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0499 - Entscheidung in der Plutobahn

Titel: 0499 - Entscheidung in der Plutobahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gleichen Lage wie Vascalo, und Todesfurcht beherrschte sie. Niemand konnte überleben, aber jeder rechnete sich eine mikroskopisch kleine Chance aus, die er wahrnehmen würde. Es machte den Takerern nichts aus, Morde zu begehen, um den eigenen Tod hinauszuzögern.
    Der mondgroße Sammler schoß nun, seine Anhängsel - mit sich ziehend, in ein riesiges schwarzes Loch hinein.
    Nur noch ein Bildschirmsegment arbeitete.
    Der Sammler befand sich jetzt am Grund eines gewaltigen Loches. Das Loch bestand aus reiner Schwärze. Dunkelheit, Finsternis, Todesdrohung. Diese Begriffe schossen durch Anagashs Kopf.
    Der Rand des Loches war um eine Spur heller als die Wände und der Boden.
    Diese Helligkeit rührte von den Sternen her, die sich zum Teil in den Sammlern spiegelten, in jenen zerrissenen Flächen voller Ecken, Hohlräume Und Winkel.
    Plötzlich weiteten sich die Augen des Takerers.
    Auf dem letzten Schirm sah er, wie ein kleines terranisches Schiff mit wildfeuernden Triebwerken quer über das Loch hinwegschoß, einem riesigen Sammler auswich und dann wieder erschien, wieder eine schraubenartige Kurvenlinie ausflog und schließlich mit erheblicher Geschwindigkeit fast geradeaus davonschoß. Die Partikelströme aus den Düsen des Antriebswulstes beleuchteten die Flanken anderer Sammler.
    Dann schloß sich das Loch.
    Anagash spürte eine Veränderung, und dann sah er den zuckenden Pseudokörper Vascalos neben dem Sessel liegen.
    Kurz darauf stand Vascalo wieder da.
    „Ich kann nicht!" schrie er verzweifelt.
    Er schien, seine Sonderbegabung verloren zu haben.
    Er schaute hinauf zu den Schirmen, und jetzt gerade verdunkelte sich die annähernd runde Aussparung. Ein wahrer Koloß aus zusammengesetzten Sammlern näherte sich, schloß das Sternenlicht aus und senkte sich langsam auf den Grund der Metallschlucht herunter. Auch der letzte Bildschirm fiel aus, nun beleuchteten nur noch die zahlreichen Apparaturen und Skalen den fast sechseckigen, wabenförmigen Raum, in dem sich zwei Takerer aufhielten.
    Da standen sie: Ein Mann, der sein gesamtes Leben der Idee von Macht, Eroberung und Herrschaft untergeordnet hatte und sich jetzt vor der unwiderruflichen Niederlage befand. Er hatte dies klar gesehen und sich gegen diesen Gedanken gewehrt, und dadurch hatte die Klarheit seines Verstandes gelitten. Er war der Pedotransferierung nicht mehr mächtig, und jetzt fühlte er dunkel, wie sich um ihn und seinen Sammler herum die Metallmassen aufeinander und gegeneinander türmten.
    Der andere, der zeit seines Lebens nur untergeordnete Funktionen wahrgenommen hatte und jetzt, den sicheren Tod vor Augen, die innere und äußere Ruhe erlangt hatte, um still sterben zu können. Er gehörte zum persönlichen Gefolge Vascalos, und er war freiwillig mitgegangen. Jetzt sah er sein Ende.
    Plötzlich fiel die Beleuchtung aus.
    „Was ist das?" kreischte Vascalo und drehte wahllos Schalter herum, kippte Tasten und stolperte.
    „Das ist das Ende", sagte Anagash ergeben.
    Er merkte, wie irgendwo vor ihm in der absoluten Finsternis ein Mensch sich wimmernd am Boden wälzte.
    Die Zeit verging.
    Die Klimaanlage fiel aus, die Heizung versagte, und Kälte machte sich bemerkbar.
    Dann wurde es immer heißer.
    Draußen tobten und kreischten die Takerer.
    Vascalo wimmerte noch immer. Er wimmerte noch, als der Boden heiß zu werden begann, und als sämtliche Beläge und Isolationen zu rauchen und zu stinken anfingen. Das Wimmern ging in ein ersticktes Husten über und hörte schließlich auf. Es wurde noch heißer. In den Ecken des Raumes sah Anagash rote Flecken, die sich mehr und mehr ausbreiteten. Die Haut der Hände und des Gesichts warf Blasen, und das Haar verbrannte und stank.
    Die Zeit verging. Minute um Minute verstrich in quälender Langsamkeit.
    Dann starben die Takerer. Das Schreien in den Korridoren des Sammlers wurde leiser, überall erklang qualvolles Husten.
    Schließlich glühten alle Wände weiß. Alles verbrannte.
     
    *
     
    Das dunkelrote Glühen wechselte langsam seine Farbe.
    Dunkelrot, helleres Rot, orange, heller, schließlich kalkig weiß und dann blauweiß. Die Optiken schoben die Filter vor die Linsen, und die Terraner sahen weg, als sie in die stechend hellen Schirme blinzeln mußten. Dann sahen sie, durch fast braune Filter, wie riesige Blitze nach allen Seiten durch den Raum zuckten.
    Der Hyperraum riß auf, und sämtliche Taster registrierten heftigste Erschütterungen der Raumstruktur.
    Auf vielen Planeten bebte der

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