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0490 - Höllen-See

0490 - Höllen-See

Titel: 0490 - Höllen-See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Nägeln brannte.
    »Klar.« Sie nickte. »Und sogar mit ihm gesprochen.«
    »Ist das nicht gefährlich gewesen?«
    »Ach wieso?«
    »Die andere Seite hat ihre Augen überall.«
    Betty rieb mit dem Daumen über die Flaschenöffnung. »Hätte ich Angst, wäre ich schon längst von hier verschwunden und säße irgendwo auf dem Land.«
    »Der Prophet und seine Männer verstehen keinen Spaß.«
    »Du redest, als würdest du sie kennen.«
    »Sie nicht, aber ähnliche Typen.«
    Betty winkte ab. »Jedenfalls hat dein Freund die Blume getroffen. Sie war sogar pünktlich.«
    »Und?«
    »Nichts und. Er ist wie ein normaler Kunde zu ihr in den Wagen gestiegen. Dann sind die beiden abgebraust, als wäre der Teufel persönlich hinter ihnen her.« Beim Worte Teufel mußte sie lachen und wieder einen kräftigen Zug nehmen.
    »Willst du was essen, Betty?« rief Gulky.
    Sie lachte prustend. »Ich will mich doch nicht vergiften. Nein, verkauf das Zeug lieber.«
    Suko schmunzelte. »Sehr überzeugt sind Sie nicht gerade von Ihrer Ware.«
    »Sag einfach Betty, Mensch! Ich kann den Mist nicht mehr sehen. Aber ich komme hier auch nicht raus. Dieses Viertel ist etwas für mich. Andere beschweren sich, rümpfen die Nase und spucken aus, aber hier herrscht Leben, wenn auch anders als normal.«
    »Da kann ich nicht widersprechen.« Suko wechselte das Thema. »Kannst du dir denken, wo die beiden hingefahren sind?«
    »Nein«, erwiderte Betty schnell. »Die Mädchen haben verschiedene Stammplätze. Mich weihen sie nicht ein. Das will ich auch gar nicht wissen. Ich will nur, daß sie nicht mehr ausgebeutet werden. Dieser Prophet ist ein Schwein.«
    »Was redet man denn so über ihn?«
    »Viel und nichts.«
    »Wieso?«
    Betty beugte sich vor. Fast hätte sie noch mit ihrem Busen die Flasche umgestoßen. »Man kennt ihn nicht. Er versteckt sich. Keiner von uns und den Mädchen weiß, wie er genau aussieht. Und das ist das Schlimme daran. Verstehst du?«
    »So langsam.«
    »Nein, du mußt schneller kapieren, Junge. Es ist eine verfluchte Scheiße, sage ich dir. Zu viele sind verschwunden. Wir rechnen damit, daß sie nie mehr auftauchen. Verdammt.« Sie schlug mit der Faust auf den Tisch. »Mir tun die jungen Dinger leid. Die sind unter die Räder gekommen, so ist es doch.«
    »Der Prophet«, sagte Suko, »ist er ein Mensch?«
    Betty bekam Kugelaugen. »Wieso nicht? Oder was ist er dann?«
    »Nun, es gibt Menschen, die, sagen wir, einen dämonischen Einfluß oder eine dämonische Ausstrahlung besitzen. Dann gibt es Wesen, die man als Dämonen bezeichnen kann.«
    Betty rauchte wieder ihre Zigarre. »Wie meinst du das denn? Dämonen. Meine Mutter erzählte von Luft- und Erddämonen, auch von Zombies.«
    »Das meine ich.«
    »Hast du welche gesehen?«
    »Sicher.«
    Betty wurde nervös. Auf ihren Speckarmen lag plötzlich eine dicke Gänsehaut. »Wenn man dir zuhört, kann man Angst kriegen.« Sie paffte zwei hastige Züge. »Und du meinst, daß es sich bei diesem Propheten um einen Dämon handelt?«
    »Ich würde es zumindest nicht so hart abstreiten.«
    »Und was sind seine Helfer, die ihre Gesichter hinter Kapuzen verbergen, wie die Mädchen berichten?«
    »Das weiß ich nicht. Vielleicht gehören sie auch zu dieser Gruppe«, flüsterte Betty und mußte auf den Schreck einen Schluck trinken. »Hoffentlich habe ich keinen zu großen Fehler gemacht.«
    »Jetzt bin ich ja hier.«
    »Glaubst du denn, daß du dagegen ankommst?«
    Suko wurde einer Antwort enthoben, denn Gulky meldete sich ab. Er verließ seinen Platz hinter der Verkaufstheke und sagte: »Ich gehe mal eben nach hinten.«
    »Was willst du da?«
    »Chips holen. Wir brauchen Nachschub.«
    »Komm schnell wieder und verzieh dich nicht wieder in den Porno-Laden.«
    Er grinste. »Da kriege ich wenigstens was geboten.«
    »Habe ich nichts?« schrie Betty.
    »Zuviel.«
    »Mann, Lulatsch, hau ab!«
    Gulky verzog sich grinsend. Betty grinste ebenfalls und schüttelte den Kopf. »Das erst macht das Leben schön«, sagte sie. »Die kleinen Streitereien.«
    »Wie lange sind Sie schon zusammen?«
    »Ich habe die Jahre nicht gezählt.« Betty stand auf und ging zur Tür. »So«, erklärte sie. »Hier ist nicht mehr viel los. Ich mache eine Stunde dicht. Wenn es dunkel wird oder gegen Abend, gibt es hier den großen Tanz. Dann kommen die Leute, als wären sie ausgehungert. Die Fremdarbeiter essen nur das Zeug.« Sie blieb abwartend stehen. »Willst du noch einen Schluck zu trinken haben?«
    »Nein,

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