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0496 - Die Flotte der Clans

Titel: 0496 - Die Flotte der Clans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sahen nicht wie die eines Zehnjährigen aus.
    „Ich freue mich, daß Sie meiner Ansicht sind", sagte der Taschkar langsam. „Um so mehr muß ich mich wundern, daß Sie bei der Verfolgung unseres gemeinsamen Gegners Zeit haben verstreichen lassen. Hätten Sie noch einmal zugeschlagen, besäße Ovaron jetzt nur noch eine kleine Flotte, die wir leicht besiegen könnten."
    Seine Worte hatten den Jucla verwirrt. Sicher hatte das Clanoberhaupt nicht mit einem so direkten Vorwurf gerechnet.
    Die Hände des Juclas zitterten, als sie nach einem Becher griffen.
    Ginkorasch sah es mit Befriedigung.
    „Wir haben zehntausend Schiffe verloren", erklärte der Jucla.
    „Das ist ein hoher Preis."
    „Mit anderen Worten: Sie wollen eine höhere Belohnung?"
    Der Jucla wand sich verlegen auf seinem Platz. Ginkorasch unterdrückte ein Lachen.
    Dieser geldgierige Barbar. Nun, er sollte bekommen, was er haben wollte. Zumindest wollte der Taschkar ihm alles versprechen. Später, wenn die Flotte der Clans nach den Kämpfen mit den Ganjasen dezimiert war, konnte der Taschkar alles ablehnen, was er nun versprach.
    „Wir müssen damit rechnen, daß wir bei einem weiteren Kampf doppelt oder sogar drei- bis vierfach so viele Schiffe verlieren", jammerte der Oberbefehlshaber der Clanflotte. „Dafür muß ein Ausgleich geschaffen werden."
    Die Hände des Taschkars strichen glättend über ein Papier, das vor ihm auf dem Tisch lag.
    „Ich ahnte schon, warum Sie zu mir kommen wollten", behauptete er. „Vor mir liegt eine Überschreibungsurkunde für sechzehn weitere bewohnbare Welten im Zentrumsgebiet von Gruelfin. Es sind reiche Planeten, die von geschäftstüchtigen Männern leicht ausgebeutet werden können."
    Der Jucla leckte sich die Lippen. „Zwanzig Welten!" stieß er hervor und beugte sich über den Tisch.
    „Verdammt!" rief der Taschkar. „Sie werden unverschämt."
    Er hörte, wie Aybschot sich hinter ihm bewegte und warf dem Hageren einen warnenden Blick zu. Es wäre töricht gewesen, den Jucla jetzt noch zu töten.
    „Geben Sie mir achtzehn Welten", bat Pentschypon-Kala 896.
    „Und noch sieben Frachtraumschiffe."
    Ginkorasch tat, als müßte er über dieses Angebot nachdenken.
    Dann nickte er gequält mit dem Kopf.
    „Sie sollen bekommen, was Sie verlangen. Aber meine Bedingung ist die völlige Zerstörung der Ganjasischen Flotte."
    Der Clanführer schnalzte zufrieden mit der Zunge.
    „Darüber brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen." Er erhob sich und stieß dabei einen Becher um. „Doch jetzt möchte ich Ihnen die Hand schütteln, um das Ergebnis unserer Verhandlung zu besiegeln."
    Ginkorasch hörte sich aufatmen. So schnell und ohne Schwierigkeiten war alles gegangen, daß es fast atemberaubend war.
    Er streckte die Hand aus. Der Jucla schwankte. Wahrscheinlich bekam ihm der arptofersche Wein nicht.
    Der Taschkar ergriff die Hand des Raumfahrers und schüttelte sie.
     
    *
     
    Der Stadtsenior war sichtlich erschüttert.
    „Aber so schnell kann man doch keine Verhandlungen abschließen", meinte er fassungslos.
    „Wir leben im Krieg", erklärte Pentschypon-Kala 896. „Da hat kein Cappin viel Zeit."
    Er hielt den fetten Mann am Ärmel fest und deutete auf die Treppe.
    „Diesmal benutzen wir diesen Weg." Der Stadtsenior schüttelte den Kopf. Ein fürchterlicher Barbar, dieser Clan-Führer.
    „Und der Taschkar?" fragte er Pentschypon-Kala 896. „Ist er denn zufrieden?"
    „Es gibt eine Zufriedenheit, die tiefer und endgültiger ist als alle anderen zusammen", entgegnete Pentschypon-Kala 896.
    salbungsvoll und schritt die Stufen hinab.
    Für den Stadtsenior waren das unverständliche Worte, aber er hätte nie gewagt, einen so hohen Gast um eine Erklärung zu bitten. Außerdem wollte er nicht als Dummkopf dastehen. So nickte er nur und beeilte sich, mit dem Jucla Schritt zu halten.
    Als sie den Hof betraten, verlangsamte das Clanoberhaupt seine Geschwindigkeit wieder. Er legte eine Hand vor die Augen.
    „Zu schnell getrunken", sagte er erklärend zum Stadtsenior.
    Der Gleiter stand bereit. Pentschypon-Kala 896. kletterte hinein und ließ sich in einen Sitz fallen. Auch der Pilot erschien jetzt.
    Der Stadtsenior, der den Rückflug zum Raumhafen nicht mitmachen würde, winkte zum Abschied.
    Pentschypon-Kala 896. winkte von seinem Platz aus zurück.
    „Beeilen Sie sich!" befahl er dem Piloten. „Ich möchte möglichst schnell wieder an Bord meines Schiffes sein."
    Er warf einen Blick auf seine Uhr. Vielleicht hatte er

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