Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0497 - Söldner aus Atlantis

0497 - Söldner aus Atlantis

Titel: 0497 - Söldner aus Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
kleinen und großen Theatern, den Music Halls, den Stätten der Hoffnungen und Enttäuschungen.
    Die Riesenstadt hatte ihr nächtliches Gewand übergestreift. Wir hatten uns ein Hotelzimmer genommen und erst einmal geduscht. So erfrischt stürzten wir uns in den Trubel.
    Ich rechnete auch damit, Myxin zu treffen, weil ich einfach nicht glauben wollte, daß sich der kleine Magier so sang- und klanglos verabschiedet hätte. Das war nicht seine Art, dazu kämpfte er zu gern an der vordersten Front.
    Diesmal bezahlte Suko die Rechnung. Der Driver sagte noch etwas zum Abschied. »Es geht mich ja nichts an, aber ich an Ihrer Stelle würde im Park vorsichtig sein. Sie sind fremd hier, nicht?«
    »Wir kommen aus London.«
    »Das hört man. Also passen Sie auf.«
    »Danke für den Tip.«
    Der Driver rollte wieder an, und wir schauten auf die dunkle Masse vor uns.
    Es waren die Bäume des Parks. Von uns aus gesehen, wirkten sie wie ein dichter Wald. Diese Nacht gehörte einfach nicht zu den hellen Sommernächten, dazu war es zu diesig und drückend. Die Dunstglocke über Manhattan würde auch in den kommenden Stunden kaum aufreißen.
    Mir kam der Park vor wie ein gewaltiges Versteck. Er verbarg alles, Gutes und Schlechtes. In der Nacht jedoch zumeist das Schlechte. Einige Straßen durchzogen ihn. Die wichtigste im Südteil war die Trensverse Road Nr. 1. In der Südostecke lag auch einer der großen Seen. The Pond mit Namen.
    Nicht weit davon entfernt würden wir auch das Denkmal finden.
    »Dann laß uns mal suchen«, sagte Suko.
    Ich hatte nichts dagegen. Minuten später schon blieb der brausende Lärm des Theatre Districts hinter uns zurück. Die eigene Welt des Parks hielt uns umschlungen, eine ungewöhnliche Geruchs- und Geräuschkulisse. Da der Wind so gut wie eingeschlafen war, lagen noch die Düfte des vergangenen, heißen Tages in der Luft. Es roch nach Gegrilltem, nach Mandeln, nach Popcorn und scharf gewürztem Fleisch. Tierstimmen vernahmen wir. Mal ein schrilles Schreien, dann wieder raschelnde Laute oder die Stimme eines Menschen.
    Wortfetzen, hin und wieder ein Kreischen oder Gelächter. Dieses Areal besaß sein eigenes Flair und auch seine eigenen Gesetze, den wir uns unterordnen mußten.
    Noch hielten wir uns auf den Wegen. Manchmal gerieten wir nahe an die Straßen heran. Auch in der Nacht rollten noch Fahrzeuge durch den Park. Ihre Scheinwerfer glotzten in die Finsternis, ohne sie allzu weit durchdringen zu können.
    Dann vernahmen wir das helle Wimmern einer Polizeiwagen-Sirene. Sehr leise, der Wagen befand sich noch ein gutes Stück von uns entfernt. Er kam auch nicht näher. Bestimmt hatte er eine der seitlichen Ausfallstraßen des Parks benutzt.
    Menschen hatten wir noch nicht zu Gesicht bekommen. Uns kam es so vor, als würden wir uns mutterseelenallein durch den Park bewegen. Bäume, Büsche, Wege, sie alle wuchsen ineinander. Es gab keine Trennungen mehr, auch kein Licht, die meisten Laternen funktionierten nicht mehr. Man hatte sie zerstört.
    Rechterhand wehte eine etwas kühlere und auch feuchtere Luft. Dort mußte der See liegen.
    Ich blieb stehen und stemmte die Hände in die Hüften, während ich mich umschaute. »Es sieht nicht gut aus, Suko. Da können wir lange suchen.«
    »Man müßte jemanden fragen.«
    »Und wen?«
    »Wir werden schon einen finden.«
    Ob der uns allerdings eine Antwort geben würde, war fraglich. Innerhalb von Sekunden vernahmen wir plötzlich einen Höllenlärm. Gleißendes Licht explodierte vor uns, riß die Landschaft aus der Finsternis und ließ die Büsche und niedrigen Gewächse gespenstisch aussehen. Sie waren eingehüllt in einen weißblauen, kalten Lichtschimmer.
    Dafür zeigten sich die Scheinwerfer der Feuerstühle verantwortlich. Eine Gruppe Hells' Angel raste auf uns zu, und wir mußten uns rasch in Sicherheit bringen. Diese Typen fuhren rücksichtslos alles um, was sich ihnen in den Weg stellte.
    Wir fanden Sicherheit und schauten zu, wie Maschinen vorbeirasten. Das waren bestimmt zehn. Ihr Lärm ebbte allmählich ab, nur mehr letzte Echos wetterten durch die Finsternis.
    »Die haben's aber nötig gehabt«, sagte Suko. »Das sah fast aus wie eine Flucht.«
    »Aber nicht vor uns.«
    »Bestimmt nicht.« Suko lachte.
    Die trügerische Ruhe kehrte wieder ein. Der Park brodelte in der Nacht, auch wenn wir nichts davon bemerkten, weil sich alles in der Heimlichkeit abspielte.
    Dann löste sich links von uns ein Schatten aus dem Gebüsch. Er war sehr schnell, kreuzte

Weitere Kostenlose Bücher