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0483 - Die Seelen-Piraten

0483 - Die Seelen-Piraten

Titel: 0483 - Die Seelen-Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Enterte die Kommandobrücke und schaltete die Beleuchtung ein. Der Führerstand der Yacht war leer, aber der Hebel war wieder herumgelegt, die Sperre ausgeschaltet worden. Nicole aktivierte sie mit einem schnellen Griff wieder und wirbelte nach draußen.
    »Da war ein Schatten«, sagte Zamorra. »Ich habe ihn nicht erkannt. Es schien ein Mann zu sein. Verflixt, ich habe nicht gesehen, wohin er verschwunden ist. Aber Kim war es jedenfalls nicht.« Er zog Nicole etwas beiseite und deutete zum Radardeck hinauf. Dort hockte die Schwarzhaarige wieder, wie vorhin, ehe Nicole sie störte. Fest stand: So schnell hatte sie niemals hinaufklettern können, ohne bemerkt zu werden.
    Sie schied also aus!
    »Dabei war ich mir so sicher«, murmelte Nicole. »Was nun?«
    »Ich versuche mit dem Amulett die Spur zu finden«, sagte Zamorra. Er konzentrierte sich auf die Silberscheibe, die ihm einen kurzen Blick in die Vergangenheit ermöglichte. Damit mußte er den Täter erkennen und seinen Weg bis zu seinem momentanen Aufenthaltsort verfolgen können.
    Aber zu seiner Überraschung verweigerte das Amulett ihm den Dienst. Es reagierte einfach nicht auf seinen Versuch, es zu aktivieren!
    Er schüttelte die handtellergroße Zauberscheibe. »He«, stieß er hervor. »Das gibt es doch gar nicht! Das Ding kann doch nicht einfach versagen!«
    »Die Telepathensperre«, überlegte Nicole. »Vielleicht wirkt sie auch auf das Amulett.«
    »Aber das sind doch zwei ganz verschiedene Systeme! Das eine Magie, das andere Technik!«
    Nicole zuckte mit den Schultern. »Versuche es noch einmal«, sagte sie und schaltete die Sperre aus.
    Diesmal reagierte Merlins Stern, wenn auch sehr schwerfällig. Das entstehende Bild blieb verschwommen.
    »Vermutlich wird es ganz klar, wenn ich den Hebel auf die letzte Raste weiterschiebe«, meinte Nicole.
    Zamorra wehrte ab. »Laß es lieber, schalte es wieder ein. Ich verzichte lieber auf die Verfolgungsmöglichkeit, als daß ich den Scientisten auch noch in die Hände arbeite.«
    »Dann sollten wir die Wachleute bitten, hier aufzupassen, damit niemand mehr den Schalter erneut bewegt.«
    »Und machen damit vielleicht gerade den Bock zum Gärtner. Nein, wenn, dann sollten wir lieber selbst abwechselnd aufpassen. Denn der Unbekannte wird es immer wieder versuchen. Was hältst du davon, wenn ich die erste Wache übernehme? Sagen wir mal,, ich halte mich für die nächsten zwei oder besser drei Stunden hier auf und behalte die Kommandobrücke im Auge. Danach löst du mich ab, und wenn zwischendurch Riker mal wieder auftauchen sollte, weil er vielleicht schlafwandelt, werden wir ihn bitten, sich, aus eigenem Interesse ebenfalls an der Wache zu beteiligen.«
    Nicole nickte.
    »Ich bin einverstanden«, sagte sie. »Wir wollen doch mal sehen, ob wir diesen Scientisten nicht austricksen können!«
    ***
    Shackleton fühlte sich, als bewege er sich in einer Falle, die jeden Moment zuschlagen konnte. Möglicherweise rächte es sich jetzt, daß er sich auf dem Weg zur und von der Arbeit so unauffällig wie möglich unters Volk zu mischen pflegte. Kein gepanzerter Firmenwagen, kein Begleitschutz, sondern in Räuberzivil zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln, flexibel und unerkannt. Wer hielt schon den Mann in Jeans, kariertem Hemd und abgeschabter Antiklederjacke, die schon seit einem Jahrzehnt aus der Mode war, für den Sicherheitsbeauftragten eines gigantischen Weltkonzerns?
    Steinmuller und Shackleton waren sich immer sehr ähnlich gewesen. Auch Steinmuller hatte auf diese einfachste aller Tarnungen gesetzt - und nun hatten sie ihn erwischt. Sie wußten also, wie sie ihre Todeskandidaten finden konnten! Das bedeutete, daß auch Shackleton sich in höchster Gefahr befand! Wenn ihn ein dahinrasendes Auto erwischte oder ihm jemand aus einem hochliegenden Fenster einen Blumentopf auf den Kopf schleuderte, half ihm auch seine Dienstwaffe nicht weiter. Zum Teufel, er hätte damit rechnen müssen! Ricardo hatte ihn nicht umsonst gewarnt und selbst untertauchen wollen. Die Sekte schien ähnlich strukturiert zu sein wie die Mafia. Und Steinmuller und er hatten sich zu weit vorgewagt.
    Shackleton wußte jetzt, daß er nicht mehr in seine Wohnung zurück konnte. Auch dort würden sie auf ihn warten. Er mußte sofort verschwinden. Knapp vierhundert Meter vor seinem Haus kehrte er um und stoppte eine Straße weiter ein Taxi. »Bringen Sie mich zum Grenzübergang. Ich muß nach Ciudad Juarez hinüber.« Das war die andere Hälfte

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