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0485 - Die Mutanten von Erysgan

Titel: 0485 - Die Mutanten von Erysgan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ich wußte, daß die Regierungsgeschäfte bei meinem alten Freund Reginald Bull in guten Händen waren, außerdem standen Bully bewährte Männer wie Julian Tifflor und Galbraith Deighton zur Seite. Dennoch blieb meine Unruhe, denn wir spielten mit Kräften, die sich weitgehend unserer Kontrolle entzogen. Es mußte etwas geschehen, das uns die weitgespannte Lenkung der Geschehnisse in der Galaxis Gruelfin erlaubte.
    Atlan lächelte mich ironisch an.
    „Nun, mein terranischer Freund...", begann er. „Wird deine Autorität als ehemaliger Berater Admiral Farros ausreichen, den falschen Ganjo durch eine offene Revolte zu stürzen?"
    Ich setzte mein Glas ab, nachdem ich noch einen Schluck Obshans getrunken hatte.
    „Eine offene Revolte ist sinnlos, und das weißt du ganz genau", erwiderte ich schärfer, als ich beabsichtigt hatte. „Die Pedolotsen haben das Volk auf ihrer Seite. Schließlich können sie den Ganjo vorweisen und beherrschen sämtliche Publikationsmittel. Anfangs hoffte ich noch, mit Hilfe der Perdaschisten eine Guerillaorganisation aufzuziehen und den Ganjo durch genau dosierte Terrormaßnahmen zu stürzen..."
    Ich schwieg resigniert.
    Der Arkonide nickte. Er war wieder ernst geworden.
    „Also ein Spielchen nach echt terranischer Art. Leider erwies sich die Macht der Perdaschisten als zu klein, um einen solchen Plan mit Aussicht auf Erfolg einleiten zu können."
    „Wir hätten kläglich Schiffbruch erlitten", gab ich zurück. „Auch eine umfassende Propagandaaktion wäre zwecklos." Ich lächelte. „Ganz davon abgesehen, daß der Mutant Ervelan ja nur eine fiktive Gestalt aus einem Erlebnis-Simulator ist und nie wirklich existiert hat. Ich kenne im Moment nur einen einzigen erfolgversprechenden Ansatzpunkt."
    Atlan sah mich fragend an.
    „Und der wäre ...?"
    „Die Urmutter. Dieses riesige Robotgehirn hätte eigentlich längst erkennen müssen, daß es betrogen wurde."
    „Aber die Urmutter unternimmt nichts gegen den falschen Ganjo und die Pedolotsen", entgegnete Atlan. „Sie ist mit unserer unfreiwilligen Unterstützung getäuscht worden, indem die Gehirnstation auf dem ARRIVANUM Ovarons Tryzomimpulse aufnahm und als die des echten Ganjos registrierte. Da die Quelle der Impulse offensichtlich nicht genau lokalisiert werden konnte, mußten der falsche Ganjo und Ovarons Impulse als Einheit erscheinen."
    Ich lächelte, denn mein arkonidischer Freund hatte eine Kleinigkeit übersehen, obwohl er sie mit seinen eigenen Worten selber angedeutet hatte.
    „Ganz recht, die sogenannte Urmutter unternimmt nichts gegen den falschen Ganjo..." Ich beugte mich vor. „Aber sie unternimmt auch nichts für ihn, und das wäre eine völlig unlogische Handlungsweise für ein Robotgehirn -es sei denn, der Urmutter wären gewisse Zweifel gekommen. Andernfalls hätte ich längst entscheidend in die Propagandaaktion zugunsten des falschen Ganjos eingegriffen."
    „Schön", erwiderte Atlan sarkastisch. „Gehen wir also zur Urmutter und klären sie auf. Bekanntlich kann nur sie die Genehmigung erteilen, den Passier-Konvulsator zu benutzen.
    Sollten wir ihre Genehmigung erhalten, könnten wir die Kleingalaxis Morschaztas verlassen. Ovaron würde an Bord der MARCO POLO in seinen eigenen Körper zurückkehren und brauchte nur noch von der Terrosch-Rotwolke nach Morschaztas zu fliegen. Ganz einfach, wie?"
    Ich lehnte mich zurück und schloß die Augen. Der Arkonide hatte mir wieder einmal die ganze Kompliziertheit der Situation vor Augen geführt.
    Natürlich konnten wir die Urmutter nicht überzeugen, solange Ovaron sich nicht in seinem eigenen Körper befand und sich dem Robotgehirn zu einem Test stellte. Folglich hätten wir zuerst zur Terrosch-Rotwolke zurückkehren und danach Kontakt zur Urmutter aufnehmen müssen. Nur vermochte niemand Morschaztas zu verlassen, bevor er nicht die Genehmigung zur Benutzung des Passier-Konvulsators erhalten hatte.
    Eine solche Genehmigung erhielten aber nur zwei Gruppen, wie wir inzwischen wußten. Das waren einmal die führenden Leute der Ganjoprester, die Pedolotsen und zum anderen die einundzwanzig Ganjatoren, die während der Abwesenheit des Ganjos die eigentlichen Regierungsgeschäfte geführt hatten.
    Und selbst Angehörige dieser Gruppen mußten eine ausreichende Begründung vorbringen, wenn sie die im Hyperraum eingebettete Kleingalaxis verlassen wollten.
    Angesichts der Tatsache, daß die Flotten der Takerer noch immer nach dem Zufluchtsort der verschwundenen Ganjasen suchten,

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