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0501 - Der Biß der Kobra

0501 - Der Biß der Kobra

Titel: 0501 - Der Biß der Kobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Ewigen nach und nach mit Ssacah vertraut zu machen? Nie würde der Kobra-Dämon mächtiger und stärker werden können als mit der Unterstützung durch die DYNASTIE DER EWIGEN. Von Welt zu Welt konnten sie gehen und von Stern zu Stern fliegen, um Ssacah Ableger in der ganzen Galaxie und darüber hinaus zu verbreiten…
    Aber das konnte nicht von heute auf morgen geschehen. Eine Rückkehr zu den Ewigen mußte sorgfältig geplant werden, denn wer auch immer der jetzige ERHABENE war - er würde sich nicht kampflos vertreiben lassen. Eine untergeordnete Position kam aber für ein Wesen wie Sara Moon niemals in Betracht. Vielleicht sollte sie Zamorra fragen, wer jetzt Herrscher dieser Sternenrasse war. Zumindest hatte Merlin einmal angedeutet, daß Zamorra ihm begegnet sei und ihn erkannt habe, obwohl er sich der gleichen Maskerade bediente, wie es Sara getan hatte, um nicht erkannt zu werden.
    Zamorra…
    Nein, ihn konnte sie nicht mehr fragen. Er war zu gefährlich durch sein Amulett. Diese Silberscheibe würde sofort durchschauen, daß Sara Moon jetzt Ssacah zu neuem Ruhm verhelfen wollte. Aber es gab noch andere in Zamorras Umfeld. Plötzlich dachte sie an Lord Saris. Fand nicht dessen Erbfolge in diesen Tagen statt? Was konnte besser sein, als den jungen Erbfolger zu einem Ssacah-Diener zu machen?
    Aber das war so gut wie illusorisch. Sie wußte, daß Lord Saris Zamorra gebeten hatte, während der Erbfolge über ihn zu wachen. Zamorra würde also höchstwahrscheinlich anwesend sein. Außerdem war Llewellyn-Castle abgeschirmt. Als magisch totes Objekt, vorübergehend »abgeschaltet«, mochte es vielleicht möglich sein, eine der Messing-Kobras durch die Abschirmung zu bringen. Aber danach bestand für Sara keine Möglichkeit mehr, diese Kobra zu steuern, denn sie selbst konnte jetzt die Abschirmung nicht mehr durchdringen. Sie war zu Ssacahs Dienerin geworden, und demzufolge wurde die Schutzglocke über Llewellyn-Castle für sie undurchdringlich.
    Wenn sie den jungen Lord übernehmen wollte, dann mußte sie es auf andere Weise tun.
    ***
    Als Stan McMour den weißen Mercedes 600 SEL sah, war es bereits zu spät. Er konnte nicht mehr schnell genug verschwinden. Ausgerechnet vor der Hintertür prügelten sich fünf Männer wegen irgendeiner Nichtigkeit, und es war nicht ratsam, zwischen ihren fliegenden Fäusten hindurchschlüpfen zu wollen. Nach vorn gab es aber nur eine einzige Glastür, und vor der stand der riesige Wagen, der in diese verrufene Gegend paßte wie ein Eisbär in die Sahara. Selbst die Zuhälter-Szene bewegte hier allenfalls Jaguar und Rover oder schon etwas betagtere amerikanische Straßenkreuzer. Die Scheiben des automobilen Kolosses waren fast schwarz getönt, aber trotzdem wußte McMour, wer in diesem Wagen auf ihn wartete.
    Gehetzt sah der Mann mit der ausgeprägten Stirnglatze sich um. Aber die wüste Prügelei wollte kein Ende nehmen. Und wenn McMour durch die Vordertür ging, lief er direkt vor den Mercedes.
    Ein zweiter Wagen stoppte unmittelbar dahinter. Auch Mercedes, aber das wesentlich schlankere und ansehnlichere Vorgängermodell. Drei Türen flogen auf; drei Männer in grauen Westenanzügen stiegen aus dem mausgrauen 500 SE und marschierten direkt auf die Kneipentür zu.
    McMour stieß sich von der Theke ab und wollte zur Treppe, die nach oben führte. Er hatte nicht gedacht, daß der Wirt, der gerade am anderen Ende der Theke bediente, dermaßen schnell war. Noch schneller war die Whiskyflasche, aus der er gerade einem Gast eingeschenkt hatte; sie flog heran, traf McMours Kopf und brachte den Killer zu Fall. Benommen stürzte er und entging nur knapp den Scherben der direkt neben ihm am Boden zerschellenden Flasche.
    Im nächsten Moment hatte der Wirt ihn eingeholt und riß ihn vom Boden hoch.
    »Kerlen wir dir muß man’s wohl einprügeln, weil ihr weder lesen noch zuhören könnt! Wenn du nach oben willst, legst du erst fünfzig Pfund auf den Tisch, du Armleuchter! Wie oft muß ich das noch sagen, damit’s endlich in deine Erbse geht, die du irrtümlich Gehirn nennst?«
    Oben waren die Zimmer mit den teuren Mädchen, die durchaus hübsch wirkten, wenn man vorher unten genug gezecht hatte. Mindesteintritt für die geschlossene Veranstaltung waren die erwähnten 50 Pfund Sterling; schottischer Geiz wurde hier recht ungern gesehen.
    McMour schalt sich einen Narren, daß er diesen Pub überhaupt betreten hatte. Ein neuer Auftraggeber hatte ihn hier treffen wollen. Bloß war jetzt nicht

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