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0496 - Die Flotte der Clans

Titel: 0496 - Die Flotte der Clans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Dann sprang er. Die Polizisten wichen zur Seite.
    Das Schwert klirrte sekundenlang auf dem Boden, obwohl der Alte auf ihm lag, schien das seltsame Metall, woraus es bestand, noch immer zu schwingen.
    Jantir blutete aus der Nase und zitterte.
    „Er wollte uns umbringen", sagte einer der Polizisten.
    Rpola starrte auf Jantir hinab. Vielleicht dachte er in diesem Augenblick daran, daß er in fünf Jahren an der Reihe war, wenn nicht ein gnädiges Schicksal ihm einen früheren Tod beschenkte.
    „Verhüllt sein Gesicht!" befahl Rpola.
    Er ging zur Tür und lehnte sich mit dem Rücken dagegen. Die Polizisten durchsuchten die Wandfächer, bis sie die Todestücher fanden. Sie schlangen sie um den Kopf des Alten.
    Einer der Polizisten trat an den Tisch und faltete den Zettel auseinander, den Jantir geschrieben hatte.
    Er las laut vor, was da stand. Dabei krümmte er sich vor Lachen.
    Der zweite Begleiter Rpolas öffnete einen Spannbeutel und füllte alles hinein, was Jantir hinterlassen hatte. Doch als er das Schwert unter dem Körper des Alten hervorziehen wollte, gelang es ihm nicht. Er rief seinen Gefährten um Hilfe, doch auch zu zweit konnten sie das Schwert Jantirs nicht bewegen.
    Rpola runzelte die Stirn, als er das sah. Er hob eine Hand, und die beiden Polizisten hörten auf, am Schwertknauf zu zerren.
    „Dreht ihn auf den Rücken!" befahl Rpola.
    Sie wälzten den Alten herum. Jantir ächzte und fuchtelte mit den Händen herum, als wollte er sich die Todestücher vom Kopf reißen. Das Schwert blieb auf dem Boden liegen. Es klirrte leise, als sie es aufhoben und im Spannbeutel versenkten.
    „Können Sie gehen, Jantir?" fragte Rpola.
    Jantir stand gebeugt da, so wie ihn Rpolas Helfer hochgezogen hatten.
    Er schüttelte den Kopf.
    Rpola winkte.
    „Führt ihn hinaus!"
    Er folgte den beiden Alterspolizisten, die Jantir in die Mitte nahmen und aus der Kabine zerrten. Der Greis sträubte sich nicht, aber sein Körper war schlaff, als sei jäh jede Energie daraus entwichen. Auf dem Korridor funkelten bunte Lebenslichter. Musik kam aus zahlreichen Lautsprechern.
    Ein betrunkenes Pärchen kauerte in einer Ecke. Aus einem der nahen Antigravschächte klangen die rituellen Mannbarkeitsschreie eines Fünfjährigen.
    Rpola nahm dies alles nur unbewußt in sich auf. Das Schiff erschien ihm manchmal wie eine bunte Riesenmurmel, in deren Inneres ihn ein unbegreifliches Schicksal verschlagen hatte. Der Chef der Alterspolizei war ein ruhiger Mann. Er spürte jedoch, daß seine Gelassenheit ihn mit zunehmendem Alter immer Öfter im Stich ließ. Er ahnte, daß er in zwei oder drei Jahren schwerwiegende Fehler begehen würde. Pentschypon-Kala 896. würde ihn dann durch einen Jüngeren ablösen lassen.
    Die Zeit lief so schnell ab, daß man sich schon von der Geburt an mit dem Gedanken an den Tod vertraut machen mußte.
    Dabei sprach niemand an Bord der Jucla-Schiffe über den Tod.
    Niemand sprach über das Alter.
    Die drei Polizisten und Jantir bogen in einen breiteren Seitengang ein. Die Clanangehörigen, denen sie begegneten, ignorierten Jantir und die drei Polizisten. Rpola verstand das.
    Jantir war bereits tot. Zwar konnte er sich noch bewegen, denken, fühlen und sprechen, aber nach den Gesetzen des Schiffes war er tot.
    Eine Antigravplattform brachte die drei Alterspolizisten mit ihrem Opfer zum Deck, auf dem sich die Hinrichtungsanlage befand. Dort hatten nur die Alterspolizei und der Henker Zutritt.
    Niemand wußte, wer der Henker war, denn er erschien stets in einem Umhang mit einer weiten Kapuze. Er sprach nie, sondern öffnete lediglich die Tür zur Konverterschleuse, schob den Kandidaten hinein und schloß die Tür wieder. Dann öffnete der Henker die innere Tür der Konverterschleuse. Ein Katapultboden warf das jeweilige Opfer in den Konverter, obwohl bereits die Strahlung in der Schleuse ausgereicht hätte, um es zu töten.
    In der Nähe der Hinrichtungsanlage hielten sich selten Raumfahrer auf. Die Stätte des Todes wurde gemieden. .
    Der Gang mündete in die Vorhalle des Konverters.
    Plötzlich stürzte eine alte Frau aus einer Nische und warf sich vor den Polizisten und Jantir auf den Boden.
    Früher einmal, erkannte Rpolas geübter Blick, mußte diese Frau schön gewesen sein. Die Farbe ihrer Kleidung bewies, daß sie siebzehn oder achtzehn Jahre alt war. Sie trug keine Jugendmaske. Ihr Haar hatte sich gelöst.
    In diesem Augenblick hob Jantir den Kopf, vielleicht, weil er das Schluchzen der Frau gehört hatte,

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