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0483 - Die Seelen-Piraten

0483 - Die Seelen-Piraten

Titel: 0483 - Die Seelen-Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Was sollen wir tun?«
    »Finale Therapie, mein lieber Waukee«, sagte Garth trocken. »Overkill. Und - sorgen Sie dafür, daß keine Spur zu Ihnen führt. Wir brauchen Sie noch.«
    »Sicher, Sir. Was ist mit dem Boß? Er dürfte jetzt informiert sein.«
    Aber du bist es erfreulicherweise nicht ganz, dachte Garth zufrieden. »Jemand kümmert sich bereits darum.« Um Riker und um diesen verdammten Zamorra. Garth unterbrach die Verbindung. Er überlegte, ob er Roots von der leicht veränderten Situation in Kenntnis setzen und sie damit möglicherweise warnen sollte. Aber er entschied sich dagegen. Kimberley Roots’ in Führungskreisen fast schon sprichwörtliche Sturheit und Dickköpfigkeit hatte man ihr nie austreiben können - und es auch nicht mehr versucht, als man erkannte, welches erstaunliche Potential gerade dadurch in ihr steckte. Außerdem würde ihr Plan mittlerweile derart ausgereift sein, daß sie nichts mehr stoppen und umdisponieren konnte.
    Riker und Zamorra würde es ebenso an den Kragen gehen wie Shackleton -sofern Waukee sich nicht ganz besonders dumm anstellte.
    Das war es, was Garth wollte und was die Parascience-Society einen Schritt vorwärts brachte. Dennis Holm würde zufrieden sein.
    ***
    Nicole kletterte, ihr Weinglas und das, welches sie Kim zugedacht hatte, balancierend, wieder nach unten. Ihr Eindruck von vorhin ging ihr nicht aus dem Kopf: sie glaubte einen Hauch von Kims Gedanken erfaßt zu haben!
    Aber war das nicht unmöglich? Das Schiff wurde doch von einer Sperre geschützt! Am späten Nachmittag hatte sie doch selbst bestätigen müssen, daß Rikers Behauptung stimmte - das Schutzfeld, das über der Yacht lag, ließ keine Telepathie zu!
    Und jetzt dies!
    Nicole nahm wieder einen Schluck aus ihrem Weinglas und sah sich um. Von Zamorra war momentan nichts zu sehen, auch nicht von Riker, und Kim war -verständlich nach der Störung - ebenfalls verschwunden. Nicole seufzte. Sie stellte die beiden Gläser ab und versuchte, nur so zum Test, die Gedanken eines der Wachleute zu erfassen.
    Da waren nur verschwommene Fetzen. Verworrene Bilder ohne jeden Sinn.
    Nicole zog sich sofort zurück. Sie wollte nicht tiefer dringen; die Gedanken des Mannes gingen sie nicht das geringste an. Aber es war schon bestürzend, daß sie überhaupt etwas hatte bemerken können, im Gegensatz zu ihrem Versuch vor einigen Stunden. Es gab zwei Möglichkeiten. Entweder war Rikers Kabine zusätzlich geschützt, vielleicht von einem zweiten Sperrfeld, oder die Wirkung der Schutzspähre um die Yacht ließ nach.
    Nicole wußte, daß ihre telepathischen Fähigkeiten nicht besonders ausgeprägt waren. Sie hatte ihr spezielles Handicap, und abgesehen davon waren natürliche Telepathen wie die Silbermond-Druiden Gryf und Teri und selbst der sibirische Wolf Fenrir ihr weit überlegen. Um so erschreckender war es, daß selbst sie mit ihren relativ schwachen Kräften trotz des Sperrfeldes mittlerweile zumindest Gedankenbruchteile wahrnehmen konnte!
    Plötzlich fiel ihr ihre Beobachtung von vorhin ein. Sie hatte geglaubt, daß im Kommandostand ein Schalter anders stand als zu jenem Moment, als Riker, Zamorra und sie ihn verließen. Die Telepathensperre sollte laut Riker ein Produkt der Technik sein. Hatte etwa jemand diese Sperre abgeschaltet?
    Nicole suchte die Kommandobrücke auf.
    Niemand verwehrte ihr den Zutritt -normalerweise war auf jedem Schiff ohne die spezielle Erlaubnis des kommandoführenden Brückenoffiziers das Betreten für Unbefugte verboten. Aber hier wurde alles vom Computer gesteuert, und der verbot erstens nichts, und zweitens hätte Nicole sich auch niemals etwas von einem Haufen tobender Elektronen verbieten lassen.
    Sie erkannte den Schalter auf Anhieb wieder. Er besaß drei Rastpunkte. Als Riker die Kursänderung vornahm, war er nach unten gekippt, jetzt befand er sich in der Mittelstellung.
    Nicole zögerte; was war, wenn sie sich irrte? Wenn dieser Schalter eine ganz andere Funktion innehatte?
    Sie kippte ihn in die ursprüngliche Position zurück.
    Dann trat sie wieder ins Freie. Sie sah zu dem Wachmann hinüber, der ihr vorhin schon als Testperson diente. Diesmal konnte sie die verwaschenen Erinnerungsfetzen nicht mehr erkennen.
    Das bedeutete, daß zwischendurch jemand die Telepathensperre abgeschaltet oder zumindest auf halbe Kraft zurückgefahren hatte!
    Kim?
    Sie war gerade aus dem Leitstand gekommen, als Nicole die veränderte Schalterstellung registriert hatte. Das bewies zwar nicht, daß Kim

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