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0486 - Wer andern einen Mörder schickt

0486 - Wer andern einen Mörder schickt

Titel: 0486 - Wer andern einen Mörder schickt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Konzept. Jedenfalls packte er Pat an den Armen und schleifte ihn nach draußen.
    Als ich zehn Minuten später nach ihm sehen wollte, war er verschwunden.
    Ich fragte den Wirt nach Pat.
    Der zuckte die Achseln. »Keine Ahnung, Mister. Er ist gegangen. Wohin? Das weiß man nie bei den Kerlen. Ist ein Landstreicher.«
    Nach außen hin teilte ich seine Meinung, obwohl ich gegenteiliger Ansicht war. Pat war kein Landstreicher. Ich hatte mir seine linke Hand angesehen, sie war weich und gepflegt.
    »Ich mache noch einen Spaziergang«, sagte ich zu dem Wirt. »Geben Sie mir den Hausschlüssel.«
    »Bei uns ist immer auf. Gute Nacht, Mister. Und bleiben Sie nicht zu lange. Wir leben in einer einsamen Gegend.«
    Wenn das eine Warnung sein sollte, nicht allzu neugierig zu sein, wurde sie reichlich verschlüsselt hervorgebracht. Trotzdem beschloß ich, daran zu denken.
    Es war ein herrlicher Abend. An einem tiefblauen, fast schwarzen, wolkenlosen Himmel standen tausend Sterne. Das Land unter mir atmete Ruhe und Frieden.
    So schien es wenigstens.
    Ich nahm den Weg zum Strand, einen schmalen Sand weg, der zu beiden Seiten von Strandhafer eingerahmt wurde.
    Nach ungefähr 400 Yard bemerkte ich, daß mir jemand folgte. Natürlich konnte es Zufall sein, aber in meinem Beruf glaubt man nicht an Zufälle. Ich zerteilte den Strandhafer auf der linken Seite und legte mich flach auf den Boden.
    Im gleichen Augenblick sah ich mehrere Schatten auf mich zukommen. Es waren Männer. Sie gingen dicht hintereinander, drei oder vier, und trugen etwas, was ich nicht erkennen konnte. Zuerst dachte ich an Pat. Er hatte sich bei gewissen Leuten durch seine Redereien vielleicht unbeliebt gemacht. Als sie aber mit mir auf gleicher Höhe waren, konnte ich das seltsame Ding gut ausmachen.
    Es war ein Flachboot, wie es in Küstennähe häufig verwandt wurde. Ich wartete, bis die Männer — es waren vier — einen gewissen Abstand erreichten, dann pirschte ich hinterher.
    Sie gingen auf direktem Weg zum Strand, vermieden aber offensichtlich, jemandem in die Quere zu kommen.
    Als sie das Boot ins Wasser schoben, legte ich mich in eine Sandmulde. Mit leisem Surren sprang der Motor an, und das Boot schoß ins offene Meer hinaus. Ich konnte es gut beobachten. Der Schein des Mondes lag wie ein Silberstrahl auf dem ruhigen Wasser. Doch dann verschwand es in der Dunkelheit. Fast im gleichen Augenblick setzte der Motor aus.
    Ich strengte meine Augen an und unterschied weit draußen mehrere helle Punkte. Es konnten Segelboote sein, die dort an Bojen verankert lagen. Das war aber auch alles. Ich wartete mindestens eine halbe Stunde. Als sich dann noch immer nichts veränderte, erhob ich mich und ging in einem weiten Bogen in den Ort zurück.
    Bis zur Mitternacht fehlte fast eine Stunde. Trotzdem lagen alle Häuser im Dunkeln, bis auf eines, das mir schon am Nachmittag aufgefallen war.
    Durch einen hohen Palisadenzaun hielt es sich von den übrigen Häusern wie ein Gefängnis abgesondert. Wenn ich nicht etwas erhöht gestanden hätte, wäre mir das Licht auch nicht aufgefallen. Mir kam es so vor, als ob es flackerte, als ob sich eine Laterne hin und her bewegte.
    Ich schlich mich an den Bretterzaun heran. Auf einmal hörte ich einen Menschen in höchster Todesnot schreien. Ich suchte nicht erst nach einer Tür, sondern kletterte kurz entschlossenn über den Zaun und rannte auf das Haus zu.
    Das Schreien wurde immer deutlicher, immer greller.
    Mir war klar, daß ich durch mein Eingreifen mein ganzes Unternehmen gefährden konnte. Aber erstes Gebot eines G-man war, einzugreifen, wenn ein Verbrechen verübt wurde.
    Ich konnte durchs Fenster sehen. Ich erblickte zwei Männer, die lange Lederpeitschen in den Händen hielten und auf einen dritten einschlugen, der sich am Boden wand.
    Mit dem Kolbeh meiner Pistole zerschlug ich das Fenster.
    »Nehmt die Hände hoch!« sagte ich schneidend.
    Die beiden Männer erstarrten mitten in der Bewegung. Sie konnten mich nicht erkennen, weil sie mit dem Rücken zum Fenster standen.
    Der Mann am Boden schien ohnmächtig zu sein.
    Ich stützte mich auf das Fensterbrett und flankte ins Zimmer.
    »Dreht euch um«, befahl ich den beiden Gorillas.
    Sie folgten wie Marionetten. Vor mir standen zwei Riesen mit ausdruckslosen Gesichtern, bereit, jeden Befehl auszuführen, den ihnen jemand gab, der einen stärkeren Willen als sie besaß.
    »Werft die Peitschen auf den Boden, tretet zur Wand und stützt euch mit den Händen dagegen. Die Füße

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