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0493 - Todestanz der Nixe

0493 - Todestanz der Nixe

Titel: 0493 - Todestanz der Nixe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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soll. Selbst dürfen Sie ja an unser Transfunk-Ge rät nicht heran, und ihre Apparate sind nicht zur Kommunikation geeignet. Da bleibt’s nicht aus, daß man so einiges mitbekommt. Nun ja, wenn der Piratenhäuptling da drüben«, er deutete auf die ANTARES, »wüßte, wie weit wir inzwischen tatsächlich sind, hätten wir längst eine halbe Hundertschaft der CIA oder CIC an Bord. Wahrscheinlich bekommen wir Ende der nächsten Woche aus Frankfurt die Anweisung, die Experimente offiziell für gescheitert zu erklären, bedanken uns bei der Navy ganz höflich für ihre finanzielle Unterstützung und Absicherung und fahren gemächlich heim.«
    »Es funktioniert also nicht?«
    Porter grinste verschmitzt und klopfte seine Pfeife an der Reling aus. »Natürlich funktioniert es. Wir sind verflixt nah dran. Aber das brauchen die da drüben ja nicht zu wissen.«
    »Weshalb?«
    »Der Junior mag es nun mal nicht einsehen, daß erstens der Transfunk an sich und zweitens eine solche fantastische Ortungstechnik in die Hand nur einer einzigen Weltmacht fällt. Deshalb war auch in allen Verhandlungen mit dem US-Department of Defence und der Navy immer nur die Rede von einem neuartigen Verfahren, aber der Begriff Transfunk selbst ist nie gefallen, und wir haben auch keine Einzelheiten verlautbart, die die Militärs drüben auf unser Frequenzen aufmerksam machen könnten. Was wir wirklich brauchen, ist für uns die Bestätigung, daß man mit diesen Wellen nicht nur funken, sondern auch orten kann, und wir brauchen auch den Vorsprung gegenüber der Konkurrenz. Sie wissen doch am besten, Zamorra, daß die DYNASTIE DER EWIGEN ein Transfunk-Gerät in die Hände bekam.«
    »Möbius deutete an, es sei explodiert.«
    »Aber er weiß es nicht, ob die Ewigen mit ihrer Science-fiction-artigen Technik nicht Mittel und Wege kennen, selbst aus Verbrennungsgasfahnen noch Analysen zu erstellen. Niemand von uns allen weiß das. Deshalb müssen wir zusehen, daß wir einen Vorsprung behalten. Eine abhörsichere Kommunikation und eine exakte Überwachung ist schon der halbe Sieg. Es wäre nicht gut, wenn die DYNASTIE uns plötzlich alle in den großen Sack stecken würde. Fast hätten sie es vor ein paar Jahren ja schon einmal geschafft, und ich halte Riker von der T.I. für einen Wahnsinnigen, wenn er tatsächlich mit diesen Teufeln paktiert. Er muß blind sein. Er arbeitet für sie, und zum Dank werden sie ihn vielleicht zum Obersklaven machen.«
    »Sie wissen sehr viel«, wunderte sich Nicole.
    »Ich hatte vor einem Vierteljahr ein sehr eingehendes Gespräch mit dem Junior«, sagte Porter. »Er weihte mich in diese Dinge ein. So kann ich die Bedeutung unserer Versuche zumindest nicht unterschätzen.«
    »Wozu brauchen Sie aber die US-Navy, wenn der Konzern sie ohnehin nicht an den Ergebnissen teilhaben lassen will?«
    Porter zuckte mit den Schultern. »Geld«, sagte er. »Der Forschungsetat des Möbius-Konzerns ist zwar nicht gerade einer der sieben kleinsten der Welt, aber wenn wir andere Geldgeber finden, die uns zusätzlich unterstützen, entlastet das unseren eigenen Etat. Und vielleicht fällt für die Amis ja tatsächlich ein Nebenprodukt ab, für das sie uns dann ewig dankbar sind. Der zweite Grund ist: Sie stellen uns unsere Forschungsobjekte, die U-Boote. Stellen Sie sich vor, Zamorra, was passiert, wenn eines der oftmals geheim fahrenden U-Boote der Navy plötzlich von einem Ortungsstrahl erfaßt wird? Die Sonar-Ortung ist im angepeilten Boot zu hören, und ich könnte mir vorstellen, daß es beim Transfunk-Strahl zu bestimmten elektronischen Störungen kommt. Immerhin ist es ja kein Funk im eigentlichen Sinne, sondern eine Modifikation. Stellen Sie sich vor, eine solches U-Boot meldet, von einer unbekannten Quelle aus angepeilt zu werden, die es selbst nicht nur nicht orten kann, sondern von der es nebenbei auch überhaupt nichts weiß. Es könnte internationale Komplikationen geben. Vielleicht sogar eine kleine Ballerei. So aber wissen zumindest die US-Boote von unseren Experimenten. Der dritte Grund ist: Schutz! Was glauben Sie, Zamorra, wie sicher wir uns hier fühlen dürfen, unter dem Schutz der Kanönchen dieser schwimmenden Kampfmaschine da drüben? Uns allen wäre wesentlich unwohler, wenn wir damit rechnen müßten, daß die Mündungen sich plötzlich auf uns richten, weil irgendein Depp was falsch aufgefaßt hat. Nein, da arbeiten wir lieber offiziell mit den Jungs zusammen und verladen sie nach Strich und Faden.«
    Zamorra

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