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0498 - Die Totentänzerin

0498 - Die Totentänzerin

Titel: 0498 - Die Totentänzerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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normal in seiner Sprache. »Du nicht, sondern sie…«
    Er hatte mit seinen Erklärungen ein gutes Timing besessen. Kaum war das letzte Wort verklungen, als rechts in das Bild hinein eine Person gezerrt wurde.
    Zwei Männer hielten sie fest, obwohl sich die Person kaum wehrte. Die Männer trugen ebenfalls die fleischfarbenen Gesichtsmasken, aber die Frau zwischen ihnen kannte ich.
    Ich spannte mich, drückte meinen Körper unwillkürlich nach vorn. Das merkte der Typ hinter mir.
    Sofort verstärkte er den Druck seiner Waffe.
    »Du kennst sie, nicht?«
    »Ja.«
    »Sag den Namen!« forderte er.
    »Glenda Perkins!«
    ***
    Ich hörte sein Lachen, und auch der zweite Kerl fiel in dieses Gelächter mit ein. Sie trieben Scherze mit meinem Entsetzen. Ich hatte die letzte Zeit über geschwitzt, jetzt aber brach mir das Wasser aus allen Poren.
    Der Behaarte hatte den Film gestoppt. Ein Standbild war noch auf dem Schirm zu sehen. Die beiden Kerle hielten Glenda fest. Sie hatten ihren Kopf zur Kamera hin gedreht. Ihre Augen zeigten einen starren Blick, der Mund stand halb offen.
    »Sollen wir den Film weiterlaufen lassen?« fragte mich der Jackenträger.
    »Verdammt, was habt ihr vor?«
    »Du solltest dir unseren kleinen Streifen ansehen, Geisterjäger. Wirklich, er ist noch nicht am Ende. Schalt ihn wieder ein.«
    Der Film lief weiter. Die beiden Typen schleiften Glenda auf den Grabstein zu. Sie zerrten sie in die Mulde hinein. Da sie sich nicht wehrte und mir ihr Gesichtsausdruck auch ungewöhnlich vorkam, ging ich davon aus, daß man sie unter Drogen gesetzt hatte.
    »Gleich kommt der Clou!« erklärte der Killer hinter mir flüsternd. »Er ist wirklich ausgezeichnet. Wir haben uns den Film mehrere Male hintereinander angeschaut. Es ist einfach phänomenal.«
    Die beiden Kerle schafften Glenda bis an den relativ schmalen Grabstein. Sie preßten meine Sekretärin mit dem Rücken dagegen und bogen ihre Arme nach hinten.
    Einer holte ein Handschellen-Paar hervor. Er hielt es in die Kamera und schwenkte das blinkende Metall. Da schnallte er die stählernen Achten um Glendas Gelenke an der Rückseite des Grabsteins.
    Nach dieser Tat grüßte er winkend in die Kamera.
    »Es geht noch weiter, Sinclair«, sagte der Mann hinter mir. »Ja, es geht noch weiter.«
    »Sicher.«
    Der Mann mit den Handschellen holte aus der Innentasche ein dünnes Nylonseil, das er zusammengelegt hatte. Dann begann er damit, es mit gelassenen Bewegungen um den Grabstein und gleichzeitig auch um Glendas Körper zu schlingen.
    Der andere schaute dabei zu. Er schien hin und wieder einige Anweisungen zu geben, jedenfalls machte er Mundbewegungen.
    »Die Arme«, sagte der Jackenträger. »Sie weiß gar nicht, was ihr bevorsteht, wenn du nicht spurst.«
    »Was wollen Sie von mir?«
    »Schau doch zu, Sinclair. Sieh genau hin. Blicke in das Gesicht deiner kleinen Freundin. Sie hat ja nichts mitbekommen. Wir waren so nett, sie unter Drogen zu setzen.«
    »Das sehe ich. Wann habt ihr sie…?«
    Er unterbrach mich. »Das geschah gestern. Erst heute morgen haben wir sie hingeschafft. Sie befindet sich noch immer dort. Ich soll Ihnen zwar keine Grüße von ihr bestellen, aber sie lebt.«
    Mir lag eine scharfe Erwiderung auf der Zunge, die ich allerdings herunterschluckte. Ich wollte die Lage nicht noch unnötig verschärfen. Glenda sah nicht gut aus. Sie trug eine weiße Sommerbluse aus Leinen und eine gelbe Hose. Der Kerl vor ihr legte seine Hand in den Ausschnitt. Es sah so aus, als wollte er ihr die Bluse zerfetzen. Da hörte ich hinter mir wieder die Stimme.
    »Nein, das gehört sich nicht. Also wirklich, das machen wir nicht. Wir sind keine Unmenschen. Schließlich ist die Dame hilflos. Wenn wir so etwas machen, dann später und auch richtig. Nicht wahr, Sinclair?«
    »Okay, Sie haben Ihren Spaß gehabt, ich weniger. Schalten sie den Film ab.«
    »Nein, nicht doch. Es kommt ja noch etwas. Schauen Sie hin, großer Meister, nur hinschauen.«
    Einer der beiden Entführer war schon seit längerer Zeit aus dem Bild verschwunden. Der andere überprüfte noch einmal Glendas Fesseln, war zufrieden und deutete dies durch ein Nicken an. Diese Bewegung hatte auch den zweiten Kerl gegolten, der am Rand des Bildschirms wieder erschien und etwas auf seinen zusammengelegten Handflächen transportierte, das wie ein kleines Päckchen aussah.
    Es war auch ein Päckchen. Der Mann stellte es etwa eine Körperlänge vor der gefesselten Glenda auf den Boden. Sein Freund umwickelte dabei

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