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0483 - Die Seelen-Piraten

0483 - Die Seelen-Piraten

Titel: 0483 - Die Seelen-Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Chapman. »Er ist tatsächlich besser als jeder andere. Ich hätte es bedauert, wenn unser kleines Pokerspiel diesmal nicht funktioniert hätte. Immerhin wäre er nicht der erste gewesen, der die Verpflichtung zur ›Klärung‹ abgelehnt hätte. Schließlich ist das, was wir machen, sittenwidrig.«
    Dr. Waukee nickte. Er sah aus dem Fenster über die Dächer der Riesenstadt El Paso, Texas, hinweg.
    »Natürlich«, sagte er. »Aber normalerweise funktioniert es, und die, welche wir in die Hand bekommen, werden sich niemals beschweren. Dafür sorgt Parascience. Im Gegenteil, sie arbeiten uns zu. McCormick war zudem in einer extremen Zwangslage. Er mußte darauf eingehen. Ich schlage vor, ihn so schnell wie möglich zu befördern, so daß er selbst sanften Druck auf Untergebene ausüben kann. Das dürfte nicht schwierig sein.«
    Chapman nickte. »Kein Problem, solange er nicht in MacRoughs Abteilung kommt, und dafür sorge ich. Um Mac-Rough wird man sich auch kümmern müssen. Er ist zu mißtrauisch, desgleichen Shackleton.«
    »Shackleton werden wir nicht los, solange Riker oder Tendyke die TI leiten.«
    »Nun, zumindest was Riker angeht, dürfte eine Veränderung bevorstehen«, sagte Chapman trocken.
    »Woher wissen Sie das?«
    »Aus höherer Ebene. Behalten Sie’s erst einmal für sich.«
    Dr. Waukee, der seine Fensterglasbrille eingesteckt hatte, nickte. »Mit McCormick haben wir jedenfalls einen hübschen Fang gemacht. Das bringt uns ein schönes Stückchen vorwärts.«
    ***
    Kimberley Roots erschien wieder in Garth’s Büro. »Die Bestätigung ist gekommen«, sagte sie. »Ich kann also sofort mit den dringend notwendigen Vorbereitungen beginnen.«
    Der grauhaarige Neger nickte. »Ich habe mit Mister Dennis Holm über Ihren Plan gesprochen«, sagte er. »Mister Holm hält ihn zwar für äußerst riskant, sowohl was Ihre von uns sehr geschätzte Person als auch die errechneten Erfolgschancen angeht, aber…«
    »Was heißt, errechnete Chancen?« stieß Root hervor. »Haben Sie etwa meinen Plan durchrechnen lassen?«
    Garth nickte. »Natürlich mußten wir Ihren Plan durchrechnen lassen. Die Erfolgschancen stehen bei etwa siebzig Prozent, erhöhen sich auf hundert, wenn es Ihnen wirklich gelingt, diesen Piraten zu aktivieren und seine seelischen Energien nutzbar zu machen. Der Berechnung liegt die voraussichtliche Auswahl Ihrer Loge zugrunde.«
    »Computer!« fauchte Roots verächtlich. »Seelenlose Maschinen! Ich weiß, daß es funktionieren muß. Ich werde Erfolg haben.«
    »Mister Holm entbietet Ihnen dazu seinen herzlichsten Gruß und seine aufrichtigsten Glückwünsche, Kimberley. Ich darf Ihnen schon jetzt verraten, daß ein Erfolg die Entwicklung Ihrer Karriere wesentlich beschleunigen wird. Zumindest Professor Zamorra muß unter allen Umständen eliminiert werden, um jeden Preis. Selbst um den Ihres Lebens.«
    »Das ist mir klar, Mister Garth«, erwiderte Roots. Holm selbst wünschte ihr Glück, der geheimnisvolle Mann, der Gerüchten zufolge an der Spitze der Parascience-Society stehen sollte, seit ihr Gründer Elron Havard vor etwa sechs Jahren gestorben war. Das machte sie stolz. Sie würde alles tun, um ihren Plan erfolgreich abzuschließen.
    »Mister Garth, Parascience kann sich darauf verlassen, daß Zamorra und Riker schon tot sind. Sie wissen es nur noch nicht.« Selbstbewußt verließ sie das Büro wieder.
    Dein Wort in Havards Ohr, dachte Garth. Casey McNaught hatte ähnlich großspurig geredet. Und war jetzt ein Stück Stein in einer Mauer. [2]
    Aber vielleicht schaffte seine Nachfolgerin es ja tatsächlich, den Todfeind auszuschalten. Sie war gut genug. Und mit einem Angriff wie dem, den sie vorbereitete, rechnete wohl selbst Zamorra nicht.
    ***
    McCormick begab sich mit recht gemischten Gefühlen auf den Heimweg. Eigentlich hätte er froh sein müssen, daß er den Job bekommen hatte. Aber, verdammt, er stand ihm zu! Irgendwann mußte seine verdammte Pechsträhne doch mal ein Ende haben. Was ihm dieser Fensterglasbrillenindianer vorgeplappert hatte, war doch Mumpitz hoch unendlich! Mangelnde Fähigkeit zur Unterordnung! Kein für TI -Anforderungen ausreichender Teamgeist! Sie hatten ihn hereingelegt. Er fragte sich, ob Chapman und die verdammte Rothaut Provision dafür bekamen, wenn sie Stellenbewerbern diese Verträge aufs Auge drückten!
    Das Schlimme war, daß er keine andere Wahl hatte. Die Stellenausschreibung bei der TI war seine letzte Chance gewesen. Er wußte, daß nach all diesen

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