Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
049-Die drei ??? und die Automafia

049-Die drei ??? und die Automafia

Titel: 049-Die drei ??? und die Automafia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Arden
Vom Netzwerk:
Schüler aßen Pizza und starrten dabei auf ein Fernsehgerät, das ohne Ton lief. Vier Latino-Mädchen saßen an einem der Tische vor der handtuchgroßen Tanzfläche. Vermutlich waren das die Freundinnen der Musiker, denn sie zeigten als einzige Gäste Interesse an der Band.
    The Shack war also fast leer, aber die Musik in dem kleinen Raum dröhnte ohrenbetäubend.
    »La . . . bamba . . . bamba . . . bamba!«
    Fünf Latinos sangen und spielten eine südamerikanische Nummer –zwei Elektrogitarren, Baß, Keyboard und Schlagzeug. Es klang wie irgendeine zweitklassige Straßenband. Der Schlagzeuger bearbeitete Bongotrommeln, verschiedene Gongs und Rasseln. Die Musiker steckten knöchelhoch in Kabeln, Verstärkern, Pedalen und anderem 34

    technischem Zubehör, so daß es für sie geradezu ein Kunststück sein mußte, sich auf dem winzigen Podium zu bewegen.
    »La . . . bam . . . ba!«
    El Tiburóns und die Piranhas! Sie wüteten geradezu an ihren Instrumenten, ließen die Hüften kreisen und grinsten dämonisch in den spärlich besetzten Raum. Ihre Gesichter glänzten vor Schweiß.
    Neugierig blickten sie zur Tür, als Justus und Bob eintraten und sich hinten im Lokal an einen Tisch setzten.
    »Ich sag’s nicht gern«, flüsterte Justus, »aber die sind gar nicht gut.«
    »Sax meint, sie können nur brüllen statt singen«, bestätigte Bob.
    »Und sie spielen auch ziemlich schlecht.«
    »El Tiburóns ist wahrscheinlich der Typ im weißen Anzug?«
    »Stimmt. Der Große vorn, an der Leadgitarre.«
    Justus beobachtete den hochgewachsenen Latino, wie er im Kabelsalat auf dem Podium herumstolzierte und sang. Er machte ganz auf Show – schlank und gutaussehend, in einem weißen Phantasieanzug mit hautenger Hose, langer Jacke und Seidenhemd, das seine Brust freigab. Tolle Aufmachung und wenig Talent dahinter! Die vier kleineren Piranhas, die hinter ihm spielten, waren in Rot und Schwarz gekleidet.
    »Das hier ist doch gar kein Treff für Latinos«, meinte Bob. »Ich weiß nicht, wieso Hatch sie für diesen Schuppen engagiert hat.«
    »Die wissen das wohl selber nicht«, sagte Justus.
    Nun schalteten die schwer schuftenden Musiker auf Rock um. Die Schüler ließen das Essen und das Spiel am Automaten sein und begannen zuzuhören. Nun kamen auch weitere Gäste herein, aber Platzmangel herrschte durchaus noch nicht. Plötzlich beugte sich Bob zu Justus hinüber.
    »Da ist Jake Hatch.«
    Ein kleiner, untersetzter Mann in einem teuren grauen Anzug war in das Lokal gekommen. Über dem wohlgerundeten Bauch trug er eine Weste mit Uhrkette. Mit seinem blassen, groben Gesicht war er der Typ, der immer unrasiert wirkte.
    35

    Hatchs Blick schweifte mißvergnügt über die herumhampelnden Musiker und die Tische, die erst knapp zur Hälfte besetzt waren.
    »Kennt er dich?« fragte Justus.
    »O ja«, sagte Bob. »Er weiß zwar nicht, was wir mit Tiburóns vorhaben, aber Gracie hat ihm bestimmt von meinem Besuch erzählt.« Hatch stand noch immer an der Tür. Verdrossen schaute er zu, wie die Musiker ihre Instrumente bearbeiteten und wie sich noch der eine oder andere Gast einfand. Da endete die Musik mit einem ohrenbetäubenden Schlußakkord. Sofort legten die Piranhas die Instrumente nieder und gesellten sich zu den Mädchen an dem Tisch ganz vorn. Tiburóns spazierte zwischen den Gästen herum, plauderte mit ihnen und grinste dabei. Jake Hatch zündete sich eine Zigarre an.
    Dann erspähte er Bob, und seine buschigen Augenbrauen hoben sich.
    Er kam zum Tisch der Jungen herüber.
    »Na?« Hatch nahm sich einen Stuhl. »Sendler will’s zur Abwechs-lung auch mal mit El Tiburóns und den Piranhas versuchen, wie?
    Aber damit das klar ist: Die Provision teile ich nicht mit ihm.«
    »Eine La-Bamba-Band könnte uns eventuell interessieren«, äußerte Bob diplomatisch. »Sax hat uns hergeschickt, damit wir uns El Tiburóns mal anschauen. Er selber hört sich auch in L.A. um.«
    Hatch lachte höhnisch. »Da hat mir Gracie aber was anderes erzählt.
    Euch geht’s um jemand, der vorgestern abend oben in Oxnard an El Tiburóns und seine Jungs geraten ist. Der Typ ist ganz scharf auf die Band.«
    »El Tiburóns muß es aber durchaus nicht sein.« Bob grinste. »Und wenn wir doch einig werden, machen wir halbe-halbe.«
    Hatchs Gesicht wurde zornrot. »Irgendwann jage ich diesen Sendler zum Teufel. Jeder weiß, daß er lügt und betrügt, um Kunden und Gigs aufzutreiben. Und du kannst mit ihm abhauen, Kleiner, wenn du nicht deinen Verstand

Weitere Kostenlose Bücher