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0487 - Ich, der Ganjo

Titel: 0487 - Ich, der Ganjo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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er bei Frauen sehr erfolgreich. Er ließ seine Blicke lange Zeit prüfend auf mir ruhen, dann senkte er die Augen.
    „Ich bin Ihr Diener, Ganjo!"
    Ich lächelte.
    „Ich brauche keine Diener, sondern Freunde, Kommandant."
    Als er aufblickte, lächelte auch er. Er deutete auf Rhodan.
    „Und wer ist dieser Mann?"
    Perry Rhodan nannte seinen Namen. Der Kommandant stellte keine weiteren Fragen, obwohl er wissen mußte, daß Rhodan der gesuchte Terraner war.
    Wir schwebten in einem Antigravfeld neben der Gangway nach oben und betraten das Schiff durch eine Mannschleuse in mittlerer Höhe. Als ich in der Schleuse stand, hörte ich draußen ein paar Gleiter vorbeisummen.
    „Sie suchen uns noch immer", stellte Rhodan fest.
    „Wahrscheinlich werden sie auch auf startende Schiffe warten."
    „Wenn die Abwehrforts von Ganjopriestern besetzt sind, werden wir nach dem Start beschossen werden", sagte Tarino zu Jamconsch. „Auch die robotisch gesteuerten Geschützstellungen werden bestimmt gegen uns eingesetzt."
    Jamconsch zeigte sich wenig beeindruckt. Er besaß das Selbstvertrauen, das viele Männer seines Alters auszeichnete.
    Das Schiff, das der Tetman ausgewählt hatte, hieß TARSON und war ein Schwesterschiff von Tarinos Flaggschiff. Es war achthundert Meter lang und durchmaß an der breitesten Stelle vierhundert Meter. Zweifellos war es erst vor kurzer Zeit von einer Werft gekommen. Im Innern roch es nach Farbe und heißem Öl.
    Wir betraten die Zentrale. Sie war besetzt. Die TARSON war startbereit.
    Jamconsch deutete auf die Bildschirme.
    „Draußen geht es sehr lebhaft zu. Die Pedolotsen haben alle noch verfügbaren Einheiten eingesetzt. Der Start der TARSON wird ihnen zeigen, wo Sie sich aufhalten, Ganjo."
    Ich sah ihn an.
    „Haben Sie Bedenken?"
    „Keine übermäßigen."
    Der Kommandant gefiel mir immer besser. Ich verstand jetzt, warum der Tetman dieses Schiff ausgesucht hatte.
    Der völlig erschöpfte Tarino ließ sich in einen Sitz sinken. Sofort war ein Arzt bei ihm, um ihn zu versorgen.
    Völlig gelassen begab Jamconsch sich an die Kontrollen. Ich wandte mich an Rhodan.
    „Was halten Sie von ihm?"
    „Er gibt ein bißchen an", meinte Rhodan. „Aber es sieht so aus, als könnte man sich auf ihn verlassen."
    Jamconsch rief alle Besatzungsmitglieder zurück an Bord. Die Empfänger des Normalfunks waren eingeschaltet. Wir hörten abwechselnd die Sendungen der Perdaschisten und die Gegenpropaganda der Pedolotsen. Wahrscheinlich wußte kein Ganjase in Morschaztas noch, woran er eigentlich war. Es war an der Zeit, daß sich das änderte.
    Unmittelbar, nachdem die TARSON abgehoben hatte, flammte ein Bildschirm der Funkanlage auf. Ich erkannte einen der Pedolotsen.
    „Unterbrechen Sie sofort das Startmanöver!" rief der alte Mann wütend. „Kein Schiff darf jetzt starten."
    Jamconsch grinste und beugte sich zur Seite, damit der Pedolotse Tarino sehen konnte.
    „Ein Befehl des Tetmans."
    „Der Tetman besitzt keine Befehlsgewalt mehr!" Die Stimme des Alten überschlug sich fast. „Ab sofort übernimmt der Ganjo das Kommando."
    Das Bild verblaßte. Wie ich vermutet hatte, erschien gleich darauf der falsche Ganjo auf dem Bildschirm. Er sah genauso aus wie ich. Aber er schien müde zu sein.
    „Hier spricht der Ganjo!" sagte er streng. „Ich verbiete diesen Start."
    „Ich habe eine Überraschung für Sie!" verkündete Jamconsch.
    Ich trat hinter ihn. Jetzt mußte mein Doppelgänger mich sehen.
    In seinem Gesicht ging eine Veränderung vor. Es schien zu zerfallen. Sein Mund öffnete sich.
    Doch er faßte sich schnell.
    „Sie haben den Verräter an Bord! Unterbrechen Sie das Startmanöver, damit eine Untersuchungskommission an Bord gehen kann."
    Jamconsch schaltete aus. Die TARSON gewann rasch an Höhe. Als sie die obersten Schichten der Atmosphäre erreichte, wurde sie von den Bodenstationen unter Beschuß genommen.
     
    3. Der falsche Ganjo
     
    Guvalasch reißt mich von der Funkanlage zurück. Er ist außer sich vor Wut. Jetzt, da die Gefahr besteht. daß seine Pläne sich nicht verwirklichen lassen, zeigt er sich von seiner schlimmsten Seite.
    „Sie haben alles verdorben!" führt er mich an. ‘,Mit etwas Geschicklichkeit hätten Sie erreichen können, daß man den Ganjo und seine Begleiter festnimmt."
    Mein Körper duckt sich unwillkürlich. Er fürchtet die Strafe, die zweifellos kommen muß. Doch Guvalasch ist jetzt zu beschäftigt, um sich um mich zu kümmern.
    Er brüllt Befehle in ein Mikrophon, obwohl

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