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0498 - Die Rückkehr des Takerers

Titel: 0498 - Die Rückkehr des Takerers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erfrieren. Vielleicht kann Ihre Gattin inzwischen einige der tiefgefrorenen Lebensmittel bereitlegen. Ich bin die Konzentrate leid."
    Burgalow sah ihm nach, bis er im Verbindungsgang zur Luftschleuse verschwand, die sich auch mit der Hand bedienen ließ, so daß keine Energie verschwendet wurde, falls Stranger an die Oberfläche wollte.
    Die Kuppel Burgalows lag zwanzig Meter unter der felsigen Oberfläche Titans. Neben den Wohnräumen befanden sich die Labors und Verteilerstellen für den Energienachschub, der nun gänzlich ausgefallen war. Ein anderer Gang führte empor zur Luftschleuse und damit zur Oberfläche selbst.
    Stranger blieb einen Augenblick vor der Tür zum Labor stehen, dann entschloß er sich doch, die Brennmaterialien von der Oberfläche direkt zu holen. Die Pflanzenproben im Labor konnten noch immer als Reserve dienen, wenn es völlig unmöglich wurde, die Oberfläche zu betreten: Die Schleuse funktionierte reibungslos. Stranger drehte das Handrad, und dann öffnete sich die Außenluke. Im Gegensatz zu früher gab es keine Atmosphäre mehr auf Titan, wenigstens keine nennenswerte. und vor allen Dingen keine atembare.
    Immerhin genügte die geringe Schwerkraft noch, die giftigen Gase, die aus dem Innern des Mondes an die Oberfläche drangen, eine Zeitlang zu halten, ehe auch sie in das Vakuum entwichen.
    Stranger sah ein geisterhaftes Bild.
    Der Himmel war schwarz und ließ die Sterne noch deutlicher hervortreten, als er es jemals von hier aus hatte beobachten können. Die ferne Sonne, ein großer und heller Stern, stand dicht über dem Horizont. Aus einer nahen Bodenspalte quollen grüne Dampfschwaden, die schnell nach oben stiegen und sich dabei ausbreiteten. Sie erweckten den Eindruck, als gäbe es noch eine Atmosphäre auf Titan, aber das war eine gefährliche Täuschung.
    Stranger schaltete den Empfänger ein.
    In unmittelbarer Nähe fanden keine Kampfhandlungen mehr statt. Das war natürlich äußerst beruhigend für ihn. Er schloß die Luke und ging auf den ehemaligen Wald zu, den er in besseren Zeiten unter dem Schutz der künstlichen Atmosphäre hier angelegt hatte. Die Bäume hatten künstlicher Beheizung durch Atomsonnen bedurft, um zu gedeihen, aber die geringe Schwerkraft hatte das mangelnde Sonnenlicht ein wenig ausgeglichen. Es hatte große und starke Bäume auf Titan gegeben.
    Es gab sie jetzt auch noch, aber sie waren tot, zu Eis erstarrt und keines Wachstums mehr fähig.
    Erst jetzt bemerkte Stranger, daß es schneite.
    Es war ein feiner, staubähnlicher Sauerstoffschnee, der aus dem schwarzen und wolkenlosen Himmel kam. Die verbliebene Sauerstoffatmosphäre schlug sich als Schnee auf Titan nieder.
    Unwillkürlich fröstelte ihn, als er an die Temperaturen dachte, die für einen solchen Vorgang notwendig wurden. Er regulierte die Heizung des Raumanzuges, während er auf die Pflanzung zuschritt.
    Die kleineren Bäume ließen sich durch einen Fußtritt umlegen, sie splitterten einfach ab, wie Stranger es gehofft hatte. Er zerlegte sie in handliche Stücke und trug sie zurück zur Schleuse. Fünfmal ging er, dann hatte er seiner Meinung nach genug gesammelt, um vierundzwanzig Stunden lang die Wohnkuppel zu beheizen.
    Sona Burgalow war inzwischen nicht untätig geblieben.
    Direkt unter dem Ventilationsschacht, der die verbrauchte Luft absaugte und in die Regenerierungsanlage leitete, hatte sie einen primitiven Herd errichtet. Das Holz, mit Sauerstoffschnee getränkt, brannte leicht und gut. Als die Flammen hochzüngelten, überkam die drei Menschen ein trügerisches Gefühl der Geborgenheit. Sie glaubten sich sicher vor allen Gefahren, und vor allen Dingen spürten sie Erleichterung, daß sie die unbequemen Raumanzüge losgeworden waren.
    „Ist das nicht herrlich - ein Feuer?" Sona Burgalow schob die Konservendosen näher ans Feuer und verzichtete bewußt auf die im Boden der Dosen angebrachten Erhitzungsaggregate.
    „So ähnlich müssen sich unsere Vorfahren gefühlt haben, als der erste Blitz ihnen das Feuer schenkte."
    „Prometheus", sagte Dr. Stranger feierlich und hielt die Hände vor die Flammen.
    Das wollte Dr. Burgalow nicht auf sich beruhen lassen.
    „Unsinn!" erwiderte er. „Wir wissen, daß es nicht Prometheus war, zumindest nicht jener Prometheus, von dem die Sage berichtet. Es waren gestrandete Raumfahrer, die einst auf der Erde landeten und dort blieben. Sie mischten sich unter die Menschen und wurden später als Götter verehrt. Wir kennen die Geschichte..."
    „Ja,

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