Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0484 - Ich stellte dem Tod ein Bein

0484 - Ich stellte dem Tod ein Bein

Titel: 0484 - Ich stellte dem Tod ein Bein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
einen knurrenden Laut von sich und hängte das Gebell an: »Na und?«
    »Es ist also zweifelsfrei Ihre Jacke«, sagte Stone.
    »Na und?« wiederholte Mahone. »Es ist meine Jacke! Na schön! Haben Sie keine anderen Sorgen?«
    »Eine ganze Menge«, gab Stone zu. »Aber im Augenblick interessiert uns vor allem diese Jacke. Wir wissen, daß Sie sie gestern — nein, vorgestern nacht getragen haben. Das können wir durch Zeugen erhärten.«
    »Zum Teufel, was soll denn dieser verdammte Unfug heißen? Ist es etwa in dieser Stadt verboten, abends die Jacke eines Klubs zu tragen?«
    »Das hat niemand behauptet. Wir versuchen nur, Tatsachen festzustellen. Und eine solche Tatsache ist, daß Sie diese Jacke hier vorgestern nacht getragen haben.«
    »Kann sein. Ich merke mir nicht, was ich vorgestern oder vor zehn Jahren anhatte.«
    »Es wundert mich ein wenig, Mr. Mahone, daß Sie eine Jacke tragen, an der ganz offensichtlich ein Knopf fehlt.« Stone schlug die Jacke auseinander und zeigte an die Stelle, wo ein Knopf hätte sitzen mtissen.
    »Als ich die Jacke trug, war der Knopf dran, drauf können Sie Gift nehmen«, knurrte Mahone.
    »Anfangs bestimmt«, gab Stone zu. »Aber Sie scheinen im Laufe der Nacht einen Knopf von dieser Jacke verloren zu haben.«
    Mahone fuhr auf und wollte wieder in sein übliches Gebell ausbrechen, als ihm plötzlich etwas dämmerte. Er starrte noch einmal auf die Stelle, wo dei Knopf fehlte. Seine Nase wurde blaß.
    »Jeder kann einen Knopf verlieren«, sagte er, nicht mehr ganz so forsch wie vorher.
    »Gewiß«, stimmte Stone zu. »Wir haben sogar Ihren Knopf gefunden, Mr. Mahone. Hier ist er.«
    Stone legte das strittige Objekt auf den Schreibtisch. Mahone schielte zuerst auf den Knopf und dann der Reihe nach in unsere Gesichter. Sie verrieten ihm garantiert nichts, und das erhöhte seine Unsicherheit. Es schien, als habe er selbst bis zu diesem Augenblick das Fehlen des Knopfes gar nicht bemerkt.
    »Wissen Sie, wo wir diesen Knopf fanden?« fragte Stone freundlich.
    »Ich bin doch kein Hellseher! Wo denn?«
    »In einer Einfahrt am Broadway. Genauer gesagt: gegenüber dem Hotel Woodward. Nur gab es in dieser Einfahrt noch etwas anderes. Nämlich ein Mädchen, das erschossen worden war. Ein Mädchen namens Fay Lorra. Eine Bardame aus dem Club 27. Sie waren in dieser Nacht in diesem Lokal. Sie haben mit diesem Mädchen gesprochen. Sie haben bei früheren Gelegenheiten versucht, sich mit dem Mädchen privat zu verabreden. Mr. Mahone, können Sie uns eine glaubwürdige Erklärung dafür abgeben, wie dieser Knopf von Ihrer Jacke an einen Ort kommen konnte, wo Fay Lorra ermordet worden ist?«
    Die Stille wurde nur von Mahones Atemzügen unterbrochen. Er zerrte unruhig an seinen kräftigen Fingern. Es dauerte eine ganze Weile, bis er sich entschlossen hatte, wie er sich verhalten sollte.
    »Was hat das mit der Durchsuchung von heute nacht zu tun?« fragte er listig.
    »Wir haben eigentlich nur nach dieser Jacke suchen wollen«, sagte ich gelassen. »Daß wir gerade zu einer Zeit kamen, wo Sie das Heer Ihrer illegalen Wetteintreiber, vertreten durch die jeweiligen Bezirksbuchmacher, um sich zur Abrechnung versammelt hatten, das ist Ihr persönliches Pech und das Glück der Polizei.«
    »Sie kamen nur wegen dieser verdammten Jacke?«
    »Wegen eines wichtigen Indizes in einem Mordfall«, verbesserte ich.
    »Dann steht also auch nur diese Mordgeschichte zur Debatte?«
    »Hier — ja«, bestätigte ich.
    »Was soll das heißen?«
    »Wenn die Mordäbteilung mit Ihnen fertig ist, werden Sie wieder dem FBI übergeben. Dort liegt inzwischen schon ein zweiter Haftbefehl, den der Steuerfahndungsdienst erwirkt hat.«
    »Ihr Lumpen«, knurrte er wütend. Aber in seiner Wut wurde schon eine gewisse Resignation hörbar.
    »Also, was ist nun mit dem Knopf?« fragte Stone beharrlich. »Wie kam er an den Tatort, wo Fay Lorra ermordet wurde?«
    Mahone fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn, wo er plötzlich kleine Schweißperlen stehen hatte.
    »Ihr seid ja total verrückt«, schnaufte er. »Wegen einer Puppe sollte ich mich auf den elektrischen Stuhl bringen? Für wie dämlich haltet ihr mich denn bloß?«
    »Der Knopf«, sagte Phil. »Es ist nicht aus der Welt zu diskutieren, daß ein Knopf von Ihrer Jacke nur zwei oder drei Schritte neben dem Leichnam des ermordeten Mädchens lag.«
    Mahone brauchte noch einmal eine gewisse Zeit zum Überlegen. Dann tat er das einzig Vernünftige. Er entschloß sich zur

Weitere Kostenlose Bücher