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0483 - Im Zeichen des Ganjos

Titel: 0483 - Im Zeichen des Ganjos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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lachen, die die Terraner verwendeten. Sie waren schon ein ganz eigenartiges Volk. Ich hatte sie zuerst auf Atlantis kennengelernt, dann, nachdem dieser Kontinent bis auf einige untermeerische Vulkane untergegangen war, aus denen später die Kanarischen Inseln gebrodelt waren, über die Festländer verstreut als Höhlenwilde.
    Damals hatte ich mich gewundert, wie relativ schnell sie ihre ersten neuen Primitiv-Kulturen aufgebaut hatten. Später mußte ich dann erfahren, daß die erste terranische Hochkultur viel älter war als die arkonidische, denn wir Arkoniden und alle anderen bekannten Humanoiden der Galaxis - stammten von der ersten Menschheit ab.
    Ein Geschichtsprofessor hatte die Terraner einmal die Fußkranken des Haluterkrieges genannt, also die Nachkommen der Lemurer, die wegen irgendwelcher Gebrechen nicht vor den Halutern hatten flüchten können.
    Das mochte insoweit stimmen, als es vielleicht nicht die körperlich stärksten Exemplare der Ersten Menschheit gewesen waren, die auf der Erde zurückgeblieben waren. Ganz sicher aber hatte es sich um Intelligenzen gehandelt, die ihren Verstand besser zu gebrauchen wußten als das Gros der Geflohenen, sonst hätten sie auf ihrer verwüsteten Welt nicht überlebt.
    Die zweite Menschheit wuchs also aus der Essenz der geistig regsten, listigsten und hartnäckigsten Substanz des Homo sapiens heran. Vielleicht lag darin der Grund für ihre großartigen Erfolge.
    Ich warf mich nach rechts, als an der Gangbiegung hundert Schritte vor uns zwei uniformierte Ganjasen mit einer Geschützplattform auftauchten. Bevor ich abdrücken konnte, schoß Perry bereits, während er sich gleichzeitig fallen ließ.
    Geschütz und Mannschaft vergingen in einer donnernden Entladung. Auf einer Strecke von etwa fünf Metern brach die Gangdecke herab. Wir wandten uns um und liefen zu der Kreuzung, die wir vor wenigen Sekunden passiert hatten. Dort führte eine enge Wendeltreppe nach oben.
    Das Auftauchen der beiden Uniformierten beunruhigte mich. Es bewies, daß die Pedolotsen inzwischen eine reguläre Truppe alarmiert hatten, ob Polizei oder Militär, spielte dabei nur eine untergeordnete Rolle. Jedenfalls würden uns nun nicht mehr nur kampfesunerfahrene Ganjopriester gegenüberstehen.
    Wir hasteten die Wendeltreppe hinauf. Erneut spürte ich eine Erschütterung. ‘Die Serie der Explosionen schien immer noch nicht abgerissen zu sein. Offenbar hatte das, was zuvor Ovarons Geistesimpulse abgetastet hatte, eine Schaltung ausgelöst, und bei den folgenden technischen Vorgängen waren zahlreiche uralte Maschinenanlagen überlastet worden.
    Außer Atem kam ich am oberen Ende der Treppe an. In meinem Mund war der Geschmack nach Metall und Blut. Das Herz hämmerte wie wahnsinnig, auch der organische Druckregler, den Arkoniden besitzen, konnte nicht jede Überbelastung kompensieren.
    Perry verließ die Treppe dicht hinter mir. Keuchend lehnte er sich mit dem Rücken gegen die Metallplastikwand des zylindrischen Raumes, in dem die Treppe endete.
    Ich sah mich um. In der Wand des zylindrischen Raumes entdeckte ich die Fugen von drei Schotten. Wir hatten also die Wahl, in welche Richtung wir uns wenden wollten, nur fehlte uns die Zeit zu einer durchdachten Auswahl.
    Mein terranischer Freund erholte sich überraschend schnell. Er stieß sich von der Wand ab und tastete über das glatte Metallplastik des nächsten Schotts. Wir wußten längst, daß sowohl Takerer als auch Ganjasen prinzipiell die gleiche Art von Öffnungsmechanismus verwandten wie die Menschheit, nämlich Impulsschlösser, die auf Wärmeausstrahlung der Hand reagierten.
    Das Schott öffnete sich ruckend und kirschend, die ständigen Erschütterungen hatten es in Mitleidenschaft gezogen. Dahinter lag eine kurze, nach oben führende Rampe.
    Mit schußbereiten Waffen schlichen wir dicht an den Seitenwänden entlang, betraten die Rampe und blickten uns vielsagend an.
    Am Ende der Rampe lag eine torgroße Öffnung, aber sie war durch eine herabgestürzte Metallplastikwand bis auf einen Schlitz von ungefähr zwanzig Zentimetern Breite blockiert.
    Als ich die Hand mit der Strahlwaffe hob, um das Hindernis wegzubrennen, schüttelte Perry mit dem Kopf.
    „Wir würden dadurch nur verraten, wo wir stecken, Atlan", sagte er leise. „Nehmen wir einen anderen Weg."
    Er rannte die Rampe hinab und kehrte in den zylindrischen Raum zurück. Ich folgte ihm. Perry öffnete eines der beiden anderen Schotte, hob aber im nächsten Moment abwehrend die

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