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0499 - Entscheidung in der Plutobahn

Titel: 0499 - Entscheidung in der Plutobahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Teile der Flotte formierten sich sehr schnell und jagten davon. Sie flogen unterlichtschnell an ihre verschiedenen Stützpunkte zurück und nur einige wenige Schiffe mit ausgeruhten Besatzungen flogen noch in diesem Raumbezirk Nahaufklärung. Die Terraner waren mißtrauisch, und sie hatten auch allen Grund dazu.
    Auch die THESEUS zog sich zurück.
    Ihre Aufgabe konnte als gut gelöst betrachtet werden.
    Pontonac wagte nicht, seine Dakkarschleife abzunehmen, aber er saß auf der Bank und massierte seine Schläfen.
    „Was haben Sie, Chef?" fragte Drosen K. Willshire.
    Sie befanden sich noch immer im Sonnensystem Syordon im Machtgebiet des Shomona-Ordens. Man schrieb den 27. Juli 3438, und nichts war geschehen. Keine Nachricht von der Erde war eingetroffen, und erst recht kein Scheck oder eine interstellare Bankauskunft, daß Homer G. Adams seine Schulden bezahlt hätte.
    „Kopfschmerzen!" erwiderte Pontonac.
    Er blinzelte in der hellen Sonne, die durch das Blätterdach über ihnen strahlte. Sie befanden sich seit zwei Stunden im Zoo der Hauptstadt Thaumata Major auf dem Planeten Caudor II, auf denn man sie. als Geisel oder als lebendes Pendant für einen Lombardkredit festgesetzt hatte. Pontonac, Willshire und hundertfünfzig Männer der DARA GILGAMA.
    „Haben Sie dieses Leiden schon lange?" fragte Willshire.
    Pontonac nickte und bestätigte: „Seit dem Tag, an dem mich dieser Pedoautokrat Vascalo übernommen hat. Ich habe die Kopfschmerzen selten und in höchst unregelmäßigen Abständen, aber dann überfallen sie mich. Das dauert ganze Stunden, selten länger."
    Willshire sah auf die Uhr und dachte an das Hotelfrühstück, das fast auf allen Planeten beziehungsweise in allen Hotels nahe den Raumhäfen gleich schlecht gewesen war. Heute morgen hatte er zu seiner maßlosen Erheiterung in seinem Kaffee, der übrigens auch nicht nach Kaffee schmeckte, ein Tier gefunden, das ein terranischer Wissenschaftler als „gemeine Küchenschabe" klassifiziert hätte.
    Drosen sagte lakonisch: „Wir reden schon fünf Minuten über Ihre Kopfschmerzen, Chef. Legen Sie sich waagrecht auf die Bank und warten Sie fünfundfünfzig Minuten. Dann ist alles vorbei."
    Pontonac lächelte geduldig. Sein Gesicht entbehrte dabei jeglichen liebenswürdigen Ausdrucks.
    Mehr als einen Monat hielt man sie hier schon fest.
    Sie wohnten in einem ziemlich guten Hotel: Dem Castle-Hotel Count. Aber das Hotel hatte alle Fehler, die ein Hotel haben konnte. Auf ihre Beschwerden hin hatte Wandte Artian geantwortet, sie könnten jederzeit in ein First-ClassHaus umsiedeln, wenn sie die Preisdifferenz in frei konvertierbaren Solar selbst bezahlten. Darauf hatten einhundertzweiundfünfzig Männer einmütig verzichtet.
    Drosen ging zehn Meter von der Bank weg und setzte sich dann auf eine breite Brüstung, unter der ein tiefer, breiter Graben war. Dahinter floß ein Bach, der aufgestaut wurde und einen sichelförmigen See bildete. Der See schloß eine Sandfläche ein, die an ihrer hinteren Seite in einen Dschungel überging.
    Im Schatten, genau zwischen Sand und Dschungel, lag ein Raubtier von mehr als fünfhundert Pfund, mit goldfarbenem Fell, dessen Zeichnung lauter ineinandergehenden Augen ähnelte.
    Drosen blickte hin und sagte überrascht: „Das ist ja unsere Trubelmieze!"
    Pontanac antwortete nicht.
    Seine Kopfschmerzen beschäftigten ihn und sein Wohlbefinden nur zu einem Drittel. Die anderen beiden Teile hatten mit dem Aufenthalt hier, dem Zwangsaufenthalt, zu tun und mit der bohrenden Ungewißheit, was inzwischen im fernen Sonnensystem passierte. Wie verlief die Abwehrschlacht gegen die Sammler? Herrschte Vascalo der Krumme bereits über eine versklavte Menschheit, die dadurch zu willenlosen Spielzeugen für die Pedotransferer geworden war? Er wußte es nicht, und es waren auch keine Nachrichten hierher gelangt. Er hatte nicht einmal ein Schiff, um Funksprüche auf der Hyperebene abhören zu können. Der Informationsfluß war unterbrochen.
    Langsam drehte Willshire den Kopf.
    Er ahnte, woran der Kommandant dachte. Sie alle dachten daran und fragten sich täglich, immer wieder voller Zweifel, wie wohl die Situation im Solsystem sein würde. Die Äußerungen schwankten zwischen hoffnungsloser Skepsis und überschäumendem Optimismus.
    Willshire sah in anderen Freigehegen und in großen Käfigen andere, exotische Tiere, deren Namen er nicht kannte.
    Er wartete geduldig und schweigend, bis sich Pontonac wieder bewegte.
    Vorbei?" fragte Drosen

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