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0496 - Das Knochenhaus

0496 - Das Knochenhaus

Titel: 0496 - Das Knochenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie zerstört, über den wird das Wasser des Sumpfes kommen und ihn verschlucken…«
    »Dan wirst du auch Jane töten!«
    »Ja, denn sie hat den anderen Weg eingeschlagen. Ich bin mir selbst treu.«
    Die Worte saßen tief, sogar verdammt hart. Ich hatte schwer daran zu schlucken. Über mir wallte der Wald aus Haaren, das Gesicht der knorrig wirkenden Hexe verschwamm vor meinen Blicken.
    Ich spürte den pelzigen Geschmack im Mund und dachte daran, daß ich mit meinen Waffen keine Chance besaß.
    »Leben die beiden noch?« fragte ich.
    »Ja, aber sie werden vom Wasser verschlungen und in die Tiefe des Sumpfes treiben. Das alles aber wirst du nicht erleben, denn du bist derjenige, der wieder mithilft, den Schädel noch mehr zu vergrößern. Meine Kraft wird dir das Fleisch und die Haut von den Knochen lösen, und dein Gebein wird…«
    Ihre Stimme verstummte. Nur blieb es nicht still in meinem Kopf, denn eine andere Stimme erklang.
    Sie wehte aus einer weiten Ferne zu mir und schien einem Mann zu gehören, wenn man das überhaupt heraushören konnte.
    »Noch eine Möglichkeit… noch eine… nimm das Medaillon. Es zeigt den Heiligen, der es damals geschafft hat, die Hexe Looza zu bannen. Nimm es, denn es kann dich ret…«
    Die Stimme verstummte. Aber sie hatte mir genug mitgeteilt. Für mich war es tatsächlich die einzige Möglichkeit.
    Wahrscheinlich hatte ich auch das Glück gehabt, daß die Stimme, die Eric gehörte, nur von mir vernommen worden war und nicht auch von der Hexe.
    Von ihr jedenfalls hörte ich keinen Kommentar. Sie beschäftigte sich allein mit meinem Tod.
    »Ich werde dich durch meine Haare vernichten. Du wirst ihre wahren Kräfte kennenlernen. Sie töten, sie…«
    Ich schwamm auf die Hexe zu. Was sie mir dann noch sagte, interessierte mich überhaupt nicht.
    Dabei bewegte ich nur die Beine, weil ich die Hände freihaben wollte.
    Mit der Rechten holte ich das Medaillon aus der Tasche und hielt es so, daß sie es noch nicht sehen konnte.
    Looza hatte einfach zu lange gewartet. Auch ihre »Haare« bewegten sich nach oben, was mich auch nicht interessierte, denn ich zielte direkt auf das Gesicht.
    Auf einmal war ich da. Unter Wasser täuschten die Entfernungen. Ich preßte meine gespreizten Finger der Linken in den Klumpen, der Loozas Gesicht war.
    Eine weiche Masse. Sie fühlte sich an wie fauliges Holz, ich konnte die Hand fast durchdrücken, dann aber nahm ich die Rechte zur Hilfe, und deren Finger umklammerten das Medaillon.
    Es wurde der Volltreffer!
    Tief drang auch die rechte Faust in das Gesicht! Und mit ihr natürlich das Medaillon.
    Es war ein Durchdringen, das mir Freude bereitete, denn ich hörte die Schreie der Hexe.
    Furchtbare Rufe, ein Röhren, ein Ächzen, ein Brüllen und ein Schreien. Nur für mich zu vernehmen und dabei fast mein Trommelfell zerstörend.
    Plötzlich kippte diese gewaltige Gestalt nach hinten, als hätte ich die Kräfte eines Riesen.
    Sie schwebte einfach weg, hinein in eine Tiefe, die ich zuvor nicht gesehen hatte. Es war schlimm, denn sie glitt mir unter den Fingern einfach weg.
    Ich schielte noch einmal in die Höhe, sah die gewaltigen Haare über mir, die in alle Richtungen hinwegpeitschten, und bekam auch mit, wie das Gesicht zerfloß.
    Gleichzeitig setzte sich der Geist des toten Zigeuners mit mir in Verbindung.
    »Flieh jetzt! Du mußt jetzt fliehen, sonst hast du keine Chance mehr. Sofort…«
    Es blieb mir nichts anderes übrig, als seinen Ratschlag zu befolgen. Wenn ich tatsächlich floh, dann konnte ich den Fangarmen des Waldes nicht mehr entwischen, dieses Risiko ging ich ein.
    Unter Wasser bekam ich den nötigen Dreh, schwamm jetzt mit Armen und Beinen und kam so schnell weg.
    Über mir wallten die Arme. Das mächtige Gewürm bewegte sich dort wie ein Vorhang, aber es besaß längst nicht mehr die Kraft, die es einmal gehabt hatte.
    Zudem hatte ich wieder meinen Silberdolch gezogen und schnitt die Hindernisse, die sich mir in den Weg stellten mit leichten Bewegungen entzwei.
    Der Dolch zerstörte dieses Material, als bestünde es aus Butter.
    Ich erhielt freie Bahn!
    Zurück ließ ich einen brodelnden und kreiselnden Hexenkessel. Wirbel, Strömungen, ein Schmatzen und Saugen. Das Aufwühlen des Grundes, Explosionen und Detonationen, die ohne irgendwelche Geräusche vor sich gingen.
    Das war eine Welt für sich, ein Reich, das zerstört werden mußte, weil es Teil einer finsteren Epoche der Vergangenheit unserer Erde gewesen war. Ich wollte eine andere

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