir jagten los. Die Straße war wie leergefegt, und wir kamen schnell voran. Trotzdem war ich das gräßliche Gefühl, zu spät zu kommen, nicht los.
    Als Ruth den kleinen Duschraum betrat, wurde ihr bewußt, daß sie ihre Reisetasche verloren hatte. Sie fuhr sich mit einer Hand über die Stirn und lehnte sich matt gegen die Türfüllung.
    Die ganze Zeit über hatte sie sich an die Tasche geklammert, weil sie ihr so unendlich wichtig

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