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0501 - In der Betonwüste

Titel: 0501 - In der Betonwüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Menschen übergeben, obwohl sie sich bewußt waren, daß sie damit das Elend der beiden nur für zwei oder drei Tage gemildert hatten.
    Das, was sie in ihrer Umgebung sahen, hatte die drei Männer schweigsam gemacht. Außerdem mußten sie gegen Sturm und Regen ankämpfen, was sie viel Kraft kostete.
    Opprus blickte mit zusammengekniffenen Augen über die Straße, auf der sie sich bewegten. Alle Transportbänder standen still. Zahlreiche Fahrzeuge standen verlassen am Straßenrand oder mitten auf der Straße. Schräg gegenüber hatte ein abstürzender Gleiter eine Hauswand gerammt und war dann am Boden aufgeschlagen. Das Wrack lag vor dem Eingang einer Kinderlernstätte, seine Insassen waren verschwunden. Opprus glaubte nicht, daß sie den Absturz überlebt hatten, aber in Terrania-City kamen die Bestattungsroboter mit ihrer Arbeit noch nach.
    Opprus blickte auf die Uhr.
    In zwei Stunden war Sonnenuntergang, aber von der Sonne war an diesem Tag sowieso nicht viel zu sehen gewesen. Es war schon fast dunkel.
    Der Oberst hatte den Eindruck, daß der Sturm an Heftigkeit nachgelassen hatte, aber das konnte auch allmähliche Gewöhnung an die Wetterverhältnisse sein.
    Das Summen des Funksprechgeräts erschreckte ihn, denn er hatte jetzt nicht mit einer Kontaktaufnahme gerechnet.
    „Hier ist Deighton!" meldete sich der Erste Gefühlsmechaniker aus der Zentrale. „Wie kommen Sie voran?"
    „Besser, als wir dachten", erwiderte Opprus. „Wir werden unser Ziel in einer Stunde erreicht haben, wenn nichts dazwischenkommt."
    Deighton machte eine kurze Pause. Seine Anspannung war für Opprus unverkennbar.
    „Wir haben bestürzende Nachrichten aus allen Teilen der Erde erhalten", sagte Deighton schließlich. „Die japanischen Küstenstädte sind vom Untergang bedroht. Das gleiche gilt für Teile der nordamerikanischen Westküste. In Europa hat es zu schneien begonnen - und das im Juli!"
    „Das hört sich nicht gut an", meinte Opprus.
    „Es wird noch schlimmer kommen", befürchtete Deighton. „Es wird Zeit, daß wir die Wettermanipulatoren im Orbit wieder korrigieren. So, wie sie jetzt arbeiten, bedeuten sie eine Gefahr für die gesamte Menschheit."
    „Warum werden sie nicht abgeschossen?" erkundigte sich Opprus, „Dann können sie keinen Schaden mehr anrichten."
    „Das ist richtig", stimmte Deighton zu. „Aber Sie wissen ja selbst, daß wir das Wetter seit Jahrhunderten völlig kontrollieren.
    Auch wenn wir die Manipulatoren vernichten, wird es weiterhin zu Unwetterkatastrophen kommen, denn es würde Jahre dauern, bis sich das Wetter auf der Erde wieder eingespielt hätte. Nein, die Vernichtung der Satelliten würde uns nicht weiterbringen."
    „Wir werden uns beeilen und sehen, was wir tun können", versprach Opprus.
    Als sie weitergingen, sagte Gryndheim: „Es ist so, wie ich behauptet. habe: Unsere Abhängigkeit von der Technik kann jetzt den Untergang bedeuten."
    „Sei doch endlich ruhig!" rief Pohklym mit allen Anzeichen stärkster Nervosität. Er hatte lange Zeit geschwiegen, deshalb überraschte dieser Gefühlsausbruch die beiden anderen Männer um so mehr.
    „Was nutzt jetzt das Jammern", fuhr Pohklym fort. „Die Katastrophe ist geschehen, und wir müssen zusehen, daß wir retten, was zu retten ist."
    Opprus hob eine Hand, denn schräg vor ihnen verließen fünf Männer ein Gebäude. Sie waren mit prall gefüllten Beuteln beladen.
    „Plünderer!" sagte Gryndheim. „Wir könnten ihnen klarmachen, daß uns Schmarotzer ihrer Art nicht willkommen sind."
    Opprus legte eine Hand auf den Arm des dicken Mannes.
    „Ruhig bleiben, Gryndheim! Wir haben keine Zeit, uns mit diesen Männern zu beschäftigen. Außerdem - was würde es nützen, wenn wir diese fünf Plünderer zwängen, die gestohlenen Sachen zurückzubringen? An einigen tausend Stellen in Terrania-City passiert in diesem Augenblick etwas Ähnliches."
    Gryndheim grollte: „Also resignieren wir!"
    Opprus antwortete nicht. Er beobachtete die Plünderer. Einer der Männer wollte seine Beute wegwerfen, doch der Anführer der kleinen Gruppe redete leidenschaftlich auf ihn ein. Opprus vermutete, daß der Anführer ein relativ intelligent gebliebener Mann war, der eine kleine Bande zusammengestellt hatte.
    Plötzlich blitzte es aus einem der Fenster auf der anderen Straßenseite auf. Einer der Plünderer brach zusammen. Die anderen packten ihre Sachen und rannten davon. Erneut wurde geschossen, doch diesmal traf der unsichtbare Schütze nur das ruhende

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