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0485 - Die Mutanten von Erysgan

Titel: 0485 - Die Mutanten von Erysgan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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von ihnen sagte uns, daß wir ihnen folgen sollten, sie hielten das wohl für selbstverständlich.
    Ich weckte Remotlas. Der Perdaschistenführer stierte mich mit glasigen Augen an. Er fand nur langsam in die Wirklichkeit zurück. Ich gab ihm eines der ganjasischen Stimulantien, dann zog ich ihn mit nach draußen.
    Lapender und Poncruter warteten vor der offenen Kabine eines Liftes auf uns. Sie ließen uns vorgehen, dann stiegen sie ebenfalls ein. Poncruter drückte auf einen Knopf: der Lift ruckte an und schoß mit hoher Geschwindigkeit in die Tiefe. Nach höchstens dreißig Sekunden hielt er wieder an.
    Wir stiegen aus und fanden uns in einem großen, eigenartig möblierten Raum, in dem fünf skurril geformte Mutanten in einer Gruppe beisammenstanden. Als wir eintraten, musterten sie uns aufmerksam. Poncruter und Lapender führten uns an ihnen vorbei zu einem Panzerschott, das zusätzlich durch einen Energieschirm gesichert war. Der Zwerg zischelte etwas, daraufhin brach der Energieschirm zusammen, und das Schott glitt in die Decke.
    Wir gingen in den anschließenden Raum und sahen zwischen den zahlreichen Kontrollpulten und unbekannten Einrichtungsgegenständen einen hochgewachsenen Farrog stehen. Der Mutant fixierte uns aus zwei großen glitzernden Facettenaugen.
    „Das ist Arhaeger", zischelte Poncruter.
    Arhaeger öffnete den Mund.
    „Ihr seid also gekommen. Tretet näher!"
    Die Worte hatten so gefühllos geklungen, daß mir in diesen Sekunden war, als wehte der eisige Hauch des Todes mich an.
    Ich begann zu ahnen, daß es leichter gewesen war, in die Unterwelt zu kommen, als es sein würde, sie wieder zu verlassen.
     
    *
     
    Ich klappte meinen Druckhelm zurück, trat einige Schritte vor und sagte so unpersönlich wie möglich: „Wir grüßen Sie, Arhaeger. Der Weg zu Ihnen war etwas beschwerlich. Ich hoffe, er hat sich wenigstens gelohnt."
    Hinter mir gaben die beiden Farrogs schmatzende Laute von sich. Arhaeger antwortete nicht gleich, er sah Atlan und mich weiterhin aus seinen großen glitzernden Augen an.
    Der Beherrscher der Unterwelt von Erysgan war ungefähr 2,30 Meter groß, hatte einen langgestreckten Rumpf und zwei kurze plumpe Säulenbeine, dafür affenartig lange Arme. Seine Haut war weiß und runzlig wie die eines mit weißer Farbe angestrichenen Elefanten, sie schien auch ebenso dick zu sein.
    Das Gesicht in dem kugelförmigen, haarlosen Schädel trug als hervorstechendstes Merkmal die beiden ovalen, etwa fünf Zentimeter vorgewölbten Facettenaugen. Auf dem Scheitelpunkt des Schädels, ungefähr dort, wo beim Terraner Stirnbein und Scheitelbein aneinandergrenzen, wölbte sich eine gläsern schimmernde faustgroße Beule auf. Ihre Form glich dem Ultraschallorgan Lapenders, und ich nahm an, daß es bei Arhaeger etwa die gleiche Funkton erfüllte. Die Kleidung unterschied sich nicht von der unserer beiden Führer.
    „Sie haben mich warten lassen", sagte Arhaeger. Während er sprach, zitterten die feinen blaßrosa Hautfäden, die ihm von den Mundwinkeln bis zum Kinn hingen.
    Ich hatte nicht beabsichtigt, ihm auf diese anmaßende Bemerkung zu antworten, und Atlan wohl auch nicht, doch Remotlas war ein wenig zu eifrig.
    Der Perdaschistenführer trat neben mich.
    „Lapender war eingefangen worden. Wir haben ihn befreit, Arhaeger."
    „Das war unnötig", erklärte Arhaeger. Er winkte mit den Armen, und unsere Führer verließen den Raum.
    „Für uns nicht", warf Atlan ein. „Terraner üben Solidarität, ob es Ihnen nun paßt oder nicht."
    „Sie sind sehr arrogant", entgegnete Arhaeger. Bis jetzt hatte er sich noch keinen Zentimeter bewegt.
    „Mein Name ist Atlan", erklärte mein Freund. „Und das ist Perry Rhodan, der Beherrscher der Menschheitsgalaxis." Er wies auf mich.
    Der Mutant zeigte zum erstenmal eine Regung. Sein Kopf drehte sich in meine Richtung, und ich hatte das Gefühl, als leuchteten seine Facettenaugen auf.
    „Sie behaupten, Träger des echten Ganjos zu sein?" fragte er.
    „Ich bin es", antwortete ich. „Nach dem kühlen Empfang zu urteilen, bezweifle ich allerdings, ob das Sie interessiert.
    Wahrscheinlich ist es Ihnen gleichgültig, ob die Kleingalaxis Morschaztas von dem echten Ganjo oder von einer Marionette der Pedolotsen regiert wird."
    „Sie irren sich, Perry Rhodan", erwiderte Arhaeger. Diesmal glaubte ich, so etwas wie Respekt aus seiner Stimme herauszuhören. „Ich erfahre alles, was an der Oberfläche vorgeht. Die Tatsache, daß die Pedolotsen die Ganjatoren

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