Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0504 - Das Raumschiff des Götzen

Titel: 0504 - Das Raumschiff des Götzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
dann dachte er an Davyd Leppa und ging zur Rückwand einer Instrumententafel.
    Er zog einen leichten Raumanzug aus dem Schrank, breitete ihn auf dem Boden aus und begann, die einzelnen Sektoren und Aggregate zu testen. Der Anzug taugte auch nicht mehr viel, aber er funktionierte immerhin noch. Mühsam suchte und fand Pontonac Batterien, Werkzeug und Sauerstoffflaschen.
    Leppa schien lange zu brauchen.
    „Sehen wir einmal nach - oder besser: Hören wir, ob sie schon wieder anfangen, das Boot zu ruinieren!" sagte Edmond, ging zum Schott und öffnete es. Im Schiff war es ausnahmsweise nicht viel lauter als sonst, dieser Geräuschpegel zeigte ihm, daß die wenigsten der hundertneunzehn Männer außerhalb ihrer Kabinen waren und dort Unfug anstellten. Sie langweilten sich, das war klar, und alle Spiele, die sie hatten erfinden können, waren inzwischen alt und bedeutungslos geworden. Sie brauchten flaches Land, um ihre Energien verbrauchen zu können.
    Felder, dachte Edmond bitter, die sie bestellen konnten.
    Langsam ahnte er, in welches wirtschaftliche Chaos diese Welle von Intelligenzverminderung die Galaxis mit allen ihren Planeten gestürzt hatte.
    Auf der Erde würde es nicht viel anders sein, dachte er, aber dort gab es sicher auch den höchsten Prozentsatz von Geretteten.
    „Wann kommt denn Leppa zurück?" fragte er verwundert.
    Er setzte sich wieder und dachte nach. Seine Gedanken gingen zurück zum 30. Juli 3438.
    Caudor II...
    Sie hatten ihren Flüchtversuch natürlich unternommen. Sie besorgten sich auf abenteuerlichen Wegen Uniformen der Raumflotte, fuhren getrennt und in Abständen zum Raumhafen hinaus und kamen, nachdem sie den Posten weggeschickt hatten, auch ins Schiff. Sie konnten auch die Maschinen starten, aber dann kam der Alarm. Auch dann hätten sie noch fliehen können, aber gerade, als Pontonac die Landestützen einzog und durch die Lufthülle raste, flog ein Kampfschiff, das von einem anderen Planeten dieses Systems kam, in Richtung auf den Raumhafen ein.
    Vier Schüsse vor den Bug - dann zwang das Kampfschiff die GIORDANO BRUNO JUNIOR zur Landung.
    Das war der erste Versuch gewesen.
    Wandte Artian, und das war das Groteske daran, verstand sie sogar. Er sagte, daß er in Willshires und Pontonacs Lage nichts anderes unternommen hätte, aber dann wurden so viele wichtige Teile aus der GIORDANO ausgebaut, daß ein Start für die hundertfünfzig Männer mit diesem Schiff unmöglich wurde.
    Und sie versuchten es, ein knappes halbes Jahr später, ein zweites Mal.
    Sie... Pontonacs Erinnerungen wurden abgeschnitten.
    „Vierundzwanzig Stunden lang sind wir vor weiteren Manövern dieser Art sicher", sagte Leppa. „Ich denke, wir rufen die anderen Kommandanten."
    Nacheinander schaltete er, und dann meinte er zu Edmond: „Ich werde Ihnen zuerst alle Kommandanten vorstellen. Ich habe, glaube ich, im Augenblick die besten technischen Möglichkeiten dazu."
    „Einverstanden!" erwiderte Pontonac.
    Einige Stunden später stand es fest: Sie wollten die Schiffe durch die bordeigenen Traktorstrahlen aneinanderfesseln und so, im Geleitzug, einen Massenstart versuchen. Es war unter anderem die einzige Möglichkeit, das kleine Schiff voller betäubter Männer mitzunehmen.
     
    4.
     
    Eine Handvoll Schiffe, verstreut über ein kugelförmiges Stück Weltraum von hundert oder mehr Kilometern. Ringsherum die Dunkelheit des Alls, durchsetzt mit Millionen von Sternen. Einer davon war die heimatliche Sonne, das Ziel dieser Schiffe. Sie unterschied sich nicht von den anderen Lichtpunkten, aber für fünfzehn Männer nahm sie den Charakter eines Symbols an.
    Dorthin mußten sie, diesen Stern mußten sie erreichen. Alles andere schied aus.
    Sie hatten sich einander vorgestellt, und Edmond Pontonac hatte jetzt eine Vorstellung davon, daß es in allen anderen Schiffen, die sich im Raum befanden, so oder noch schlimmer aussah als in seinem eigenen Schiff. Gespannt und unruhig wartete er darauf, daß die PROTEUS Fahrt aufnahm.
    „PROTEUS an alle!" sagte Leppa. „Ich fange an. Ich setze mich an die Spitze und nehme die TARA QUEEN ins Schlepp."
    Der Kommandant der TARA erwiderte müde: „Einverstanden."
    In der Zwischenzeit hatte Pontonac seine Männer beruhigt, hatte mit ihnen gespielt und ihnen Essen gegeben. Sie hatten zwölf Stunden lang geschlafen, dank der starken Schlafmittel im Essen. Es waren die letzten Vorräte aus der Bordapotheke gewesen. Jetzt blieb Edmond nur noch die Schockwaffe, wenn er für Ruhe an Bord

Weitere Kostenlose Bücher