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0486 - Wer andern einen Mörder schickt

0486 - Wer andern einen Mörder schickt

Titel: 0486 - Wer andern einen Mörder schickt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Stahlrohrsessel, dem Dicken genau gegenüber.
    Morelli lächelte, der Dicke lief rot an. »Ich habe Sie nicht aufgefordert,' Platz zu nehmen«, röchelte er. »Stehen Sie sofort auf.« Dabei sah er hilfesuchend nach Morelli.
    Der aber tippte an seinen riesigen Schlapphut und ging zum Tor des Grundstücks. Er hatte mich hergebracht, damit schien sein Auftrag erfüllt zu sein. Morelli hatte eine Nase für bestimmte Situationen. Und auf einmal hatte ich den Verdacht, daß er genau wußte, daß ich kein harmloser Tourist war.
    Ich holte in aller Ruhe ein Zigarettenpäckchen hervor und zündete mir eine an.
    »Sie sind vermutlich Mr. Rickerby«, sagte ich nach einer Weile. »Hoffentlich sind Sie sich darüber im klaren, daß ich gegen Sie eine Anzeige erstatten werde. So geht man mit mir nicht um!«
    »Was wollen Sie damit sagen?« fragte der Dicke. Sein Gesicht war noch röter geworden.
    »Der Mann, der mich hergebracht hat, ist nicht gerade sanft mit mir umgegangen. Haben Sie schon mal eine Stahlrute über den Rücken gekriegt?«
    »Ach, das meinen Sie«, lächelte Rickerby. »Da müsssen Sie sich getäuscht haben. Oder — haben Sie Zeugen?«
    »Es standen eine ganze Menge Leute herum. Ich bezweifle nur, daß die etwas gesehen haben.«
    »Na also, Sie haben sich getäuscht. Das macht die ungewohnte Hitze in dieser Gegend.« Er schien seine Selbstsicherheit wiederzugewinnen. Er klingelte, und gleich darauf erschien ein hünenhafter Neger mit einem Tablett.
    »Sie trinken doch einen Schluck mit mir«, sagte Mr. Rickerby freundlich und goß zwei Gläser voll.
    »Ich bin Abstinenzler«, antwortete ich grinsend, »jedenfalls im Augenblick.«
    Er schluckte die Zurechtweisung, ohne Wirkung zu zeigen. Als der Neger gegangen war, lehnte er sich in seinem Schaukelstuhl zurück, fixierte mich, als ob er meinen Preis abschätzen wollte, und kam endlich zur Sache.
    »Sie haben in der vergangenen Nacht einem Mann wahrscheinlich das Leben gerettet. Kannten Sie ihn?«
    »Soll das ein Verhör sein?«
    »Nennen Sie es, wie Sie wollen«, sagte er ärgerlich. »Sie haben doch auf der Polizei auch geredet. Warum also nicht hier, wenn ich Ihnen außerdem noch einen guten Preis biete. Wie heißen Sie eigentlich?«
    »Miller.«
    Rickerby nickte. »Das habe ich erwartet. Ich möchte aber den Namen wissen, den Sie bei der Polizei angeben mußten!«
    »Miller, und wenn Sie es nicht glauben, lassen Sie sich doch das Vernehmungsprotokoll zeigen.«
    »Also gut, Mr. Miller, wieviel?«
    »Wieviel was?«
    »Scheine, schöne grüne, also reden Sie schon, Mann!«
    »Meinen Preis können Sie nicht zahlen. Ich bin teuer. Und außerdem, was kann ich Ihnen dafür bieten?«
    Der Dicke lächelte jovial. »Ich sehe, so verstehen wir uns schon besser. Was ich von Ihnen verlange, ist eine Kleinigkeit. Ziehen Sie Ihre Aussage zurück. Sagen Sie meinetwegen, die drei hatten eine Auseinandersetzung.«
    »Und die Striemen auf dem Rücken von Pat Simmens?«
    Er kniff die Augen zusammen. »Sie kennen ihn also doch!«
    »Wie man jemanden so kennt, mit dem man mal zusammengearbeitet hat. Es ist allerdings schon lange her, und ich spreche nicht gern darüber.«
    »Chicago?« fragte er lauernd.
    »Wozu fragen Sie, wenn Sie es wissen. Pat hat mir geschrieben. Er gab mir einen Tip, daß hier eine Menge zu verdienen wäre.«
    Ich redete aufs Geratewohl. Viel verderben konnte ich nicht, nur gewinnen. Und es schien so, als ob ich auf der Siegerstraße wäre.
    »Also deswegen haben Sie Pat herausgehauen?«
    »Was dachten Sie denn? Oder sehe ich wie ein Menschenfreund aus?«
    Das war die Sprache, die der Dicke verstand. Sein Grinsen wurde immer breiter, beinahe freundlich. Ich wunderte mich im stillen, wie diese Niete zu so einem Schloß kam. Und anscheinend nahm er innerhalb der Siedlungsgesellschaft einen dicken Posten ein.
    Doch sein Mißtrauen war noch nicht beseitigt. »Mir wurde berichtet, daß Sie eine Kanone gehabt hätten.«
    »Wurde mir von der Polente abgenommen«, gab ich kleinlaut zu. »Wenn Sie es nicht glauben, können Sie ja nachsehen!«
    »Das werde ich auch«, sagte er triumphierend und drückte wieder auf die Klingel.
    »Filz ihn«, befahl er dem Neger, der in langen Sprüngen herangehetzt kam. »Leg alles auf den Tisch, was er bei sich hat.«
    Ich stand auf, um dem Schwarzen die Arbeit zu erleichtern. Er förderte allerlei zu Tage, was man so bei sich trägt, nur das nicht, was ich vorher versteckte hatte.
    Auf einmal hielt der Neger meinen Spezialschlüssel

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