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0496 - Die Flotte der Clans

Titel: 0496 - Die Flotte der Clans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vielleicht auch nur, um den Grund für den Aufenthalt herauszufinden.
    „Inas!" stieß er hervor. „Was tust du hier, Inas?"
    Rpola blickte zwischen den beiden Alten hin und her. Er fühlte sich unsicher. Diese Unentschlossenheit machte ihn zornig. Er wollte nicht schon jetzt einen entscheidenden Fehler begehen - mit fünfzehn Jahren!
    Die alte Frau stand auf. Sie war stolz, trotz ihres Alters.
    „Ich gehe mit ihm", sagte sie entschlossen.
    Rpola packte Jantir am Arm. Er spürte, daß der Greis heftig zitterte. Der Alterspolizist fragte sich, wie Jantir die Frau trotz der Todestücher um den Kopf erkannt hatte. Man sagte manchem dieser Greise ungewöhnliche geistige Fähigkeiten nach. Doch davon hielt Rpola nicht viel. Es war ihm zu mystisch. Er hielt sich an Realitäten, Rpola trat zwischen den Greis und Inas Thurba.
    „Ihre Zeit ist noch nicht gekommen! Verschwinden Sie!"
    Einer der Polizisten ließ Jantir los und ging auf die Frau zu. Er wollte sie wegzerren. Sie schlug nach ihm und begann zu schreien. Rpola blickte sich um. Glücklicherweise war niemand in der Nähe, der diese Szene beobachten konnte.
    „Sie wissen, daß man sich ab Siebzehn freiwillig für den Konverter entscheiden darf!" schrie die Frau schrill. „Sie können mich nicht davon abbringen."
    Jantir hob den Kopf und lauschte angestrengt. Die Stimme bedeutete für ihn bestimmt viel, sie war Abschieds und Lobesgesang für ihn.
    Rpola -wußte, daß er dieses Problem hier nicht lösen konnte.
    Trotzdem mußte er von hier weg. Die ganze Sache war peinlich.
    „Der Henker soll entscheiden", sagte er schließlich. „Sie können uns begleiten."
    Die alte Frau kam heran und schmiegte sich an Jantir, Rpola nickte.
    Die seltsame Gruppe bewegte sich durch die Halle. Dann öffnete Rpola die Tür zum Konverterraum.
    Der Konverterraum ähnelte einer riesigen Schale. In der Mitte befand sich eine kuppelförmige Erhöhung: die Schleuse des Konverters. Rundum waren ein paar Sitze aufgestellt. Vor einem dieser Sitze befand sich die Schalttafel des Henkers.
    Innerhalb dieses Raumes herrschte Stille. Die Musik und der Lärm der Raumfahrer drangen nicht bis hierher.
    Rpola wartete, bis alle eingetreten waren, dann schloß er die Tür hinter sich.
    „Jantir vom Murra-Clan!" rief er mit lauter Stimme. „Er lebte so schnell er konnte."
    In seine kurze Pause hinein klang Jantirs keuchender Atem.
    „Jantir vom Murra-Clan!" rief Rpola erneut. „Angetreten, um zu sterben."
    Sie ließen sich alle auf den Sitzen nieder.
    In der Decke entstand eine Öffnung. In eine leuchtende Energieblase eingehüllt, sank der Henker zu ihnen herab. Es waren immer große breitschultrige Männer, deren Muskeln sich unter dem Kapuzenumhang wölbten.
    Oder, fragte Rpola sich schaudernd, war es seit Anbeginn der Katastrophe noch immer derselbe Mann, der die Hinrichtungen durchführte?
    Der Henker setzte neben seinem Platz auf. Er schwankte ein bißchen, weil er vergessen hatte, seinen Antigravprojektor abzuschalten. Dann jedoch, nachdem er das Versäumnis nachgeholt hatte, stand er breitbeinig vor den Polizisten und dem alten Paar.
    „Jantir vom Murra-Clan!" rief Rpola. „Angetreten, um zu sterben."
    Der Henker entfaltete eine Rolle und las darin. Den Bewegungen seiner Kapuze konnte man entnehmen, daß er zustimmend nickte. Sein ausgestreckter Arm deutete in Richtung der Konverterschleuse.
    „Vergessen Sie mich nicht!" rief Inas Thurba. „Vergessen Sie mich nicht!"
    Der Arm des Henkers sank herab. Rpola wurde den Eindruck nicht los, daß die unsichtbaren Augen des Mannes auf ihn gerichtet waren, streng und fragend.
    Rpola strich sich nervös über die Lippen. Es war nicht zum erstenmal, daß jemand freiwillig in den Konverter gehen wollte.
    Aber niemals zuvor war dies auf so spektakuläre Weise geschehen. Rpola spürte, daß auch seine beiden Begleiter unruhig waren - wie er befürchteten sie Konsequenzen.
    „Inas Thurba vom Murra-Clan!" rief Rpola. „Angetreten, um zu sterben."
    Der Henker entfaltete eine Rolle und las lange darin.
    „Ich tue es freiwillig!" schrie die alte Frau- „Ich gehe mit Jantir in den Konverter."
    Rpola starrte in Richtung des Henkers und überlegte, was dieser Mann tun würde. Sollte er gezwungen sein, sein Schweigen zum erstenmal zu brechen?
    Die Stille wurde fast unerträglich.
    Dann deutete der Henker auf Jantir und Inas Thurba. Danach streckte er beide Arme aus und deutete in Richtung des Konverters.
    Rpola atmete auf. Die Entscheidung war gefallen.

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