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0494 - Hexen-Polterabend

0494 - Hexen-Polterabend

Titel: 0494 - Hexen-Polterabend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Körper. Die Puppe fühlte sich leicht an, aber sie mußte verhext worden sein. Möglicherweise magisch besprochen oder mit einer dünnen Salbe eingerieben, die wir mit bloßem Auge nicht erkennen konnten.
    »Könnte sie dir eine Antwort geben?« fragte Glenda flüsternd.
    »Das wäre schön.«
    »Versuch es doch, John!« Lady Sarah nickte mir aufmunternd zu. »Ich an deiner Stelle würde es tun.«
    »Der Gedanke ist nicht schlecht, nur habe ich Angst, die Puppe dann zu zerstören.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Ist doch klar. Wenn ich mit einer stärkeren Magie herangehe, mit meinem Kreuz, zum Beispiel, könnte das voll in die Hosen gehen.«
    »Sei doch nicht so ordinär.«
    Ich lachte. »Aber es stimmt.«
    »Versuche es trotzdem.«
    »Ja, John, mach es!« drängte auch Glenda.
    Im Prinzip hatten die beiden recht. Unsere Spur zu Jane Collins war abgebrochen. Auch die Fahndung hatte es nicht geschafft, ihren Wagen zu finden, mit dem sie weggefahren war.
    Während ich noch überlegte und das Schweigen zwischen uns stand, meldete sich das Telefon.
    »Ich gehe dran«, sagte Lady Sarah. Sie brauchte sich nicht zu erheben. Der Apparat stand in Griffweite.
    »Ja…«
    Wir schauten sie an und sahen plötzlich das Lächeln auf ihren Lippen. Für einen Moment hoffte ich, daß es Jane Collins war, die sich gemeldet hatte, doch Lady Sarah zerstörte diese Hoffnung schon mit dem nächsten Satz.
    »Gut, Suko, ich gebe ihn dir.«
    Ich stand auf. »Weißt du, was er wollte?«
    »Nein.«
    »Ja, Suko, was gibt es? Also hier ist das Durcheinander perfekt. Wir versuchen verzweifelt, herauszufinden, wo sich Jane Collins aufhalten könnte…«
    »Das weiß ich!«
    »Was sagst du da?«
    »Ja, ich bin hier über einen recht smarten Anwalt gestolpert, der mitmischt. Und zwar so intensiv, daß er mich hatte umbringen wollen. Es ist ihm nicht gelungen, wie du ja hörst. Ich habe ihm einiges erzählen können, und er hat sich bereiterklärt, mitzumischen.«
    »Wobei?«
    »Er weiß, wo sich Jane Collins aufhält und was die andere Seite mit ihr vorhat.«
    »Rede schon.«
    »Da gibt es den Dämon Abandur…«
    »Den kennst du auch?«
    »Ja, wieso?«
    »Schon gut, Suko, rede weiter.«
    »Also, dieser Abandur konnte es nicht verkraften, daß eine Hexe den Schwarzen Pfad verlassen hat. Aus diesem Grunde und mit Asmodis' Hilfe will er Jane zurückholen. Das hat er so gut wie geschafft. Jane soll ihn noch in der kommenden Nacht heiraten. Bei einem großen Hexen-Polterabend. Klingt irgendwie lächerlich - oder?«
    »Da bin ich anderer Meinung. Weißt du, wo er stattfindet?«
    »Der nette Anwalt will mich hinführen.«
    Ich umklammerte den Hörer fester. »Mann, Suko, das ist doch unsere Chance. Das ist einmalig. Wir müssen hin und Jane wieder zurückholen. Verstehst du?«
    »Das hatte ich auch vor.«
    »Wo genau ist es?«
    »Ich habe keine Ahnung. Er will es auch nicht sagen. Er wird mich hinbringen.«
    »Wo bist du jetzt?«
    »In meiner Wohnung.«
    »Okay, dann komm vorbei. Ich bin bei Sarah Goldwyn. Holt mich hier so schnell wie möglich ab.«
    »Geht klar, bis gleich.«
    Die beiden Frauen schauten mich gespannt an. »Na?« fragte Lady Sarah. »Du hast Erfolg gehabt, nicht?«
    »Nein, nicht ich. Es war Suko.«
    »Der auch?«
    Ich deutete auf Glenda. »Er sollte das gleiche Schicksal erleiden wie sie. Aber die andere Seite hat es nicht geschafft. Jetzt sind wir an der Reihe.«
    Lady Sarah nickte. »Das hört sich gut an. Und wie geht es genau vor sich, John?«
    Ich berichtete ihr von unserer Unterhaltung. Lady Sarah und Glenda waren sehr angetan.
    »Dann gibt es zum Glück noch Hoffnung für sie!« flüsterte meine Sekretärin. »Das finde ich einfach toll.« In ihren Worten schwang keine Spur von Eifersucht mit.
    »Kann ich auch einen Brandy haben?« fragte ich.
    »Und wie«, sagte Lady Sarah. »Du weißt ja, wo die Flasche steht. Gönn dir einen Doppelten und schenke mir auch noch einmal ein.« Glenda hielt mir ebenfalls das Glas entgegen.
    Wir prosteten uns zu.
    »Auf Jane«, sagte ich.
    »Und auf ihre Rückkehr«, erklärte die Horror-Oma. »Ich habe mich so an sie gewöhnt und möchte nicht mehr allein leben.«
    Wir leerten die Gläser. »Diesen Polterabend«, sagte ich, »wird die Hexenbrut so leicht nicht vergessen.«
    »Und du weißt ja Bescheid, mein Junge. Zum Polterabend lädt man nicht ein. Da kommt man so.«
    »Als Überraschungsgast«, fügte Glenda noch hinzu.
    »Dafür garantiere ich«, erklärte ich. »Eine Überraschung wird es

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