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0501 - Der Biß der Kobra

0501 - Der Biß der Kobra

Titel: 0501 - Der Biß der Kobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Düfte auf, die er mit seinem menschlichen Riechorgan niemals hätte wahrnehmen können. Er konnte sich jetzt ausruhen und abwarten. Sicher konnte es nicht schaden, hin und wieder nachzuschauen, wie die Lage sich entwickelte. Aber mit Sara Moon und ihren Kräften auf seiner Seite vermochte er sogar, den Befehlen der Fürstin der Finsternis zu widersprechen.
    Über Indien war es Nacht. Panshurab erwartete das Aufgehen der Sonne und die Wärme, in der er sich schlangenwohl fühlen und seine Kräfte erneuern würde.
    ***
    Und in der Burg des Königs wird die Schlange herrschen. Ein Mann in einer weißen Kutte, mit einem blutroten Umhang und einem Gürtel, in dem eine goldene Druidensichel steckte… und dieser Mann verwandelte sich jäh in eine gigantische Kobra…
    Das Bild, das ihm die Quelle des Lebens damals gezeigt hatte, traf Professor Zamorra wie ein Schlag mit einem riesigen Hammer. Entgeistert starrte er Merlin an.
    »Was hast du, mein Freund?« wollte Merlin wissen. Er merkte, daß etwas nicht stimmte.
    Und in der Burg des Königs wird die Schlange herrschen. Der König war Merlin. Die Zuweisung durch das Bild war eindeutig; außerdem wurde er hin und wieder »König der Druiden« genannt. Und die Schlange, die Kobra -das war Ssacah!
    »Aber das ist unmöglich!« stieß Zamorra hervor. »Der Ssacah-Kult hat doch keine Möglichkeit, hier einzudringen. Weder Schlangenmenschen noch die Messing-Ableger schaffen es, durch die Abschirmung in Caermardhins Dimension zu gelangen!«
    »Wovon sprichst du, mein Freund?« wollte Merlin noch einmal wissen. Hastig erzählte ihm Zamorra von der Vision. Er betonte, daß sie durchaus ernstzunehmen seien, denn einige andere Bilder hätten sich inzwischen schon bewahrheitet. Merlin hob die Brauen.
    »Du hast recht«, sagte er. »Es ist zwar ungewöhnlich, daß die Quelle dir diese Zukunftsbilder zeigte, denn sie hatte noch nie die Aufgabe eines Orakels, aber die Quelle weiß vieles. Ich verwandele mich also in eine Kobra…? Zamorra, hat dir die Quelle auch mitgeteilt, in welcher Zeit dies geschehen soll?«
    »Jetzt, Merlin!« entfuhr es dem Dämonenjäger. »Jetzt, in diesen Tagen. Wenn die Stunde des Unsterblichen schlägt , so hat es die Quelle eindeutig formuliert. Der Unsterbliche ist der Llewellyn, Merlin! Seine Stunde kam schon vor ein paar Tagen. Er starb und wurde wiedergeboren, und jetzt lauert auf dich die Gefahr durch Ssacah und seinen Kult.«
    »Ssacah ist tot. Du selbst hast ihn vor Jahren erschlagen. Er wird auch so schnell nicht Wiedererstehen, denn die Kraft, die in seinen Ablegern wohnt, ist längst noch nicht wieder groß genug, den Geist des Dämons neu zu formen.«
    »Aber wenn Ssacah dich unter seine Kontrolle nimmt? Es war doch eine Messing-Kobra, unterarmlang, die du gesehen hast, oder?«
    »Ja. Aber dann sah ich sie nicht mehr. Sie verschwand spurlos. Ich stellte auch keine Art von dunkler Magie fest. Nicht hellere und nicht dunklere…«
    Zamorra sah Teri an. »Hältst du es für möglich, daß ein Ssacah-Ableger hier hereinkommt?«
    Die Druidin, die damals ebenfalls mit Ssacah zu tun gehabt hatte und die Möglichkeiten der Kobra-Magie kannte, schüttelte den Kopf. »Ich kann mir nur vorstellen, daß es Merlin außerhalb der Burg erwischt. Wenn wir dafür sorgen, daß Merlin Caermardhin nicht verläßt, gerät er auch nicht in Gefahr! Damit wird die Vision ad absurdum geführt und die Bedrohung ausgeschaltet.«
    »Aber - die anderen Bilder stimmten auch!« entfuhr es Zamorra.
    Merlin hob die Hand. »Vielleicht hört einer von euch beiden zwischendurch auch einmal mir zu«, sagte er. »Ihr ereifert euch unnötig. Wenn die Stunde des Unsterblichen schlägt, hieß es doch? Nun, die ist vorüber. Der Zeitpunkt ist verstrichen. Unwiderruflich vorbei. Er kehrt erst in 266 Jahren zurück, und ob es dann noch einen Ssacah-Kult gibt, mag durchaus angezweifelt werden. Für mich jedenfalls ist diese Gefahr verstrichen. Das heißt, daß die Dinge, die du gesehen hast, abzuwenden sind, Zamorra.«
    »Aber du hast die Messing-Kobra gesehen!«
    »Immer noch halte ich dies für eine Sinnestäuschung«, sagte Merlin. »Vielleicht war es der Schatten jenes Ereignisses, das nicht stattfinden konnte, weil ich mich zum Zeitpunkt der Erbfolge nicht außerhalb der Burg aufgehalten habe und somit auch nicht für den Ssacah-Kult angreifbar war. Ohnehin dürfte es der Schlange schwerfallen, einen Merlin in ihre Gewalt zu bringen.«
    »Bei deinem gegenwärtigen Zustand?« warf Teri

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