Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0501 - Der Biß der Kobra

0501 - Der Biß der Kobra

Titel: 0501 - Der Biß der Kobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
der neue, sondern der alte Auftraggeber erschienen, und der hatte allen Grund, auf den Mann mit der Stirnglatze sauer zu sein.
    Gerade wollte der Wirt McMour noch eine Maulschelle verpassen, als die Glastür aufflog und die drei grauen Anzugtypen schneller einmarschierten als chinesische Grippeviren. Jeder der drei hielt eine Zimmerflak in der Hand. Einer feuerte seinen Witwenmacher ab und pflanzte die Kugel in einen Deckenbalken.
    »Loslassen, Freundchen. Und du kommst hierher, Halbglatze!«
    Das war der zweite Mann gewesen. Der dritte hielt eine Polizeimarke hoch.
    Die fünf Prügelknaben, die bis eben die Hintertür blockiert hatten, waren sich plötzlich unfaßbar einig und verschwanden durch dieselbe wie geölte Blitze. Vermutlich, um ihre handfesten Argumente anderswo weiter auszutauschen. Der Wirt schäumte vor Wut, weil die Jungs nicht nur die Einrichtung ein bißchen geschrottet, sondern vorher auch noch kräftig gezecht hatten. Und die drei Edelzwirn-Bullen hinderten den Wirt jetzt allein durch ihre Anwesenheit daran, McMour eine umwerfende Kopfnuß zu geben und hinter den fünf Faustakrobaten herzuwieseln, um Inkasso zu betreiben.
    Der Wirt ließ McMour los und gab ihm dabei zähneknirschend einen Stoß in die richtige Richtung. Der Killer hatte Mühe, nicht zu stolpern. Er war immer noch benommen. Er hatte nicht gedacht, daß jemand mit einem unförmigen Gegenstand wie einer halbleeren Whiskyflasche so treffsicher werfen konnte.
    Der Sprecher der drei Anzugmänner packte zu und wirbelte McMour um sich herum nach draußen. Der wartete vergeblich auf die klickenden Handschellen und bekam auch nicht mehr mit, daß plötzlich einer der anderen Gäste sich ruckartig zu doppeltem Bud-Spencer-Format entfaltete und grollte: »Ist deine Hundemarke auch echt, Süßer?«
    Im nächsten Moment starrte er in die Pistolenmündung. »So echt wie die Kugel, die dich stoppt, wenn du frech werden willst, Mac!« stoppte der Mann mit der Polizeimarke den Forscherdrang des anderen. »Wir wollen nur die Halbglatze! Die Steckbriefsammlung von euch anderen interessiert uns nicht!«
    Im nächsten Moment waren sie draußen. McMour wurde in den weißen Mercedes gestoßen. So schnell, wie sie aufgetaucht waren, verschwanden die drei Grauen wieder im 500 SE, der blitzschnell gestartet wurde, zurücksetzte und an dem weißen Boulevardpanzer vorbei verschwand.
    McMour starrte in Mr. Gerrets steinernes Gesicht. Der Weißhaarige, der zwischen 70 und 80 Jahre alt sein mochte, richtete eine Astra auf McMour. Diese Waffe galt eigentlich eher als handtaschengeeignete Damenpistole und machte auch keine ernsthaft großen Löcher, außerdem galt sie unter Brüdern als nicht besonders treffsicher. Aber auf diese kurze Distanz spielte das alles keine Rolle.
    »Keine Sorge, mein Bester. Ich schieße dir kein Loch in den Kopf. Ich schieße dahin, wo’s dir und auch deinen Freundinnen später ein ganzes Leben lang leid tun wird.«
    »Was soll das, Mister Gerret?« stieß McMour hervor. Auf seiner hohen Stirn bildeten sich Schweißtropfen. Ihm wurde nicht bewußt, daß er Gerret mit einem kräftigen Fausthieb hätte ausschalten können. Selbst wenn Gerret schoß - McMour konnte immer noch eine schnelle Ausweichbewegung machen, und die kleinkalibrige Kugel würde höchstens seinen Oberschenkel treffen! Auch der Chauffeur hinter der dicken Trennscheibe stellte keine unmittelbare Gefahr dar. Aber Gerret strahlte pure Autorität aus. McMour dachte nicht einmal an eine rettende Befreiungsaktion.
    »Ich finde Ihr Verhalten befremdlich, McMour. Sie wollen schon wieder einen neuen Auftraggeber kontrahieren, dabei haben Sie noch nicht einmal meinen Auftrag erledigt.«
    »Ich - ich konnte es nicht. Ich wurde überrumpelt und verhaftet.«
    »Und wieder freigelassen. Aber nicht, um einen anderen Job anzunehmen, ehe der erste zufriedenstellend erledigt ist. Daß wir Ihre Telefonate mithören und Sie seit Ihrer Freilassung überwachen, damit haben Sie wohl nicht gerechnet, McMour?«
    Der Killer schluckte. »Hören Sie, ich komme an diesen Lord nicht heran. Daß ich den Franzosen in Ruhe lassen soll, weil Sie ihn für sich reservieren wollen, ist das größte Handicap. Der Franzose war es, der mich fertigmachte. Gegen ihn durfte ich doch nichts unternehmen.«
    »Sie haben versagt, McMour«, sagte Gerret kalt. »Sie haben es viel zu ungeschickt angefangen. Beim nächsten Mal denken Sie besser nach, ehe Sie handeln.«
    »Sie - Sie können das Geld zurückhaben«,

Weitere Kostenlose Bücher