Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
05 - komplett

05 - komplett

Titel: 05 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
Vom Netzwerk:
In diesem Moment erreichten sie die Stadtgrenze von London, und Eloise sah, dass Jack lächelte, als das Licht der Straßenlaternen auf sein Gesicht fiel.
    „Wie ist es dann?“, fragte er. „Sagen Sie es mir.“
    Jack wartete ab, wobei er beobachtete, wie Eloise die Hände im Schoß verschränkte und offenbar nach den richtigen Worten suchte. Sie verkörperte eine so fesselnde Mischung aus schüchterner Unschuld und heißer Leidenschaft. Fast war man geneigt, es für unmöglich zu halten, dass sie eine tugendhafte Frau sein könnte. Fast.
    „Ich fürchte, ich habe Ihnen einen falschen Eindruck vermittelt, Major Clifton. Ich bin nicht so flatterhaft, wie mein Ruf denken lässt. Tatsächlich bin ich noch ...“
    Sie brach ab, als die Kutsche hielt. Jack sah aus dem Fenster.
    „Dover Street. Wir sind da, Mylady.“ Er öffnete den Wagenschlag, sprang auf die Straße und hielt Eloise die Hand hin. „Wir werden unsere Unterhaltung im Haus fortsetzen.“
    „Oh nein! Das geht nicht. Es ist schon so spät und ...“
    Er lächelte beruhigend. „Nach allem, was in den letzten Tagen geschehen ist, sollten wir nicht mehr so förmlich zueinander sein, Ma’am. Kommen Sie, im Haus werden wir es bequemer haben. Außerdem sind Sie noch ganz aufgeregt, und ich möchte mich vergewissern, dass Sie sich gefasst haben, bevor ich gehe.“
    Jack half ihr aus der Kutsche, ohne auf ihren halbherzigen Protest zu hören. Er brachte es nicht über sich, sie zu verlassen. Seine Wut darüber, dass der Erpresser ihnen entkommen war, ließ sich nicht im Entferntesten mit der eisigen, quälenden Angst vergleichen, die ihn bei der Vorstellung ergriffen hatte, dass Eloise mit dem Schurken allein gewesen war. Sie mochte ja glauben, eine erfahrene Frau zu sein, die die meisten Gentlemen des ton nach ihrer Pfeife tanzen ließ. Doch eine kurze Zeit hatte sie sich heute in der Gewalt eines skrupellosen Mannes befunden, und Jack stockte der Atem bei dem Gedanken, was ihr hätte geschehen können.
    Eine Hand besitzergreifend auf ihre Taille gelegt, führte er Eloise entschlossen ins Haus und durch die Vorhalle in Richtung des Morgenzimmers, aus dem ein schwacher Lichtschimmer unter der Türritze hervordrang.
    „Major Clifton, ich versichere Ihnen, ich bin jetzt wieder völlig ruhig“, versuchte Eloise ihn zurückzuhalten, während ein Diener ihnen die Tür zum Morgenzimmer öffnete. „Es gibt wirklich keinen Grund für Sie, noch zu bleiben.“
    Sie betraten den Raum, und Jack vergaß prompt, was er hatte sagen wollen. Alex Mortimer saß in einem Sessel neben dem Kamin, ein Glas Brandy auf dem Tisch neben sich und die langen Beine gemütlich von sich gestreckt.
    „Alex!“
    Die unverhohlene Freude, die Eloise beim Anblick des Besuchers zeigte, ließ Jack unwillig die Stirn runzeln. Auch Mortimer schien ausgesprochen zufrieden zu sein.
    Zum Teufel mit dem Mann! Er erhob sich, während Eloise mit ausgestreckten Armen auf ihn zuging.
    „Ich habe dich erst in ein paar Tagen zurückerwartet.“
    „Meine Geschäfte haben mich doch nicht so lange aufgehalten.“ Er nahm ihre Hände und küsste Eloise auf beide Wangen. „Noyes sagte mir, du bist nach Vauxhall Gardens gefahren, also dachte ich, ich warte auf dich.“ Er warf Jack einen flüchtigen Blick zu und hob die Augenbrauen. „Störe ich?“
    „Nein, natürlich nicht!“, meinte Eloise hastig, doch Jack entging die leichte Röte auf ihren Wangen nicht. „Du kennst Major Clifton?“
    „Wir sind uns schon einmal begegnet.“ Alex nickte ihm zu. Sein Blick wurde nachdenklich. „Ist es üblich, Gentlemen nach Hause mitzunehmen, Elle?“
    „Ist es üblich, im Haus einer Dame ein- und auszugehen, als gehörte es einem?“, entgegnete Jack kampflustig.
    Eloise trat schnell dazwischen. „Major Clifton hat mich nach Hause begleitet.“
    Alex nickte nur. „Ich hoffe, es war ein amüsanter Abend.“
    Noch bevor Jack antworten konnte, dass sie Vauxhall nicht besucht hatten, um sich zu amüsieren, begegnete er einem flehentlichen Blick von Eloise und hielt inne.
    Stattdessen lächelte er spöttisch. „Wie wäre es anders möglich, mit Lady Allyngham an meiner Seite? Und nun, da Sie sicher daheim angekommen sind, Ma’am, und meiner ... Dienste doch nicht mehr bedürfen, werde ich mich verabschieden.“
    Es bereitete ihm eine gewisse Genugtuung, Eloise wieder erröten zu sehen.
    Mortimer allerdings runzelte die Stirn und machte drohend einen Schritt auf ihn zu.
    Jack wappnete sich für die

Weitere Kostenlose Bücher