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0496 - Das Knochenhaus

0496 - Das Knochenhaus

Titel: 0496 - Das Knochenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Boden, ich beförderte sie mit dem Fuß außer Reichweite, um mich danach um Jane zu kümmern.
    Sie wollte mich anspringen und mir den Ellbogen in den Leib stoßen. Ich blockte ab, stieß sie zurück und brachte sie außer Kontrolle. Dann schlug ich zu.
    »Tut mir leid, Mädchen, aber du hast es nicht anders gewollt.« Mein Hieb war genau dosiert. Jane mußte ihn schlucken.
    Sie schaute mich für einen Moment erstaunt an, bevor ihre Augen einen glasigen Ausdruck bekamen und sie zusammensackte.
    Ich fing sie auf, schleifte sie auf die Treppe zu und legte sie neben Maya zu Boden.
    »Ich konnte nichts anderes tun«, flüsterte die Zigeunerin. »Es gab keine bessere Möglichkeit. Außerdem wollte ich nicht, daß sie ihren Plan durchführen konnte. Deiner war besser.«
    »Danke!« sagte ich.
    »Noch eines, John. Ich habe mit einem bestimmten Gegenstand geworfen. Unsere Eltern haben ihn uns vererbt. Nimm ihn an dich. Es ist ein Medaillon, das dich schützen wird.«
    »Wovor?«
    »Vielleicht vor ihrer Kraft.«
    Ich nickte und drehte mich um. Das als Wurfgeschoß zweckentfremdete Medaillon lag auf dem Boden. Eine runde Scheibe, auf deren Vorderseite etwas eingraviert worden war.
    Ich hob es hoch und betrachtete es im Lampenlicht. Die Gravur zeigte eine Gestalt. Es war nicht zu erkennen, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelte. Die Umrisse jedenfalls waren dunkler als das Material. Man schien sie eingefärbt zu haben.
    »Wer ist das?« fragte ich.
    »Ein Heiliger.«
    »So?«
    »Ja, ein Schutzheiliger. Ich kenne seinen Namen nicht genau. Einige sagen, es wäre der heilige Bonifatius, aber das kann ich nicht bestätigen. Unsere Eltern haben es uns gegeben. Das heißt, sie überließen es der Tante, die uns großzog, und weihten sie auch in das Geheimnis des Medaillons ein. Nimm es an dich. Es hat etwas in sich, was dein Kreuz nicht besitzt, John. Vielleicht auch einiges von der Kraft deiner magischen Kreide.«
    »Ja, danke.«
    »Wie gehst du jetzt vor?«
    »Ich werde den Strich auf dem Boden ziehen und zuschauen, was geschieht. Es ist gefährlich, in diesen Schädel zu tauchen, ich möchte, wenn eben möglich, Looza schwächen.«
    »Versuche es.«
    Ich trat wieder an die Luke. Diesmal war niemand da, der mich bei meiner Tätigkeit störte. So gut wie möglich zog ich mit der magischen Kreide den Strich über den Boden.
    Während dieser Arbeit spürte ich, daß ich etwas in Bewegung gesetzt hatte. Es war mit einem Kriechstrom zu vergleichen, der seinen Weg durch das Stück Kreide bis hinein in meine Finger fand und sich erst am Gelenk verlief.
    Das Gefühl blieb, bis ich an der letzten Treppenstufe die Kreide vom Boden löste.
    Maya bekam staunende Augen. »War es wie bei der ersten Zeichnung an der Wand?«
    »Nein, anders.«
    »Und die Reaktion?«
    »Müssen wir abwarten, Maya. Vielleicht tut sich etwas.«
    »Ich spüre nichts.«
    Sie hätte die Worte nicht sagen sollen, denn einen Moment später tat sich tatsächlich etwas.
    Es begann mit einem Knacken. Diesmal erklang es von keiner Wand her, sondern vom Fußboden.
    Es war genau dort, wo ich den Strich mit der magischen Kreide gezogen hatte.
    Ich leuchtete mit der Lampe nach und bekam ebenfalls staunende Augen, denn der Boden riß.
    Ein Spalt entstand, der sich quer durch den Kellerraum ziehen würde. Er war erst fingerbreit und auch noch nicht so dick wie der Boden, aber er gewann an Tiefe. Gleichzeitig übte das Wasser von unten her Druck aus, der sich ebenfalls verstärkte, den Spalt noch erweiterte, um dann mit einer ersten Fontäne in die Höhe zu schießen.
    In der gesamten Länge sprühte das dunkle grüne Wasser auf, der Boden riß immer weiter auseinander, war schon so breit wie die Luke, und die lauwarme Flüssigkeit umspielte längst meine Knöchel, wobei sie schnell höherstieg und meine Schienbeine erreichte.
    Jetzt verfluchte ich meinen Plan, zu ändern war nichts mehr. Ich mußte zuerst Jane in Sicherheit bringen. Maya sorgte für sich selbst. Sie hatte sich schon hochgestemmt und lief mit schwerfällig wirkenden Schritten die Treppe hinauf.
    Jane Collins aber war bewußtlos. Wie leicht konnte sie ertrinken. Ich packte sie, schleuderte sie über meine Schulter und lief ebenfalls keuchend die Stufen hinauf, begleitet vom Gurgeln, Schmatzen und Brausen des eindringenden Wassers, das längst die gesamte Fläche dieses Kellers ausgefüllt hatte.
    Maya rüttelte an der Tür und bekam sie nicht auf. Ich setzte Jane auf der obersten Stufe ab und drückte sie

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