0497 - Söldner aus Atlantis
Händedruck war kräftig. Er fand neben uns einen Hocker und sprach die Bedienung an. »Kathy, ein herrliches Bier.«
»Okay, Sir.«
Abe bekam sein Getränk und schaute mit glänzenden Augen zu, wie der Schaumberg wuchs.
»Freunde, das ist für mich ein herrliches Bild. Nach diesem Tag besonders.«
»War er schlimm?« fragte Suko.
Abe Douglas nickte und trank gleichzeitig. »Noch schlimmer. Die Leute drehen bei der Hitze durch. Wir hatten eine Razzia. Es ging um Koks. Aber nicht in den Slums, nein, bei den Gentlemen in der Wall Street. Ihr glaubt gar nicht, wie das Zeug dort verbreitet ist. Die Knaben kaufen sich in der Mittagszeit den Stoff.«
»Und weshalb?«
Abe lachte Suko an. »Damit sie den Karriere-Streß aushalten können. Das allein ist der Grund.« Er trank noch einmal. »Allmählich wird dieses verdammte Zeug gesellschaftsfähig. Wir können machen, was wir wollen, die Rauschgift-Mafia ist einfach nicht in den Griff zu bekommen. So geht das eben.« Abe bestellte ein neues Bier, und ich nahm ebenfalls eins. »Aber das sind nicht eure Sorgen«, fuhr er fort. »Weshalb habt ihr die Reise nach New York gemacht?«
»Es geht um das Denkmal.«
Er verstand nicht sofort. »Hilf mir mal auf die Sprünge.«
»Eure Zeitungen haben darüber berichtet. Die drei Männer, die mit der Frau plötzlich erschienen sind und irgendwo versteinert stehen. Hast du nichts davon gehört?«
Abe schlug gegen seine Stirn. »Natürlich, das meinst du. Klar, davon habe ich gehört.«
»Und?«
»Nichts und. Es ist rätselhaft.«
»Ihr wißt also nicht, wer das Denkmal aufgestellt haben könnte?«
»Nein.«
»Habt ihr euch nicht darum gekümmert?« fragte Suko.
»Nein. Weshalb sollten wir? Dazu bestand kein Grund. Eine Gesetzesübertretung hat nicht stattgefunden.«
»Ja, schon«, gab ich zu. »Trotzdem muß mit diesem Denkmal etwas nicht stimmen. Ich meine nicht das plötzliche Erscheinen, sondern das Ding an sich, verstehst du? Von ihm geht eine Kraft oder ein Flair aus, die einen Freund von uns mißtrauisch machte.« Ich konnte normal sprechen, weil die Mädchen genug damit zu tun hatten, Abes Kollegen zu bedienen, die den in Pension gehenden Mann hochleben ließen. Auch Abe hob sein Glas, ich schenkte mir inzwischen ein.
»Welcher Vorgang hat dich dann veranlaßt, so mißtrauisch zu sein, John?«
»Myxin.«
»Der Magier?«
»Genau. Er hat gespürt, daß etwas nicht stimmte. Er sah die Bilder und merkte, daß diese vier Personen mit seiner Vergangenheit Kontakt gehabt haben mußten.«
»Das heißt Atlantis.«
»Richtig, Abe.«
»Und was wollt ihr von mir?«
»Daß du uns den Background etwas aufdeckst. Wer sind diese Leute? Wo kommen sie her?«
»Die waren urplötzlich hier. Sie kehrten von einer langen Reise zurück.«
»Und weiter?«
»Nichts weiter. Keiner wußte eine Erklärung. Es war einfach nicht zu begreifen. Aber man erkannte sie wieder. Es waren drei Männer und eine Frau. Die Männer haben einmal für die Regierung gearbeitet. Sie führten einen Sonderauftrag durch an der Grenze Mexiko zu Guatemala. Aber das ist vier Jahre her.«
»Man hat sie also nie wieder gesehen?«
»Nein. Der Job war nicht nur heiß, sondern auch heikel. Die Agency ist nicht zimperlich, das weißt du selbst. Und sie waren eben im Auftrag der CIA unterwegs.«
»Dann verschwanden sie.«
»Ja. Bis vor einigen Tagen. Plötzlich waren sie wieder da. Sie standen als Denkmal an der Südseite des Central-Parks. Mehr kann ich dir auch nicht sagen. Um alles andere haben sich die Presse und die Agency selbst gekümmert.«
»Konnten sie einen Erfolg erringen?«
»Wo denkst du hin? Da war nichts. Aus Menschen wurden Steine. Mehr kann ich auch nicht sagen.«
Er schaute für einen Moment in sein Bierglas, bevor er ruckartig denn Kopf anhob. »Aber ihr glaubt nicht daran, daß sie aus Stein bestehen?«
»Doch«, sagte Suko. »Nur eben aus einem besonderen Stein, der vielleicht nur in Atlantis vorkommt.«
»Leben sie noch?«
Ich lächelte. »Deshalb sind wir nach New York gekommen. Wir wollen es feststellen.«
»Beweise habt ihr nicht?«
»Nein, uns reichen allerdings Myxins Angaben. Er hat gespürt, daß etwas nicht stimmt.«
Abes Gesicht war ernst geworden. »Wir müssen also mit einer Gefahr rechnen?«
»Leider.«
»Könnt ihr sie schon einschätzen?«
Suko und ich hoben zugleich die Schultern. »Die Leute waren vier Jahre verschollen«, sagte ich, »und zuvor auch schon keine Chorknaben. Wer weiß, was sich in der
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