Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0498 - Wenn Götter morden

0498 - Wenn Götter morden

Titel: 0498 - Wenn Götter morden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
sehenswerten Blößen mit den Händen zu bedecken. »Hättest du nicht Bescheid sagen können, daß unser Besuch schon da ist?«
    »Habe ich doch«, verteidigte sich Zamorra. »Vielleicht hast du bloß nicht richtig zugehört. Immerhin hast du mir geantwortet.«
    »Was du Antwort nennst, war nur die Frage, was du da gebrabbelt hattest. Verstehen konnte ich nämlich kein Wort, weil der Fön so laut war.«
    »Und ich habe wiederum nicht verstanden, daß das eine Frage sein sollte«, gab Zamorra zurück. »Dein Fön war nämlich zu laut.«
    »Männer! Typisch!« versetzte Nicole.
    »Ein großes Lob dem Fön«, warf der Besucher ein, der sich in einem der Ledersessel lümmelte. »So komme ich wengistens in den Genuß, eine so bildhübsche junge Frau in prachtvoller Hüllenlosigkeit bewundern zu dürfen. Möge uns dieser erfreuliche Anblick noch lang erhalten bleiben. Es wäre bedauerlich, würdest du deine Schönheit jetzt sofort wieder hinter Kleidern verstecken wollen.«
    »Spar dir die Komplimente, Rob«, fauchte Nicole. Auch ohne seine Bemerkung hätte sie sich vorerst noch nicht wieder angezogen. Robert Ten-dyke hatte sie schon so oft nackt gesehen, daß es auf einmal mehr oder weniger auch nicht mehr ankam. Außerdem arbeitete die Klimaanlage nicht korrekt, egal, wie sie justiert wurde. Sie schaffte es einfach nicht, erträgliche Temperaturen im Zimmer zu erzeugen. Und Nicole hatte keinen Ehrgeiz, ein paar Minuten nach dem Duschen schon wieder durchgeschwitzt zu sein.
    Sie schenkte sich ein Glas Mineralwasser ein. »Was machst du überhaupt jetzt schon hier, Rob? Wir hatten dich erst heute abend oder morgen erwartet.«
    Der Abenteurer zuckte mit den Schultern. »Wie lange seid ihr hier?«
    »Keine vierundzwanzig Stunden.«
    »Und da habt ihr euch schon das Ägypten-Syndrom zugelegt? Mit allem rechnen, nur nicht mit Eile und Pünktlichkeit?«
    »Vergiß nicht, daß wir nicht zum ersten Mal im Land der Pharaonen sind«, bemerkte Zamorra. »Immerhin - du warst wirklich schnell.«
    Tendyke zuckte mit den Schultern. »Ich bin eben von der schnellen Truppe. Ich habe einen Firmenjet benutzt, und dank unserer prächtigen Geschäftskontakte haben wir auf dem Flughafen von Kairo fast schon so etwas wie einen eigenen Terminal. Jedenfalls wird bevorzugt abgefertigt. So etwas kann euch beiden Arbeitslosen natürlich nicht passieren. Ihr solltet euch vielleicht um einen Job bei der T.I. bewerben!«
    »He, ich bin nicht arbeitslos«, protestierte die nackte Nicole. »Ich habe immer noch meinen Anstellungsvertrag als Zamorras Sekretärin, auch wenn meine Pflichten längst schon stillschweigend über die vertraglichen Abmachungen hinausgehen, ähem.«
    »Und ich hab’s als Freiberufler nicht nötig, jeden Tag für einen Hungerlohn die Stempeluhr zu betätigen«, grinste Zamorra. »Eigentlich ist es schade, daß du schon hier bist. Wir wollten noch einen Abstecher nach Gizeh machen und uns die Pyramiden ansehen.«
    »He, ihr seid fast 24 Stunden hier«, sagte Tendyke. »Was habt Ihr denn in der ganzen Zeit gemacht? Ich meine, außer duschen und Haare fönen.«
    »Unsere Einreisepapiere abstempeln lassen und uns zum Hotel durchgekämpft«, knurrte Zamorra. »Die Preise sind enorm gestiegen, seit wir zuletzt hier waren. Die Herren Beamten verlangen für die gleiche Handreichung jetzt den dreifachen Bakschisch.«
    »Und das habt ihr zu spät bemerkt,« fragte Tendyke spöttisch.
    »Mitnichten, aber ich wollte diese Inflationsrate partout nicht akzeptieren.«
    »Du bist hier in Ägypten. Die Ägypter haben den längeren Atem. Vor allem haben sie mehr Zeit, wenn sie mehr Zeit haben wollen«, sagte Tendyke. »Was wollt ihr überhaupt bei den Pyramiden? Ihr kennt die verflixten Steinbrocken doch. Ihr seid doch auch per Zeitreise schon in ferner Vergangenheit dort gewesen. Und da gab’s weit weniger störende Touristen.«
    Zamorra öffnete sein Hemd und deutete auf das am silbernen Halskettchen vor seiner Brust hängende, handtellergroße Silberamulett. »Ich hatte gehofft, etwas über den Pyramideninhalt herausfimnden zu können. Hiermit und mit einem kleinen Gerät, das ich mir von Ted Ewigk geliehen habe. Es stammt aus dem Arsenal der DYNASTIE DER EWIGEN.« Er wies auf einen kofferradiogroßen Apparat mit einer Unmenge von Tasten und Anzeigen.
    »Und das hast du so einfach durch die Sperren bekommen?«
    »Bakschisch«, erklärte Nicole.
    »Und was habt ihr nun mit dem Gerät vor?«
    »Die Pyramiden durchleuchten«, sagte Zamorra.

Weitere Kostenlose Bücher