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0499 - Todesblues für Marylin

0499 - Todesblues für Marylin

Titel: 0499 - Todesblues für Marylin Kostenlos Bücher Online Lesen
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wiederkehrende Redensart der Angestellten. »Wenden Sie sich an Mr. Doolan!«
    Leider war der Geschäftsführer nicht da. Und niemand schien seine Privatadresse zu kennen. Das gab mir zu denken. Entweder standen die Leute unter dem Schock der Vormittagsereignisse oder unter Druck. Das letztere schien mir wahrscheinlicher zu sein. Um sicherzugehen, kurbelte ich eine Fahndung an.
    Hywood erwartete mich in einem Restaurant, das ganz in der Nähe des Majestic lag. Hier gab es die besten Steaks in der Gegend.
    »Essen Sie mit!« lud er mich ein. Ich stimmte zu und gab ihm einen kurzen Bericht.
    »Ich war eben in dem Friseursalon.«
    »Schießen Sie los!« sagte Hywood. »Wer kommt nach Ihrer Meinung für den Anschlag in Frage?«
    Ohne zu überlegen, mehr aus einem momentanen Gefühl heraus, antwortete ich: »Die Cosa Nostra.«
    »Was?«
    Ich trank einen Schluck Bier.
    »Nino Fergolini ist der Boß der New Yorker Cosa Nostra. Nein, Jerry, da liegen Sie völlig schief.«
    »Es soll auch schon Palastrevolutionen gegeben haben«, wandte ich ein. »Soweit ich die Lage beurteilen kann, wurde der Anschlag sorgfältig vorbereitet. Das ist nicht die Tat eines einzelnen Mannes. Und von den übrigen Banden traut sich niemand an den Boß der Cosa Nostra heran.«
    »Wissen Sie schon etwas Genaues?« fragte mich Hywood.
    »Nein«, sagte ich. »Die Aussagen der Angestellten sind nichts wert. Und der einzige Mann, der wirklich etwas sagen könnte, ist plötzlich verschwunden. Ich lasse ihn bereits suchen.«
    Captain Hywood wurde munter. »Das wußte ich ja noch gar nicht!«
    »Ich habe es auch eben erst erfahren. Doolan verließ kurz nach elf Uhr das Geschäft und wurde seit diesem Zeitpunkt nicht mehr gesehen.«
    »Stimmt, ein Friseur, ich glaube, er heißt Paolo, erwähnte so etwas.«
    Ich ging zu einem anderen Punkt über. »Was wird aus Fergolini? Werden Sie jemand zu seinem Schutz abstellen?«
    »Verdammt noch mal, ja. Fergolini hat uns davon unterrichtet, daß er in ein Apartmenthaus in der 14th Street zieht. Er will unter Menschen sein, sich aber gleichzeitig absichern. Wahrscheinlich hat er Angst, daß man ihn mitsamt seinem Luxusbungalow einfach in die Luft bläst.«
    »Dann weiß er auch, wer ihn ermorden will. Und deshalb behaupte ich nochmals: Es sind Leute aus seiner eigenen Organisation. Vielleicht hat man höheren Orts seinen Tod beschlossen. Es soll ja bei der Cosa Nostra so eine Art geheimes Femegericht geben.«
    »Werden Sie sich mit dem Fall beschäftigen?« fragte Hywood hoffnungsvoll.
    »Das habe ich schon getan. Fergolini steht seit langem auf unserer Abschußliste.«
    Ich hatte im Büro hinterlassen, wo ich zu erreichen war. Deshalb wunderte ich mich nicht, als ich jetzt ans Telefon gerufen wurde.
    Phil war am Apparat.
    »Wir haben soeben einen Tip bekommen, Jerry. Der Friseursalon gehört der Cosa Nostra. Sie haben nur einen Strohmann vorgeschoben. Es ist ein gewisser Mark Kushman. Ich dachte, weil du doch sowieso in der Gegend bist, du könntest ja mal Vorbeigehen.«
    »Wo?«
    »In der Fifth Avenue 532, gleich neben dem Berkeley Arcade.«
    »Sonst noch was?«
    »Ja, an der Brooklyn Bridge ist eine Leiche gefunden worden.«
    »Wurde die Identität festgestellt?«
    »Ja, er heißt Doolan. Der ärztliche Befund lautet: wahrscheinlich Tod durch Vergiftung. Ob Mord oder Selbstmord, ist noch nicht einwandfrei geklärt.«
    ***
    Das Haus Nummer 532 in der Fifth Avenue beherbergte mehrere Anwaltskanzleien, einige Niederlassungen ausländischer Firmen und das Maklerbüro von Mr. Mark Kushman. Es lag im 5. Stock.
    Ich fuhr hinauf, ging auf einem weinroten Teppich einen langen Korridor entlang und drückte auf einen vergoldeten Klingelknopf, als ich vor Kushmans Büroräumen stand.
    Ein bildhübsches, noch viel zu junges Mädchen öffnete und strahlte mich an. Es fragte nicht, was ich wünschte, sagte nur freundlich »Guten Tag, Sir«, und »Bitte, nehmen Sie Platz!« Dann verschwand sie wieder.
    Ich betrachtete mir die wahrscheinlich echten Bilder an der Wand.
    Daß ich mit einemmal nicht mehr allein war, merkte ich nur an dem plötzlichen Wöhlgeruch, der mich wie eine Wolke einhüllte.
    Ich drehte mich um und erschrak. Soviel echte Schönheit und Anmut, mit Haltung gepaart, hatte ich hier nicht erwartet.
    »Marilyn van Myen«, stellte sie sich vor. Und ihre Stimme paßte zu ihrer äußeren Erscheinung.
    »Jerry Cotton«, sagte ich. Weshalb ich meinen Vornamen nannte, ganz gegen meine sonstige Gewohnheit, konnte ich in

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