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05 - komplett

05 - komplett

Titel: 05 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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erwiderte sein Lächeln. „Ja, aber sehr wahrscheinlich ist es nicht.“
    Wieder drückte sie seinen Arm. „Ich habe erfahren, was aufrichtige Ergebenheit und Zuneigung bedeuten, Alex. Nur wenn ich einem Mann begegnen würde, dem ich zutiefst zugetan wäre, könnte ich mich zu einer zweiten Ehe durchringen. Doch eine solche Partnerschaft ist sehr selten, glaube ich.“

    „Das ist wahr“, stimmte Alex ihr wehmütig zu. „Jemanden so zu lieben und zu wissen, dass man auf die gleiche Weise geliebt wird, ist das größte Glück auf Erden.“
    Eloise schwieg einen Moment und dachte über seine Worte nach. „Ich könnte mich nicht mit weniger zufriedengeben“, fuhr sie dann leise fort und lächelte ihm zu.
    „Doch das sind ernste Gedanken und passen nicht zu einem Abend, an dem wir uns unterhalten wollen. Ich möchte dir nur sagen, mein Freund, wie froh ich bin, dich als Beschützer zu haben.“
    Er tätschelte ihr den Arm. „Ich werde immer für dich da sein.“ Und nachdem er sich im Raum umgesehen hatte, fügte er hinzu: „Ich kann Berrow nirgendwo erblicken.“
    „Nein, ich auch nicht. Dabei war ich so sicher, wir würden ihm hier begegnen.
    Immerhin ist Lord Parham ein alter Freund von ihm. Ach, zum Kuckuck mit dem Mann! Warum ist er so schwer zu fassen?“
    „Du könntest ihm schreiben.“
    „Mein Anwalt hat ihm in den vergangenen sechs Monaten ständig geschrieben, ohne Erfolg“, antwortete sie bedrückt. „Also muss ich unbedingt selbst mit ihm sprechen.“
    „Bis dahin kannst du versuchen, dich gut zu unterhalten“, schlug Alex vor. „Möchte Mylady heute Abend tanzen?“
    „Das weißt du doch, Alex. Ich sehne mich schon seit Monaten danach, wieder zu tanzen.“
    Er verbeugte sich schwungvoll vor ihr. „Darf ich bitten, Mylady?“
    Alex Mortimer war ein hervorragender Tänzer. Eloise genoss jeden Moment mit ihm.
    Zwar würde sie selbstverständlich keinen Walzer mit ihm tanzen, um sich nicht die Missbilligung der ganzen Gesellschaft zuzuziehen. Gleichzeitig fragte sie sich verärgert, warum es ihr etwas ausmachte. Mit einem Mann Walzer zu tanzen, stand schließlich in keinem Verhältnis zu dem, was man ihr sonst gemeinhin nachsagte.
    Schon wenige Wochen nach ihrem Erscheinen in London nannte man sie die
    „Flatterhafte Witwe“ – ein Spitzname, den sie hasste.
    Als Lord Anthony Allyngham seine schöne junge Braut der Londoner Gesellschaft vorgestellt hatte, waren sich alle einig gewesen – er war ein Mann, der sich glücklich schätzen konnte, da er einen wahren Schatz gefunden hatte. Und er wusste ihn auch wohl zu behüten. Dass man sie jetzt für fähig hielt, das Andenken ihres Gatten zu beschmutzen, schmerzte Eloise ebenso wie die allgemeine Annahme, sie hätte ihn bereits in den Jahren betrogen, als er noch auf der Iberischen Halbinsel gekämpft hatte. Doch da die Wahrheit sogar noch unerhörter war, sahen Alex und sie sich gezwungen, den Schein aufrechtzuerhalten.
    Die Ankunft der wunderschönen Lady Allyngham war mit großer Ungeduld erwartet worden. Schon bald war Eloise von einer Schar bewundernder Gentlemen umgeben.
    Sie verteilte ihre Gunst gleichmäßig, schenkte dem einen über den Rand ihres Fächers einen Blick, während ein zweiter ihr geschmacklose Komplimente ins Ohr flüsterte und ein dritter, das Monokel am Auge, angab, das Anstecksträußchen an ihrem Ausschnitt zu bewundern.
    Eloise lächelte und wusste geschickt, allzu vertrauliche Annäherungen zu verhindern.
    Obwohl sie bereits fünfundzwanzig Jahre zählte, schienen die Herren begeistert von ihr zu sein. Sie hatte nichts gegen einen harmlosen Flirt einzuwenden. Alex würde schon dafür sorgen, dass niemand ihr zu nahe trat.
    Insgeheim gestand Eloise sich ein, dass die Aufmerksamkeit, die ihr zuteil wurde, berauschend war. Sie lachte und tanzte den ganzen Abend lang. Als Alex vorschlug, das Souper einzunehmen, lief sie aufgeregt vor ihm aus dem Ballsaal und fächelte sich unermüdlich Luft zu, um ihr erhitztes Gesicht zu kühlen.
    „Du liebe Güte, ich hatte ganz vergessen, wie sehr ich solche Abende genieße. Aber ich bin ganz aus der Übung! Vielleicht hätte ich jenes dritte Glas Champagner lieber nicht ... oh!“ Sie brach ab, als sie an der Tür mit jemandem zusammenstieß.
    Ihr verblüffter Blick fiel auf einen Herrn, von dem sie zunächst jedoch nur den stattlichen Oberkörper, gehüllt in einen eleganten Frackrock, wahrnahm. Es handelte sich um einen sehr hochgewachsenen Gentleman, da sie, obwohl sie

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