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0483 - Im Zeichen des Ganjos

Titel: 0483 - Im Zeichen des Ganjos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ist, Ovaron. Da kommen Sie nicht durch.
    „Es kommt auf einen Versuch an. Bitte, setzen Sie sich so in einen Sessel, daß Sie die transparente Wand im Auge behalten.
    Wenn ich mein Opfer mit Ihren Augen sehen kann, fällt mir das Einpeilen leichter."
    Ich schwang die Beine von der Couch.
    Atlan wurde sofort aufmerksam. Er wandte mir das Gesicht zu und fragte: „Was hast du vor, Perry?"
    „Nicht ich habe etwas vor, sondern mein Gast, Arkonide."
    Atlan zeigte sich besorgt.
    „Das klappt nicht, Perry. Warum seid ihr beide so ungeduldig?
    Wenn man in unserer Lage etwas erreichen will, muß man abwarten können, bis der richtige Zeitpunkt gekommen ist."
    Ich enthielt mich einer Antwort, stand auf und setzte mich in meinen Sessel, den Blick auf die transparente Wand gerichtet.
    Was hätte ich meinem arkonidischen Freund entgegnen sollen?
    Nicht jeder brachte die eiskalte, beinahe schon stoische Ruhe auf, völlig entspannt und gelassen Tag um Tag auf die Gelegenheit zum Zupacken zu warten. Dazu hätte man die Mentalität Atlans besitzen müssen.
    Ein in eine weiße Robe gehüllter Ganjase schritt draußen vorüber. Ein Diener dritter Klasse.
    „Sein Rang ist zu niedrig", erklärte mir Ovaron.
    Gleich darauf ging ein zweiter Diener vorbei, in eine gelbe Robe gehüllt.
    Nun?
    „Noch nicht, Perry. Ich brauche einen Ersten Diener. Nur dann kann ich sicher sein, einen Ganjasen zu übernehmen, der in der Lage ist, unser Gefängnis zu öffnen."
    Atlan sagte überhaupt nichts mehr. Er hielt sich jedoch bereit, um notfalls eingreifen zu können.
    Die Minuten schleppten sich träge dahin. Ich spürte, wie Ovarons Erregung stieg, und da sein und mein Geist sich dieselbe „Wohnung" teilten, griff die Erregung auch auf mich über. Mein Hände glitten unruhig über die Armstützen des Sessels, die Handflächen waren feucht.
    Endlich, inzwischen war eine halbe Stunde verstrichen, tauchte ein Ganjase in lilafarbener Robe auf. Unwillkürlich spannte ich mich innerlich an. Doch der Erste Diener ging vorbei, und ich vernahm eine gedachte Verwünschung Ovarons. Er hatte ihn also nicht einpeilen können.
    Doch kurz darauf kam der lila Gekleidete zurück. Neben ihm ging ein Ganjase in purpurroter Robe, also ein Pedolotse. Die beiden Männer schlenderten langsam vorbei, unterhielten sich - unhörbar für mich-und blickten in die Zelle.
    Hoffentlich kam Ovaron nicht auf den Gedanken, einen von ihnen ausgerechnet jetzt zu übernehmen. Sein Begleiter würde es sicher merken.
    „Still!" Das war wieder Ovaron gewesen.
    Die beiden Diener wandten sich ab und gingen langsam davon.
    Sekunden später eilte ein Roboter vorüber, dann tauchte der lila Gekleidete zum drittenmal auf. Er trug ein kleines Gerät in der Hand und hatte es offenbar ziemlich eilig.
    Plötzlich merkte ich, daß Ovaron nicht mehr da war. Also hatte der Ganjo den Ersten Diener doch einpeilen können und versuchte nun, ihn zu übernehmen.
    Aber im nächsten Moment war Ovaron wieder zurück, ohne daß der Erste Diener eine Reaktion gezeigt hätte. Bevor ich eine Frage formulieren konnte, war mir, als stieße mir jemand ein glühendes Eisen durch den Schädel. Ich bäumte mich unter dem wahnsinnigen Schmerz auf und sank ih den Sessel zurück, während meine Glieder unkontrolliert zuckten.
    Wie durch milchige Nebelschleier sah ich nach einer Zeitspanne, von deren Länge ich keine Vorstellung hatte, Atlans Gesicht vor mir auftauchen. Der Schmerz ebbte rasch ab, aber ich fühlte mich deprimiert und am Rande des Wahnsinns.
    Dumpfe Laute drangen auf mein Gehör ein. Unwillkürlich wurde ich an die seltsame Sprache der Druuf erinnert, ohne gleich zu wissen, wer oder was die Druuf waren.
    Zeitteleporter?
    Anscheinend brachte ich alles durcheinander.
    Es knallte zweimal, dann brannten meine Wangen. Plötzlich sah und hörte ich wieder klar.
    „Reiß dich zusammen, alter Junge!" sagte Atlan. „Ovaron ist vom Pedoschirm zurückgeschleudert worden, wie? Er sollte solche Experimente künftig unterlassen."
    „Tut mir leid." Das war Ovaron „Ich habe mich auch schon besser gefühlt", bemerkte ich, um mir selber über die Endphase der geistigen Verwirrung hinwegzuhelfen. „Die Druuf waren die Insektenwesen aus dem fremden Universum mit seinem andersartigen Zeitablauf, stimmt das?"
    Bevor Atlan etwas erwidern konnte, ertönte hinter ihm ein leises Schleifen und Scharren. Der Arkonide fuhr herum, und auch ich kam, wenn auch schwankend, wieder auf die Füße.
    Die transparente Panzerplastwand

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