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0502 - Der Ritter mit dem Flammenschwert

Titel: 0502 - Der Ritter mit dem Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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abgebrochen, als die Dämonen der Tiefe sie packten und ihre Knochen brachen.
    Bossa Cova stieg auf die Wendeltreppe und machte sich an den Abstieg. Er brauchte eine halbe Stunde, bis er das Ende des Treppenschachtes erreicht hatte. Dort gab es ebenfalls ein Schott, aber es öffnete sich nicht von selbst, sondern bedurfte eines besonderen Zaubers.
    Bossa zog den fingerlangen Zauberstab - er wußte längst nicht mehr, daß es sich um einen Impulsschlüssel handelte - aus der Brusttasche seines Overalls.
    „Zauberkräftiger Stab", flüsterte er, während er ihn in der ausgestreckten Rechten hielt, „laß mich auch diesmal nicht im Stich. Diene mir mit deiner Kraft."
    Er drückte ihn mit dem rotmarkierten Ende gegen eine bestimmte Stelle des Schotts, die er - und darauf war er sehr stolz - schon an dem Tag gefunden hatte, an dem noch viele andere Männer mit ihm in dem Zauberschloß gewesen waren. Sie hatten das Schloß verlassen, nur Doreen und Aine waren geblieben - und er selbst.
    Obwohl es hier an so vielen Stellen spukte, fesselten ihn starke emotionelle Kräfte an diesen Ort.
    Zischend fuhr das Schott nach oben.
    Bossa sprang mit einem großen Satz ins Freie. Er wußte, daß die seltsame Tür nach einiger Zeit wieder herabfiel, und er wollte nicht von ihr erschlagen werden. Bossa sprang mitten in die Nacht mit ihren zahllosen glitzernden Lichtern an der hochgewölbten gläsernen Glocke, die das Land vom Himmel trennte.
    Zuerst blickte er sich wachsam um, dann schob er den Zauberstab in die Tasche zurück. Niemand hielt sich in seiner unmittelbaren Nähe auf, weder die Leute der Notes-Horde, noch Leute von Traci, diesem wüsten Steinhaufen im Norden. Vor allem aber konnte er keine Ypteronen entdecken. Diese unheimlichen Leute besaßen furchtbare Kräfte, und sie durften niemals erfahren, daß das Zauberschloß bewohnt war.
    In der Ferne bellte ein Hund, andere fielen ein. Der beißende Rauch eines Feuers stieg in Bossas Nase. Er drehte sich, bis er die Richtung bestimmt hatte, aus der der Rauch kam. Bossa Cova sah in der Umgebung des Gefüllten Hauses das Flakkern von Flammenzungen.
    Er beschloß nachzusehen, was dort los war. Vielleicht war eine Bande von Götzen des Furchtbaren Rob beim Plündern ertappt und verjagt worden und hatte aus Rache Feuer gelegt.
    Bossa Cova lief los. Er bewegte sich in einem lockeren schlenkernden Trab, der Kräfte sparte. Als er näherkam, sah er, daß das Feuer die kümmerliche Hütte verzehrte, die dem alten Kos als Behausung gedient hatte. Er stieß ein dumpfes Knurren aus und eilte auf die drei Männer zu, die um das Feuer tanzten.
    Als sie ihn bemerkten, stürzten sie sich mit lautem Geheul auf ihn.
    Er wehrte die niedersausenden Eisenstäbe mit dem Schild ab und tötete einen der Männer, dann flohen die beiden übrigen.
    Prasselnd sanken die Überreste der Hütte in sich zusammen. Die Flammen schlugen noch einmal hoch, dann wurden sie kleiner und kleiner. Bossa entdeckte den alten Kos wenige Schritte neben den brennenden Überresten, er war tot.
    Bossa nagte an seiner Unterlippe. Da vernahm er einen winselnden Laut hinter sich. Als er sich umdrehte, entdeckte er Knurr, den abgemagerten Hund, mit dem Kos zusammengelebt hatte. Knurr schlich furchtsam näher, blieb wieder stehen, kniff die Rute ein und winselte.
    Bossa warf die Axt in die Luft und fing sie wieder auf. Knurr wich zurück und ließ ihn nicht aus den Augen.
    „Dein Herr ist tot", sagte Bossa. „Such dir einen anderen, bevor jemand dir den Schädel einschlägt."
    Er wandte sich zum Gehen. Plötzlich erstarrte er. Von der Himmelskuppel fiel bleiches Licht herab, kurz darauf hörte er ein anschwellendes Summen, das sich in ein von Heulen und Pfeifen begleitetes Dröhnen verwandelte. Bossa schob die Axt in den Gürtel zurück, schützte seine Augen mit der Hand und blickte nach oben. Ein feuerspeiendes Untier raste heran, ein Höllendrache.
    Bossa Cova zweifelte nicht daran, daß das Untier ihn als Opfer ausersehen hatte. Er begann zu rennen. Sein Ziel war das Gefüllte Haus. Vielleicht konnte er sich dort in Sicherheit bringen. Die Götzen des Furchtbaren Rob erschienen ihm in diesem Moment weniger schrecklich als der Höllendrache. Knurr lief neben ihm her.
    Bossa schaffte es nicht ganz.
    Der Höllendrache kam unheimlich schnell heran. Doch er mußte ihn aus den Augen verloren haben, denn er stieß auf den Boden des Platzes, noch weit von Bossa entfernt. Die Erschütterungswelle des Aufpralls riß den Mann von den

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