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0493 - Panik auf Titan

Titel: 0493 - Panik auf Titan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gesperrten Bezirk befände und wurde etwas schneller. Dann, nachdem er die Zusatzscheinwerfer eingeschaltet hatte, nahm ihn die dunkle Schlucht mit den steilen, schwarzen und korkenzieherartig gedrehten Felsformationen auf.
    „Gleich werde ich wissen, was diese plötzliche Aktivität zu bedeuten hat’, murmelte Pontonac und verringerte die Geschwindigkeit, als der kurvige Teil der Strecke begann. Unter dem Gleiter breitete sich eine planierte Schicht kleinen, schwarzen Gerölls aus, dessen Ecken und Kanten im Licht wie Diamanten glitzerten.
    Von Fachwissenschaftlern der Cappins vor mehr als zweihunderttausend Jahren, noch vor der Ankunft Ovarons, im terranischen System angelegt, erstreckte sich die riesige, unterirdische Anlage. Schon damals war das Kommandogehirn der Station angewiesen worden, der Menschheit, die von den Takerern umgeformt und biologisch terrorisiert worden war, jeden erdenklichen Dienst zu erweisen. Denn die Männer um Ovaron waren Ganjasen, also erklärte Gegner der Takerer.
    Schließlich existierte diese grundsätzliche Programmierung der Rechenanlagen noch immer. Noch heute würde der Befehl befolgt werden, und der Umstand, daß Pontonac ungehinderten Zutritt zu der Station hatte, bewies es.
    Schließlich, nach einer kurvenreichen Strecke, hielt Edmond Pontonac vor der schweren Schleuse.
    Er schaltete durch einen Tastendruck den Tiefstrahler an, der über dem Gegensprechgerät in der Felswand angebracht war.
    Ein einfacher Funkbefehl genügte. Dann erloschen die Scheinwerfer des Gleiters, die Maschine senkte sich langsam auf den Schotter, der aufknirschte.
    Pontonac öffnete die Tür und stieg aus. Seine beiden Beinprothesen bewegten sich - zuverlässig und schnell wie immer. Dieser Konstruktion aus Stahlrohr, Gewebeplastik, biopositronischen Steuerleitungen, die an den großen Nervensträngen angeschlossen waren und elektromagnetischpositronischen Bewegungselementen verdankte er, daß sein Körper einunddreißig Kilogramm mehr als vor der schweren Operation wog.
    Pontonac war ein Krüppel mit zwei künstlichen, halbrobotischen Beinen und einer Ersatzschulter, rechts, und einem neuen Arm. Einmal, als er seinen letzten Wutanfall gehabt hatte - vor etwa drei Jahren mußte es gewesen sein -, hatte er mit der Faust eine Ecke des metallenen Tisches in einem Winkel von vierzig Grad umgeknickt. Ein Krüppel, dessen Kräfte und Reflexe gewachsen und schneller geworden waren.
    Er stieg aus.
    Langsam ging er, ein großer, fast zu schlanker Mann von hundertneunzig Zentimetern Größe, auf die Bildscheibe und das Mikrophon zu. Er drückte die Ruftaste, wartete, bis das grüne Licht aufleuchtete und sagte dann leise, in einem fast verlegenen Tonfall: „Edmond Pontonac hier. Ich wünsche, eingelassen zu werden. Öffne dich, Sesam."
    „Verstanden, identifiziert und akzeptiert", erwiderte die wenig modulierte Maschinenstimme des Robotgehirns.
    Wie alles andere Material, das seit mehr als zweihunderttausend Jahren noch ausgezeichnet funktionierte und dessen wenige Teile, die sich abgenutzt hatten oder ausgefallen waren, von Robotern ausgetauscht wurden, funktionierte auch der terranische Sprechkopf der Maschine hervorragend.
    „Öffnen!" sagte Pontonac.
    Niemand hätte diesem schlanken Mann angesehen, daß er zu mehr als einem Drittel aus Gewebeplastik und Stahl bestand. Er bewegte sich leicht, fast graziös und stemmte sich jetzt gegen den nackten Felsen. Langsam zog sich ein vier Quadratmeter großer Quader mit unregelmäßiger Oberfläche nach innen zurück, begann sich zu drehen und gab den Blick frei in einen Korridor, der mit gelbem Licht erfüllt war. Pontonac begann unruhig zu werden. Die Schwingungen der Unsicherheit, die offensichtlich das wohlprogrammierte Rechengehirn erfüllten, griffen auf ihn über - auf ihn, der wie kaum ein zweiter Mensch in der Lage war, gedankliche Unsicherheiten festzustellen und mit schmerzlicher, körperlicher Intensität zu spüren - und deuten zu können.
    „Danke!" sagte er.
    Seine Stimme entsprach seinem Erscheinungsbild. Sie war voll, ohne dröhnend zu wirken, gleichzeitig sprach er leise und diszipliniert und selten zuviel. Er wirkte wie die personifizierte Bescheidenheit. Dabei hatte er keinen Grund, bescheiden zu sein, denn er besaß einen exzellenten Verstand und hatte in der Solaren Abwehr jahrelang beste Arbeit geleistet. Dort war Pontonac Offizier für Sonderaufgaben gewesen.
    Hinter ihm schloß sich das Felsstück wieder, und die kalte Luft, die

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