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0483 - Die Seelen-Piraten

0483 - Die Seelen-Piraten

Titel: 0483 - Die Seelen-Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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neues Sternenschiff baut.«
    »So, tun wir das?« murmelte Riker.
    »Sie helfen den Ewigen beim Bau dieses neuen Sternenschiffes, damit sie uns erneut angreifen können«, wiederholte Zamorra. »Meinen Sie nicht, daß das eigentlich Hochverrat ist?«
    Riker schüttelte den Kopf. »Projekt 8 ist nichts anderes als Zusammenarbeit im high-tech -Bereich. In einigen Teilbereichen, zum Beispiel Elektronik und Materialentwicklung, müssen die Ewigen vor ein paar Jahrtausenden einfach steckengeblieben sein; hier sind wir auf der Erde führend. Wir liefern ihnen unsere Computer und bestimmte Stahl-Kunststoff-Legierungen und bekommen dafür andere Erkenntnisse und Dinge im Austausch. Es ist ein faires Geschäft.«
    »Und Ihre Computer werden dazu verwendet, später besser gegen uns Vorgehen zu können.«
    »Das behaupten Sie, Zamorra. Können Sie es auch beweisen? Außerdem bin ich Geschäftsmann, kein Moralist. Was die Ewigen mit unseren Sachen machen, ist deren Sache, nicht meine.«
    »Sie machen es sich zu leicht, Riker«, warf Nicole ein. Während ihres zwangsweisen Aufenthaltes im Jahre 2058 hatten sie sich an Bord eben jenes projektierten Sternenschiffes befunden! Und an einer ganzen Menge technischen Gerätes hatten sie das Firmenzeichen der T.I. entdecken müssen! Spätestens das war der Beweis für Zamorras Worte. Es blieb nur die Hoffnung, daß jenes Sternenschiff und die Raumschiffflotte der Ewigen nichts anderes als ein Produkt jener falschen Entwicklung waren, die Merlin mit seinem Zeitparadoxon ausgelöst hatte und die nun wieder korrigiert worden war - möglicherweise aber nicht vollständig! Unter anderem hatte Zamorra im August 2058 auch erfahren, daß der Geist des Magnus Friedensreich Eysenbeiß im Körper des Ewigen Yared Salem zum ERHABENEN der Dynastie geworden war; zumindest das hatte sich inzwischen als bereits geschehen herausgestellt. In der Zukunft hatte Zamorra dann einen greisenhaften Rhet Riker als engen Berater des ERHABENEN kennengelernt.
    Was wurde wirklich, was blieb Fiktion eines Zeitparadoxons? Welche Abhängigkeiten der realen Entwicklung von Fakten, die Merlin verdreht hatte, bestanden und stabilisierten bestimmte Entwicklungslinien? Alles war möglich!
    »Wir schweifen ab, Zamorra«, sagte Riker schließlich. »Ich habe Sie nicht hergebeten, um meine geschäftlichen Entscheidungen zu diskutieren. Tendyke Industries wird offensichtlich von der Parascience- Sekte unterwandert, und ich bitte Sie, mich zu beraten, was sich dagegen tun läßt. Deshalb dieses garantiert abhörsichere Gespräch auf See. Hier können wir Pläne schmieden und Strategien entwickeln, ohne daß jemand uns durchschaut und zuvorkommt.«
    »Sie hätten Ihren Sicherheitsmanager mit herbringen sollen«, meinte Nicole. »Immerhin geht es auch ihn eine Menge an.«
    »Natürlich ist Shackleton eingeweiht«, sagte Riker. »Er ist einer der ganz wenigen Menschen, denen ich in dieser Sache vertraue. Dazu gehört auch Brack, unser Finanzgenie. Shackleton muß in El Paso die Stellung halten und hat dort auch eine Menge zu tun. Ich werde ihn später informieren. Helfen Sie mir, Zamorra.«
    Der Parapsychologe preßte die Lippen zusammen. »Wenn es sich wirklich um Parascience handelt, bleibt mir vermutlich keine andere Wahl. Dieser Sekte muß Einhalt geboten werden, sonst befinden wir uns eher unter ihrer Weltherrschaft, als wir denken. Aber ich muß gestehen, daß ich Sie nur sehr ungern unterstütze. Denn wenn ich Ihnen helfe, helfe ich gewissermaßen auch der Dynastie. Und das gefällt mir ganz und gar nicht.«
    »Ich will und kann Sie nicht dazu zwingen, etwas gegen Ihre Überzeugungen zu unternehmen. Vielleicht werde ich auch ohne Ihre Beratung mit der Sekte fertig. Aber Sie haben die größere Erfahrung, Sie haben einige Mordanschläge der Sekte überlebt, Sie kennen sich aus. Deshalb ist mir sehr an einer Zusammenarbeit gelegen. Denn, wie ich schon sagte, kann ich die Hilfe der Ewigen in diesem Punkt wohl nicht in Anspruch nehmen. Nebenbei - ich könnte mir vorstellen, daß die auch ihre Probleme mit Parascience haben dürften.«
    Nicole hob die Brauen. »Das glaube ich erst, wenn ich’s sehe«, behauptete sie.
    Zamorra räusperte sich.
    »Sagen Sie mir, wo Sie die Probleme sehen. Dann werden wir überlegen, wo wir den Hebel ansetzen können, um die Parascience-Welt aus den Angeln zu heben.«
    Rhet Riker lächelte.
    »Ich wußte, daß ich mich auf Sie verlassen kann«, sagte er erleichtert.
    ***
    Das Klingeln des Telefons

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