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0496 - Das Knochenhaus

0496 - Das Knochenhaus

Titel: 0496 - Das Knochenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zukunft.
    Urplötzlich hatte ich es geschafft. Der Kopf durchstieß die Wasserfläche, verschwunden war der Druck, ein Lichtstrahl tanzte über mein Gesicht, ich hörte Frauenstimmen meinen Namen rufen.
    »John, komm her!«
    Ich schwamm in die Richtung, das Licht der Lampe reichte aus, um mich erkennen zu lassen, daß Jane und Maya bis zu den Hüften im Wasser standen.
    »Die Tür ist versperrt!«
    Maya hätte die Worte nicht mehr zu schreien brauchen, denn dies änderte sich von einer Sekunde auf die andere. Von überall her erklang das berstende Geräusch. Das im Keller schwappende Wasser geriet in Bewegung und warf hohe Wellen, die auch gegen die Tür drückten. Sie brach auf, gab dem Wasser freie Bahn, das nicht nur die Tür einfach hinwegschwemmte, sondern auch die beiden Frauen mit sich riß und mich natürlich auch.
    Der Sog schleuderte uns aus dem Keller, hinein in die Küche, wo die Wände ebenfalls zitterten und wir wieder Grund unter unseren Füßen fanden.
    »Wir müssen weg! Das Haus bricht zusammen.« Ich riß Jane hoch, denn Maya befand sich schon an der Küchentür und war in die Halle gelaufen. Jane und ich folgten ihr.
    Sekunden später standen wir im Freien und rannten geduckt in die Richtung, wo unsere Wagen standen. Wir lehnten uns keuchend gegen die Karosserie, ich schleuderte die Preßluftflasche weg, und gemeinsam sahen wir zu, wie das Haus zusammenstürzte.
    Es fiel nach innen, als hätte ein hervorragender Pyrotechniker seine Dynamitstangen an den richtigen Stellen plaziert.
    Holz und Knochen vermischten sich zu einem rasenden Wirbel, in den von unten her die schwarzen Wasser- und Schlammassen hineinstießen und die Reste verschlangen.
    Nichts mehr war von Looza zu sehen. Kein Gesicht, kein Tang, keine Haare.
    Sie war mit dem Haus vernichtet worden.
    Ich hörte Maya leise weinen und dabei sagen: »Dann ist mein Bruder nicht umsonst gestorben oder?«
    Ich dachte an seine Hilfe und erwiderte: »Man kann es so sehen, Maya…«
    ***
    Später saßen wir in meinem Wagen. Jane hatte ihren Kopf gegen meine Schulter gelehnt und fragte leise: »John, was hast du dort unten alles erlebt?«
    »Nicht viel.«
    »Aber du hast Looza gesehen?«
    »Ja.«
    »Was sagte sie?«
    Ich hätte Jane die Wahrheit erzählen können, doch darauf verzichtete ich. Vielleicht war ich einfach zu feige, um zuzugeben, welche Chance ich Jane genommen hatte.
    Nur - war es tatsächlich eine Chance gewesen? Was hätte sie für ein Leben geführt? Und hätte sie ihr normales Gesicht wiederbekommen? Es gab keine Garantien, das hatten Dämonen eben so an sich. Man konnte bei ihnen alles, nur durfte man sich nicht auf sie verlassen.
    »John, du bist mir noch eine Antwort schuldig.«
    »Sie konnte nicht viel sagen, ich war schneller, denn ich besaß das Medaillon…«
    Jane Collins schaute mich zweifelnd an. Bis sie schließlich nickte und bat: »Fahr mich nach Hause, John. Es wird bald hell, und du weißt genau, was dann geschieht.«
    »Natürlich.« Ich startete, fuhr an und passierte Maya, die uns gebeten hatte, sie noch allein zu lassen. Sie stand wie ein Denkmal und schaute dorthin, wo es einmal das unheimliche Haus gegeben hatte…
    ENDE

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