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0483 - Im Zeichen des Ganjos

Titel: 0483 - Im Zeichen des Ganjos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Uarter spürte mit seinen weit geöffneten Sinnen die Anwesenheit von zwanzig bis dreiundzwanzig Cappins, bevor er den kurzen Gang und den Lichtschimmer sah, der um eine Biegung des Ganges fiel.
    Askosan folgte der Biegung und trat durch ein steinernes Portal in eine halbkreisförmige Halle. Im Dämmerlicht von einigen wenigen Atomlampen sah er die Gestalten von einundzwanzig Männern, die sich zur Begrüßung Askosans erhoben hatten.
    „Seid gegrüßt, Freunde!" rief Askosan gedämpft. „Der Mann neben mir heißt Avimol und kommt von Uarte. Er ist bereit, unsere Argumente zu hören und unsere Beweise zu sehen."
    Ein großer schlanker Mann mittleren Alters drängte sich nach vorn. Rotbraunes Haar fiel in weichen Wellen auf seine breiten Schultern, und graugrüne Augen musterten prüfend Avimols Gesicht.
    Dann legte er die ausgestreckten Hände waagrecht vor seine Brust und sagte mit volltönender Stimme: „Willkommen, Avimol. Mein Name ist Recimoran, und ich hoffe, daß wir gut miteinander auskommen werden."
    „An mir soll es nicht liegen", erwiderte Avimol trocken.
    Leises Gelächter antwortete ihm, und er entspannte sich. Zu seiner eigenen Verwunderung fühlte er sich zu diesen Männern hingezogen, und er kämpfte gegen diesen Impuls an, um sich seine Urteilsfähigkeit nicht trüben zu lassen.
    Recimoran führte ihn zu einer mit geheizten Decken gepolsterten Steinbank und bat ihn, Platz zu nehmen. Dann eröffnete er die Zusammenkunft.
    Avimol lauschte aufmerksam jedem Wort, das gesagt wurde - und vor allem dem, was nicht ausgesprochen wurde ...
     
    *
     
    „Nichts gegen Einsickerungstaktik, Terraner", erklärte mein arkonidischer Freund ergrimmt, „aber gegen die rhodansche Spielart der Einsickerungstaktik entwickelt sich in mir allmählich ein Komplex."
    Atlan schritt vor der volltransparenten Stahlplastikwand unserer Zelle auf und ab wie ein Tiger im Käfig. Ich verstand seine Gefühle. Heute schrieb man auf der Erde den vierten April des Jahres 3438, und seit vier Tagen befanden wir uns in der Gefangenschaft jener Ganjasen, die eigentlich hätten froh sein sollen, daß wir gekommen waren, zumal wir den sehnlichst erwarteten Ganjo mitgebracht hatten.
    „Diese Leute haben sich in die eigene Machtfülle verliebt, Perry", wisperte eine geisterhafte ;,Stimme" in meinem Bewußtsein. „Sie wollen diese Macht nicht wieder aus der Hand geben. Das müßten sie aber, wenn sie mich in meiner körperlichen Gestalt vor die Öffentlichkeit treten ließen."
    Ganjasen sind eben auch nur Menschen, gab ich lautlos zurück. Obwohl ich mein Gehirn seit einiger Zeit mit der ÜBSEF-Konstante des Ganjos teilte, hatte diese Art der absolut unmittelbaren Kommunikation immer noch etwas an sich, das mich erschauern machte.
    Laut sagte ich zu Atlan: „Ich hatte nicht geplant, schon wieder in Gefangenschaft zu gehen, mein Freund, aber wie uns das Beispiel Takera gezeigt hat, kann sogar meine Spielart der Einsickerungstaktik zum Erfolg führen."
    Der Arkonide wandte mir sein Gesicht zu, öffnete den Mund, schloß ihn wieder und wurde blaß.
    Ich grinste ihn an, denn ich konnte mir vorstellen, was in Atlan vorging. Offenbar hatte er meine Erwiderung mit einer kräftigen Verwünschung beantworten wollen und war im letzten Moment davor zurückgeschreckt, weil er sein Gehirn mit dem CappinMädchen Merceile - oder vielmehr ihrer ÜBSEF-Konstante teilte. Anschließend war ihm wohl erneut klargeworden, daß er zwar Worte zurückhalten konnte, niemals aber die jeder sprachlichen Äußerung vorangehenden Gedankengänge. Für Merceile war es so, als hätte er die Verwünschung ausgesprochen, und für Atlan als Kavalier alter arkonidischer Schule mußte das furchtbar peinlich sein.
    Natürlich wußte er, daß mir unsere Gefangenschaft noch weniger behagte als ihm selber. Was die Spielarten von Einsickerungstaktiken anging, so war er der Fachmann dafür, sein diesbezügliches Repertoire war wohl von keinem anderen Intelligenzwesen übertroffen. Mir lag so etwas nicht, da man dabei naturgemäß über lange Zeiträume hinweg passiv bleiben mußte.
    Hinter der transparenten Wand gingen zwei Erste Diener in ihren lila Roben vorüber. Atlans Haltung änderte sich, noch bevor sie zu uns hereinsehen konnten. Mein Freund lehnte sich mit dem Rücken gegen eine der undurchsichtigen Seitenwände, verschränkte die Arme vor der Brust und lächelte kalt. Die Ganjasen sahen ganz kurz herein, dann wandten sie sich irritiert ab.
    Ich lehnte mich tiefer in

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