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0497 - Die Fledermenschen

0497 - Die Fledermenschen

Titel: 0497 - Die Fledermenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nichts anderes übrig, als abzuwarten, bis sie wieder auftauchen.«
    Saris’ Augen verschossen Blitze. »Das gefällt mir überhaupt nicht!«
    Und mir noch weniger, dachte Zamorra, der diesen Gedanken aber für sich behielt. »Bryont, sie werden vermutlich die Gelegenheit benutzen, um ihre Umgebung zu erkunden. Vergiß nicht, daß andere Welten für sie alle ein neuartiges Erlebnis sind. Cristofero und der Gnom waren zwar schon einmal in einer anderen Dimension, aber erst in einer, und für Patricia ist es völliges Neuland. Also werden sie dieses Erlebnis genießen wollen. Vielleicht hast du aber auch mit deiner Vermutung von vorhin recht, daß Cristofero dir eins auswischen will.«
    Saris schüttelte den Kopf. »Die Kehrtwendung machst du zu schnell, mein Lieber. Befürchtest du nicht genauso wie ich, daß sie in eine Falle geraten und bereits tot sind? Und wir haben keine Möglichkeit, ihnen zu helfen oder sie zu rächen!«
    Zamorra unterdrückte seinen Wunsch, Saris zu positivem Denken aufzufordern. Er kannte die Antwort im voraus: Wer nur das Schlimmste annimmt, wird nur positiv enttäuscht.
    Zamorra hoffte, daß der Lord sich nicht irrte.
    ***
    Patricia Saris, Lady ap Llewellyn, geborene McRowgh, erwachte mit rasenden Kopfschmerzen. Das Kind, dachte sie und lauschte in sich hinein.
    Rhett, bist du in Ordnung ? Natürlich konnte das Ungeborene ihr nicht antworten. Sie konnte nur hoffen, daß nichts geschehen war, was die Schwangerschaft beeinträchtigte -selbst wenn es nicht um die Erbfolge gegangen wäre, hätte sie das Kind auf keinen Fall verlieren wollen. Die Liebe zu dem ungeborenen Wesen war viel zu groß.
    Abgesehen von den Kopfschmerzen, fühlte sie sich einigermaßen wohl. Sie tastete nach ihrer Stirn und fühlte verkrustetes Blut. Dahinter stach und hämmerte es. An dieser Stelle war sie getroffen worden. Vermutlich ein Stein. Von einer Schleuder oder einem Katapult abgeschossen. Damit hatte man sie alle innerhalb weniger Sekunden ausgeschaltet, ohne ihnen auch nur die geringste Chance zu lassen.
    Aber warum?
    Sie sah sich um. Sie befand sich allein in einem finsteren Raum. Eine Fackel brannte und schuf ein eigenartiges Licht. Es war für Patricias Augen ebenso fremdartig wie der purpurne Himmel und die roten und blauen Felsen. Mochte sie auch vorher immer noch an einen Trick geglaubt haben -jetzt wußte sie, daß sie sich wirklich in einer fremden Welt befand. Denn jetzt war der Gnom nicht mehr in ihrer Nähe, der vielleicht einen Illusionszauber gewirkt haben könnte.
    Der Rauch der Fackel zog nach oben ab. Da gab es so etwas wie einen Luftschacht. Tageslicht kam aber nicht herein. Entweder war es draußen dunkel, oder der Luftschacht besaß derart viele Windungen, daß das Licht schon lange vorher zurückgeworfen wurde.
    Wo waren die anderen?
    Patricia erhob sich. Niemand hatte sie gefesselt. Sie war, wie sie erstaunt feststellte, nicht einmal ausgeplündert worden. Nach wie vor trug sie ihren Mantel, und in ihren Taschen befand sich noch derselbe Inhalt wie zuvor. Auch ihren Schmuck und ihre Armbanduhr besaß sie noch.
    Sie rief sich das Aussehen des Bepelzten in Erinnerung. Er hatte nur so etwas wie einen schmalen Lendenschurz getragen, nichts, was auf Schmuck hindeutete. Hieß das, daß die Rosapelzigen gar nicht wußten, welchen Wert die Beute hatte, die sie hätten machen können?
    Oder war noch eine andere Macht im Spiel? Immerhin war auch der Pelzige zusammengebrochen !
    Sie untersuchte ihre Gefängniszelle und stellte fest, daß die Tür nicht verriegelt war. »Na, das ist aber mal ein Gefängnis!« murmelte sie überrascht und trat auf den Gang hinaus.
    Auch hier brannten Fackeln, auch hier gab es Luftschächte. Der Gang schien vielfach gewunden zu sein und dabei erhebliche Höhenunterschiede zu umspannen.
    Sie suchte nach änderen Räumen. Irgendwo mußten ja auch Cristofero und der Gnom untergebracht worden sein. Und der Rosapelzige. Aber Patricia entdeckte nur zwei andere Räume, die nicht verschlossen waren, und beide waren leer.
    Sie setzte ihren Weg fort. Wenn sie ihre Begleiter schon nicht fand, sah sie es zumindest als ihre Pflicht an, erst einmal zu entkommen. Später konnte sie weitersehen. Zurückkehren, Bryont um Hilfe bitten. Er hatte Freunde. Und selbst wenn Cristofero eine Nervensäge war, so würden sie dennoch alles Menschenmögliche versuchen, ihn zu befreien. Und natürlich auch seinen Diener.
    Sie bewegte sich bergauf durch den Gang, der, den Luftschächten nach zu

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