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0484 - Ich stellte dem Tod ein Bein

0484 - Ich stellte dem Tod ein Bein

Titel: 0484 - Ich stellte dem Tod ein Bein Kostenlos Bücher Online Lesen
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Distriktgebäude.
    »Ich habe einen Anruf unserer Zentrale für dich entgegengenommen, Jerry«, sagte er. »Es geht um die Raubmordserie. Es besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, daß die Zentrale die Anfangsbuchstaben des Mörders ermittelt hat.«
    »Ach nein«, sagte ich verblüfft. »Die auch? Soweit sind wir schon lange.«
    Steve war offenbar ebenfalls erstaunt, denn es gab eine kurze Pause. Dann fragte er: »Ihr kennt die Anfangsbuchstaben des Mörders?«
    »Es besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit«, sagte ich und ahmte seinen Tonfall nach. »Und zwar sind die beiden Anfangsbuchstaben wahrscheinlich I und E.«
    »Nein«, sagte Steve spontan. »Da seid ihr schiefgewickelt. Die Initialen sind J und F. Jedenfalls nach der Meinung unserer Zentrale.«
    »Quatsch«, sagte ich überzeugt. »Wie kommen die denn ausgerechnet auf J und F?«
    »Sie haben alle Hoteleintragungen aus den fraglichen Gegenden und Tagen verglichen. In Miami hat vom 30. Dezember bis zum 2. Januar ein gewisser Jim Forrester gewohnt. In einer ländlichen Pension in der Nähe von Chicago zwischen dem 24. und 27. Oktober ein gewisser Jack Fobster. Für Newark und New York gibt es allerdings keine Namen in den Hotellisten, die auf diese Initialen passen würden.«
    Ich holte tief Luft.
    »In der Zentrale scheinen mindestens unsere Elektronikspezialisten allmählich überzuschnappen«, sagte ich kategorisch. »Nur weil in Miami und in der Nähe von Chicago zufällig zwei Männer mit den gleichen Anfangsbuchstaben gewohnt haben, behaupten diese größenwahnsinnigen Rechenkünstler, das müsse der gesuchte Raubmörder sein.«
    »Nun halte aber mal die Luft an«, brummte Steve. »Die Initialen allein besagen noch gar nichts, das wissen unsere Leute in der Zentrale auch. Man hat im Blitztempo die Heimatadressen dieser beiden Männer prüfen lassen.«
    »Und?«
    »Beide Männer gibt es an den im Hotel eingetragenen Heimatadressen gar nicht. Es ist also mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit anzunehmen, daß beide Namen falsch sind.«
    Nun wurde ich doch ein wenig nachdenklich.
    »Hm«, brummte ich und gab zu: »Das hört sich schon besser an. Sind irgendwelche Leute auf die beiden Hotels angesetzt, um eine Beschreibung zu kriegen?«
    »Die Zentrale hat schon vor Stunden per Fernschreiben die nächstgelegenen FBI-Dienststellen damit beauftragt.«
    »Na schön. Aber warum gibt es für Newark und New York keine ähnlichen Eintragungen?«
    »Dafür bieten die Leute aus der Zentrale auch eine Erklärung an, Jerry.«
    »Nämlich?«
    »Der Täter muß hier in unserem Raum wohnen. Newark ist nicht allzu weit von uns entfernt. Der Täter brauchte also nicht in ein'Hotel zu gehen. Er konnte von Newark und von New York aus seinen wirklichen Wohnort wieder erreichen, ohne daß er übernachten muß.«
    »Das wäre eine mögliche Erklärung«, räumte ich ein. »J und F.« Ich hatte ganz in Gedanken einen der auf Stones Schreihtisch herumliegenden Stifte genommen und die beiden Buchstaben an den Rand einer ebenfalls herumliegenden Zeitung gekritzelt. Jetzt sah ich meine eigene Kritzelei zum ersten Male mit Bewußtsein. Ich stieß einen scharfen Pfiff aus.
    Stone und Phil fuhren in die Höhe. »Was ist los?« fragte Steve.
    Ich kritzelte zwei andere Buchstaben. »Jerry, was ist los?« drängte Steve. »Stell dir einen Siegelring mit zwei eingravierten Buchstaben vor, den du dir nur flüchtig ansiehst, weil es keinen Grund gibt, ihm eine besondere Aufmerksamkeit zu schenken«, sagte ich. »Nun stell dir vor, auf dem Ring wären die beiden Buchstaben J und F eingraviert. Hältst du es für möglich, daß ein flüchtiger Betrachter auf den Gedanken kommen könnte, er hätte ein I und ein E gesehen?«
    »J und F«, wiederholte Steve, und wahrscheinlich malte er sich jetzt auch die Buchstaben auf. »Und I und E… Hm… Doch, ja. Ich glaube, das könnte man verwechseln.«
    »Ich glaube es auch«, sagte ich ernst. »Noch etwas Wichtiges? Ich habe es jetzt eilig. Mir ist etwas eingefallen.«
    »Das war im wesentlichen das, was die Zentrale durchgab.«
    »Okay. Sollten sie sich noch einmal melden, rufe hier wieder an!«
    Ich legte den Hörer auf Stone sah mich aufmerksam an. Phil kannte mich zu gut.
    »Na los«, knurrte er. »Laß die Katze endlich aus dem Sack!«
    Ich steckte mir eine Zigarette an. Noch war ich meiner Sache nicht restlos sicher. Aber aus meinem Unterbewußtsein war etwas in mein Bewußtsein getreten, und das mußte umgehend nachgeprüft

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