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0483 - Die Seelen-Piraten

0483 - Die Seelen-Piraten

Titel: 0483 - Die Seelen-Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schimmerten ebenso wie ein bizarres Wellenmuster durch das dreidimensionale, frei stehende Bild. Zamorra hielt es für sein Gehirnstrommuster, die Alpha-Rhythmus-Frequenz, die jeden Menschen vom anderen noch präziser unterscheidet als Fingerabdrücke. Die Schrift blendete seine persönlichen Daten ein.
    Der Wachmann drückte auf eine Taste. Ein zweites, identisches Bild entstand unmittelbar daneben und wurde dann so verschoben, daß die beiden Holografien sich überdeckten, bis sie nicht mehr voneinander zu unterscheiden waren. Der Wachmann nickte zufrieden.
    Zamorra zog die Hand zurück; die Holografie erlosch. Bei Nicole wiederholte sich der Vorgang. Jetzt wußte Zamorra, weshalb Shackleton ihnen beiden die Ringe ausgehändigt hatte. Eine perfektere Möglichkeit der Identifizierung als diese, ebenfalls der Technik der Dynastie entstammende, gab es nicht.
    »Okay«, sagte der Wachmann lakonisch, ließ den schwarzen Kasten wieder verschwinden und deutete auf die Stegleiter, die vom Landedeck nach unten führte. Zamorra schüttelte den Kopf. »Gar nichts ist okay, Mann«, sagte er. »Was wäre passiert, wenn unsere Daten falsch gewesen wären oder wir die Ringe nicht gehabt hätten?«
    Der zweite Wächter zuckte mit den Schultern. »Ohne die Ringe wären Sie gar nicht in den Hubschrauber gekommen, und bei nicht übereinstimmenden Daten hätten wir Sie festgenommen und bei Widerstand erschossen.«
    »Wie überaus zuvorkommend«, sagte Nicole sarkastisch. »Chef, ich glaube, wir werden mit Riker noch zwei bis drei Wörtchen mehr plaudern müssen als bisher vorgesehen.«
    Sie sah sich um und versetzte Zamorra einen Stoß gegen den Oberarm. »He, jetzt wird mir klar, weshalb du mich zurückfliegen lassen und die sogenannten Gespräche hier allein führen wolltest!«
    Zamorra verschaffte sich ebenfalls einen Überblick. Was er sah, konnte ihm durchaus gefallen und tröstete ihn einigermaßen über die Präsenz mehrerer weiterer mit Blastern bewaffneter Wächter hinweg. Neben dem zu den Kajüten führenden Niedergang sonnte sich ein nur mit Sonnenbrille, etwas Schmuck und Walkmann-Kopfhörern bekleidetes Mädchen mit braunem, kurzen Haar und blätterte gelangweilt in einer Modezeitschrift. Auf dem Achterdeck hockten sich ein Wachmann und ein rothaariges Girl im knappen Tanga gegenüber, in eine Partie Schach vertieft, und auf dem Vorderdeck vergnügten sich zwei unbekleidete Blondinen.
    Zamorra grinste seine Gefährtin wie ein zufriedenes Honigkuchenpferd an und machte sich an den Abstieg. Nicole und der Sicherheitsmann mit dem Fleischerhund-Gemüt folgten ihm. Als sie unten ankamen, tauchte aus dem Kabinenaufbau ein weiteres Mädchen auf, zur Abwechslung mit rabenschwarzem, schulterlangen Haar und lediglich mit einem knappen T-Shirt bekleidet. »Oh«, stieß die Schwarzhaarige hervor. »Ihr seid ja schon hier unten! Wir hörten den Hubschrauber, aber ich dachte nicht, daß die Kontrolle so schnell vonstattenginge. - Willkommen an Bord! Du bist der Professor, nehme ich an, und du seine Sekretärin? Ihr könnt mich Kim nennen. Ich zeige euch, wo ihr untergebracht seid.«
    »Wir wollten uns eigentlich nicht häuslich niederlassen, sondern mit Riker sprechen. Immerhin hat er es ziemlich dringend gemacht.«
    Kim strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und lachte leise. »Alles zu seiner Zeit. Er muß sich erst mal, äh, erholen, und ihr könnt euch in der Zwischenzeit mit der Yacht und ihren Einrichtungen vertraut machen und ein bißchen schön machen, wenn ihr wollt. Eine Stunde dauert es sicher noch. Ich mache euch gern eingehend mit dem Schiff vertraut; ihr wollt sicher wissen, wo die Feuerlöscher und die Rettungsboote hängen und…«
    Nicole hob abwehrend die Hand. »Der Admiral ist nicht zum ersten Mal auf einem Schiff«, sagte sie.
    Die Schwarzhaarige hob die Brauen. »Ein leibhaftiger Admiral? Das hat mir keiner gesagt!«
    Zamorra seufzte. Den Spitznamen ›Admiral‹ hatte ihm die Crew der U.S.S. ANTARES verpaßt, als er einen Geisterpiraten und sein Gespensterschiff vor der Küste Australiens unschädlich machte, nachdem die ANTARES unter Captain William C. Siccine, Zamorras langjährigem Freund, sich ein anhaltendes und ergebnisloses Feuergefecht mit dem Geisterschiff geliefert hatte. Seither lief dieser Spitzname Zamorra auf wundersame Weise nach, sobald er einen Fuß auf die Decksplanken eines Schiffes setzte - notfalls half Nicole dabei nach.
    »Du wolltest uns unsere Kabine zeigen, Kim«, erinnerte

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