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0483 - Im Zeichen des Ganjos

Titel: 0483 - Im Zeichen des Ganjos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hoffnung diese bittere Enttäuschung!
    Der ganze aufwendige Apparat im Sockel des Obelisken konnte nicht mehr für uns tun als unseren Hunger und Durst zu stillen und vielleicht ein paar Kratzer zu behandeln!
    „Das ist nicht viel", erwiderte Ovaron. Seiner Stimme war anzuhören, daß auch er tief enttäuscht war. „Nun gut, wir müssen uns mit dem begnügen, was ihr bieten könnt. Wo bekommen wir hochwertige Speisen und Getränke? Ja, und noch etwas."
    Ovaron nannte einige mir unbekannte Worte oder Begriffe.
    „Es soll geschehen, wie der Ganjo befiehlt", antwortete die Kugel.
    Sekunden später materialisierten unter ihr ein seltsam geformter Tisch voller Speisen und Getränke sowie zwei gepolsterte Hocker. Kaum waren diese Dinge erschienen, verblaßte die leuchtende Kugel und löste sich schließlich in Nichts auf.
    „Kommen Sie, Atlan", sagte Ovaron. „Wenigstens können wir uns stärken, bevor wir beraten, wie es weitergehen soll."
    Ich lachte zornig.
    „Eine Henkersmahlzeit, mehr nicht."
    Ovaron lächelte mit Perrys Gesicht und setzte sich auf einen der Hocker. Er kostete aus einer Schüssel, die eine gelblichweiße Emulsion enthielt, dann nahm er den zusammengeballten Körper Whispers aus einer Außentasche der Kombination und ließ ihn behutsam in die Emulsion gleiten.
    „Wir wollen Perrys Freund nicht hungern lassen", sagte er.
    Ich konnte einen leichten Schauder nicht unterdrücken, als ich den Ganjo mit Perrys Mund über Perry reden sah und hörte.
    Ovaron mußte es bemerkt haben, denn Perrys Augen verschleierten sich kurz, dann sagte mein Freund: „Jetzt habe ich meinen Körper wieder selbst übernommen, Arkonide." Es klang sarkastisch. „Du warst ja direkt blaß geworden. Haben deine Nerven gelitten?"
    „Spiele dich nur nicht als Supermann auf", sagte ich verärgert und prüfte den Inhalt der Schüsseln. Die Gerichte waren fremdartig, aber inzwischen hatten wir schon so oft von fremdartigen Speisen und Getränken gelebt, daß die instinktive Abneigung dagegen weitgehend überwunden war.
    Wir aßen langsam und mit Bedacht, suchten die Speisen heraus, die wir ihrer äußeren Beschaffenheit nach als besonders eiweiß- und vitaminhaltig ansahen. Die alkoholischen Getränke verschmähten wir, aber es gab eine schwach gesüßte, kohlensäurehaltige Limonade, die uns nicht nur gut schmeckte, sondern auch vortrefflich den Durst löschte. An sie hielten wir uns.
    Etwa zwei Drittel der Speisen blieben übrig, als wir unsere Mahlzeit beendeten. Wir hatten absichtlich nur soviel gegessen, daß unser Hunger gestillt war; größere Mengen hätten uns nur übermäßig belastet.
    „Also, mein Freund, halten wir Kriegsrat", sagte Perry und blickte mich an. „Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder bleiben wir hier, dann sind wir in Sicherheit, können aber unsererseits nichts unternehmen - oder wir verlassen den Obelisken, dann ist unser Leben gefährdet, aber mit einigem Geschick können wir die Lage vielleicht verändern."
    Ich lächelte ironisch, denn ich wußte genau, daß dieser Terraner die erste Möglichkeit überhaupt nicht ernsthaft erwog.
    Seiner Natur entsprechend, würde er lieber sein Leben aufs Spiel setzen, als tatenlos in einem sicheren Zufluchtsort herumzusitzen.
    Perry räusperte sich verlegen, als ich ihn statt einer Antwort nur ironisch betrachtete.
    „Dein Lächeln ist auch eine Antwort, Arkonide", erklärte er schließlich. „Tatsächlich gewinnen wir nichts, wenn wir uns hier verstecken."
    „Außer unserem Leben", widersprach ich.
    Diesmal lächelte er spöttisch.
    „Vorübergehend, Herr Eximperator, vorübergehend. Du glaubst doch nicht im Ernst, daß sich die Pedolotsen mit der jetzigen Lage zufriedengeben. Irgendwann werden sie eine Möglichkeit finden, diese Anlage lahmzulegen und uns auszuräuchern. Es ist besser, wenn wir die Initiative übernehmen."
    „Und was willst du draußen tun?" fragte ich. „In die Mündungen von Strahlwaffen blicken? Es wäre das letzte, was du von der Welt zu sehen bekamst."
    Warum widersprach ich eigentlich? Ich wußte doch genau, daß Perrys Argumente mich überzeugt hatten. Sie waren fast immer überzeugend, die Argumente des großen Terraners.
    Er lächelte kalt.
    „Hast du dir die Maschinen einmal genau angesehen, Atlan!
    Wahrscheinlich nicht. Dann will ich dir verraten, daß es mindestens drei Projektoren sind. Offenbar dienten sie den energetischen Projektoren der grünen Lichtkugel, aber möglicherweise läßt sich mit ihnen auch ein

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