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0496 - Die Flotte der Clans

Titel: 0496 - Die Flotte der Clans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schwarzhäutiger Mann trat ihm entgegen. Der Riese versuchte zu sprechen, aber er besaß keine Zunge, so daß es nur ein Gestammel wurde.
    „Schon gut!" beruhigte ihn der Taschkar. „Auf jeden Fall ist es gut, daß du aufgepaßt hast, Gorbeyrasch. Es kann sein, daß ich das Schiff noch heute brauche."
    Gorbeyrasch legte die beiden Zeigefinger übereinander.
    „Ich verstehe", nickte der Taschkar. „Du mußt die beiden anderen wecken."
    Er schwang sich durch eine kleine Luke in die Zentrale des Schiffes hinauf. Durch die Kanzel konnte er den Raumhafen überblicken. Unwillkürlich stöhnte er auf. Bis zum Horizont standen die tropfenförmigen Riesenschiffe der Juclas.
    Gorbeyrasch zwängte sich durch die Luke und deutete hinaus.
    Dann wies sein Arm nach oben.
    „Jetzt schon fliegen?" fragte der Taschkar. „Seit wann unterschätzt du mich, mein Freund?"
    Aus dem kleinen Nebenraum klang ein Stöhnen. Ginkorasch trat gegen die Tür.
    „Aufstehen!" rief er. „Es kann sein, daß ich euch brauche." Die Tür öffnete sich. Zwei verschlafen aussehende Männer kamen heraus. Einer trug die Uniform der Takerischen Flotte. Der zweite war ein Sklatner mit einem gedrungenen Kopf und Sauglippen.
    Gorbeyrasch packte beide an den Jackenaufschlägen und zog sie zu sich heran.
    „Das Schiff muß in wenigen Minuten startbereit sein", kommentierte Ginkorasch das Vorgehen des Riesen. „Der Transmitter bleibt eingeschaltet."
    Der Sklatner blinzelte, als er aus der Kanzel blickte und die vielen Großkampfschiffe sah. Er stieß dem Raumfahrer einen Arm in die Seite. Der Mann in der Uniform ächzte, dann wandte er sich fragend an den Taschkar.
    „Warum haben Sie die Flotte landen lassen?"
    „Das ist nicht unsere Flotte", entgegnete Ginkorasch. „Das sind Schiffe der Juclas."
    „Ich dachte, die wären hinter den Ganjasen her."
    „Wenn ihr nicht ständig schlafen würdet, wüßtet ihr Bescheid", sagte Ginkorasch. Er ließ sich durch die Mannluke in den kleinen Transmitterraum hinabgleiten. Er war sich darüber im klaren, daß er nur Gorbeyrasch vertrauen konnte. Die beiden anderen waren ausgezeichnete Spezialisten, aber sie besaßen keinen Halt. Nur die Angst vor dem Taschkar und ab und zu eine Belohnung wies sie als Verbündete aus. Immerhin wußten nur die drei Besatzungsmitglieder und Ginkorasch von diesem Schiff, mit dem er im äußersten Notfall fliehen wollte.
    Er glaubte nicht, daß der Zeitpunkt der Flucht gekommen war, aber er wollte keine Fehler begehen. Pentschypon-Kala 896. mußte solange als geschickter Gegner eingestuft werden, bis sich das Gegenteil bewiesen hatte.
    Der Taschkar trat in den Transmitter, um in die Residenz zurückzukehren.
     
    *
     
    Pentschypon-Kala 896. beobachtete den großen Bildschirm. In der Umgebung des Raumhafens und auf dem Landefeld selbst blieb alles ruhig. Die wenigen takerischen Schiffe, die in der Nähe standen, schienen nur von einem Teil der Besatzung besetzt zu sein. Ein paar Gleiter starteten und landeten, aber das war als normal anzusehen. Auch die hoch über dem Landefeld schwebende Gleitergruppe bildete keine Gefahr.
    Das Oberhaupt des Murra-Clans lächelte.
    „Ich wundere mich, daß der Taschkar keine weitreichende Vorsichtsmaßnahmen getroffen hat."
    „Dafür gibt es zwei Gründe", meinte Karmin, die hinter ihm stand. „Der Taschkar wurde von unserer Massenlandung überrascht und traut uns nach wie vor."
    Der Clanführer nickte nachdenklich. „Was wirst du jetzt tun?" fragte Karmin.
    „Ich bin Gast", erklärte Pentschypon-Kala 896. „Ich hoffe, daß man uns abholen wird."
    „Ich fürchte um dein Leben", murmelte Karmin. „Die zweitausend Schiffe können dich nicht in die Residenz begleiten."
    „Das ist wahr", stimmte Pentschypon-Kala 896. zu. „Und doch habe ich keine andere Möglichkeit, als den Taschkar allein aufzusuchen."
    Auf dem Bildschirm war zu sehen, daß ein paar der hoch über dem Landefeld kreisenden Gleiter allmählich tiefer sanken. In der Zentrale der MURRAC entstand Unruhe.
    ..Ruhig bleiben!" rief der Kommandant. „Ich glaube, daß man mich jetzt abholen wird."
    Er lächelte, als- er sah, daß die Gleiter sich ausbreiteten.
    Keiner der Takerer schien zu wissen in welchem Schiff das Clanoberhaupt sich aufhielt.
    „Der Taschkar will sich nicht die Blöße geben und anfragen", erriet Pentschypon-Kala 896. „Doch wir überlassen ihm den nächsten Schritt."
    Ein paar Minuten vergingen. Die Gleiter flogen über den Schiffen der Juclas hin und her.

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