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05

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Titel: 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nur über meine Leiche
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besänftigte Antonia ein wenig.
    „Außerdem, sollte er zufällig draußen unterwegs sein, wenn die Sonne aufgeht, macht es einfach Puff! Wenn er im Keller ist, muss ich mir keine Sorgen machen, dass er die Zeit vergisst. Ich meine, kann er überhaupt die Uhr lesen?"
    „Gib ihm doch einfach eine Uhr, dann siehst du's."
    „Möglich. Früher hat er alles angeknabbert, was wir ihm gegeben haben ..
    Bücher, Zeitschriften, Kleidung. Inzwischen ist er viel weiter als die anderen Biester."
    „Was ist ein Biest?"
    Sie schlenderten über die Hennepin Avenue in Minneapolis, die so weit wie möglich von der Polizeiwache entfernt, aber immer noch in der Nähe der Villa war. Beute. Die Königin der Vampire hatte interessanterweise ein Problem mit Blut: Sie trank es nur von jemandem, der sie vorher angegriffen hatte.
    „Tja, der Typ, der an der Macht war, bevor Sinclair und ich kamen, war ein echter Irrer." Betsy stöckelte anmutig in lächerlichen Schuhen, die wohl eher für einen Abend auf einem Barhocker gedacht waren: butterblumengelbe Pumps mit schwarzen Streifen an der Seite. „Er hieß Nostro, und wie jeder Irre fand er es toll, Experimente an seinen Untertanen durchzuführen.
    Anscheinend macht man ein Biest - schlimm genug, dass ich das überhaupt weiß -, indem man einen neugeborenen Vampir ein paar Jahre lang daran hindert, sich zu nähren. Und dann . . dann werden sie verrückt, glaube ich. Sie werden zu wilden Tieren. Sie verlernen, wie man aufrecht geht, wie man spricht ..."
    Antonia zog die Nase kraus. Die drei Punks, die ihnen folgten, hatten zu viel Knoblauch auf ihrer Pizza gehabt. Und ihre Revol 141
    ver waren schon seit Ewigkeiten nicht mehr gereinigt worden; sie stanken nach altem Öl und Pulver. „Aber Garrett kann reden und aufrecht gehen. Na ja, zumindest redet er ein bisschen."
    „Ja, jetzt. Aus irgendeinem Grund wollte er nicht bei den anderen Biestern bleiben. Wir hielten sie alle zusammen auf Nostros altem Grundstück."
    „Und der war damit einverstanden, als ihr die Macht übernommen habt?", fragte sie überrascht. Vampire waren echt merkwürdig!
    „Er war mit gar nichts einverstanden. Er ist tot."
    „Oh." Beruhigt ging Antonia schneller und tat so, als sei sie nervös. Die Typen hinter ihnen beschleunigten ebenfalls ihre Schritte und flüsterten miteinander.
    „Also, Garrett wollte nicht bei den anderen Biestern bleiben?"
    „Richtig, er ist immer wieder abgehauen. Und eines Abends ist er mir nach Hause gefolgt. Und ich habe ihm mein Blut zu trinken geben - ekelig!"

    „Ekelig", wiederholte Antonia nachdenklich.
    „Und dann besserte sich sein Zustand. Und dann hat meine Schwester Laura ihm ihr Blut zu trinken gegeben und es ging ihm erst recht besser. Er fing an zu sprechen."
    „Oh, deine Schwester ist ein Vampir?"
    „Nein", sagte Betsy kurz angebunden und Antonia verstand, dass sie nicht mehr erfahren würde. „Auf jeden Fall war er immer anders als die anderen.
    Und jetzt ist er wirklich ein Fall für sich. Und dann kamst du."
    „Und dann kam ich." Antonia wirbelte herum, schnappte sich einen der Schlägertypen und schubste ihn. Er taumelte zurück, bis ein Laternenpfahl ihn abrupt zum Halten brachte.
    „Antonia!", kreischte Betsy. „Du solltest doch abwarten, bis er uns angreift!"
    „Das wollte er gerade tun" verteidigte sie sich. Dem Zweiten 142
    schlug sie die Waffe aus der Hand und lächelte beinahe, als sie die Mittelhandknochen brechen hörte.
    Der Dritte nahm die Beine in die Hand.
    „Na los, bedien dich." Antonia zeigte auf die beiden stöhnenden Angreifer.
    „Such dir einen aus."
    „Ich glaube nicht, dass du mir auf diese Weise helfen kannst", fuhr Betsy sie an und stöckelte zu dem an der Straßenlaterne hinüber.
    „Du hast recht, das war ein Gratisgeschenk. Bon appétit."
    „Geh da rüber", brummte Betsy.
    „Du meinst, in die Ecke, die nach Pisse stinkt?"
    „Ich kann das nicht tun, wenn du zusiehst", jammerte die Königin der Vampire.
    „Verarschst du mich? Du verarschst mich doch, oder?" Antonia zögerte. „Du meinst das ernst?"
    Betsy zeigte mit dem Finger in die Ecke. „Je schneller du da drüben bist, desto eher können wie hier abhauen."
    „Ich glaube, ich sollte dich daraufhinweisen, dass mich bisher niemand in die Ecke gestellt hat."
    Betsy kicherte. „Böses Kind, ab in die Ecke."
    „Was?"
    „Schon gut. Affensitten."
    Der Typ an der Laterne stöhnte und drehte sich wie eine gestrandete Forelle.
    Der mit der gebrochenen Hand war ohnmächtig

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